Kaliumhexafluoroantimonat(V)

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Kristallstruktur
Elementarzelle von Kaliumhexafluoroantimonat
_ K+ 0 _ Sb5+0 _ F
Kristallsystem

tetragonal

Raumgruppe

P42m (Nr. 111)Vorlage:Raumgruppe/111

Gitterparameter

a = 5,16 Å, c = 10,07 Å[1]

Allgemeines
Name Kaliumhexafluoroantimonat(V)
Verhältnisformel K[SbF6]
Kurzbeschreibung

geruchsloses[2], weißes Pulver[3]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 16893-92-8
EG-Nummer (Listennummer) 628-032-6
ECHA-InfoCard 100.156.339
PubChem 16688490
ChemSpider 10814363
Wikidata Q61083157
Eigenschaften
Molare Masse 274,85 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

846 °C[4]

Siedepunkt

1505 °C[4]

Löslichkeit

löslich in Wasser[5]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[5]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​332​‐​411
P: 273​‐​301+312​‐​304+340[5]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Kaliumhexafluoroantimonat, K[SbF6] ist eine anorganische Verbindung zwischen dem Alkalimetall Kalium und der Supersäure Hexafluorantimonsäure.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kaliumhexafluoroantimonat kann durch Reaktion von Kaliumpyroantimonat K2H2Sb2O7 mit Fluorwasserstoff oder durch Behandlung des Produkts der Reaktion einer Mischung aus festem Antimon(III)-oxid und Kaliumhydroxid mit Wasserstoffperoxid-Lösung (30 %) mit Salzsäure (48 %) dargestellt werden. Die Verbindung kann auch durch Behandlung einer äquimolaren Mischung aus Antimon(V)-chlorid und Kaliumchlorid (oder Kaliumfluorid) mit einem Überschuss an wasserfreiem Fluorwasserstoff bei hohen Temperaturen und Drücken synthetisiert werden.[6]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kaliumhexafluoroantimonat ist ein geruchsloses, weißes Pulver. Es lässt sich in Wasser lösen.[3][5] Kaliumhexafluoroantimonat kristallisiert in Abhängigkeit von der Temperatur in einer tetragonalen (Koordinationszahl der A-Position = 8) mit der Raumgruppe P42m (Raumgruppen-Nr. 111)Vorlage:Raumgruppe/111[1] und einer kubischen (Koordinationszahl der A-Position = 6) Variante mit der Raumgruppe Ia3 (Raumgruppen-Nr. 206)Vorlage:Raumgruppe/206.[7][8] Die Verbindung unterzieht sich bei 16 °C einem Übergang von einer kubischen zur tetragonalen Kristallstruktur.[6] Bei hohem Druck ist eine weitere Kristallstruktur bekannt.[9]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kaliumhexafluoroantimonat wird als pharmazeutisches Zwischenprodukt verwendet.[5]

Sicherheitshinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Verbindung wirkt beim Verschlucken oder Inhalieren giftig.[3]

Das Salz kann heftige Reaktionen mit starken Säuren und Oxidationsmitteln hervorrufen.[3][4] Bei der Verbrennung des Stoffes kann Fluorwasserstoff, Kaliumoxid und Antimonoxide entstehen.[2][4][5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b G. J. Kruger, C. W. F. T. Pistorius, A. M. Heyns: Potassium hexafluoroantimonate (I). In: Acta Crystallographica Section B. B32, 1976, S. 2916–2918, doi:10.1107/S0567740876009230 (Open Access).
  2. a b Datenblatt Potassium hexafluoroantimonate bei ApolloScientific, abgerufen am 16. Februar 2019 (PDF).
  3. a b c d Datenblatt Potassium hexafluoroantimonate(V) bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 16. Februar 2019 (PDF).
  4. a b c d Datenblatt Potassium hexafluoroantimonate(V) bei Santa Cruz Biotechnology, abgerufen am 16. Februar 2019 (PDF).
  5. a b c d e f Datenblatt Potassium hexafluoroantimonate bei Alfa Aesar, abgerufen am 16. Februar 2019 (Seite nicht mehr abrufbar).
  6. a b Jane E. Macintyre: Dictionary of Inorganic Compounds. CRC Press, 1992, ISBN 978-0-412-30120-9, S. 3217 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Caroline Röhr, Rüdiger Kniep: Die Kristallstrukturen von Li[PF6] und Li[AsF6]: Zur Kristallchemie von Verbindungen A[EVF6]. In: Zeitschrift für Naturforschung B. 49, 1994, S. 650–654 (PDF, freier Volltext).
  8. Hans Bode, Ernst Voss: Die Kristallstruktur des Kaliumhexafluoroantimonats (V). In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. Band 264, Nr. 2–4, März 1951, S. 144–150, doi:10.1002/zaac.19512640208.
  9. Anton M. Heyns, Carl W. F. T. Pistorius: Polymorphism, high-pressure phase diagram and vibrational spectra of KSbF6. In: Spectrochimica Acta Part A. Band 32, Nr. 3, 1976, S. 535–545, doi:10.1016/0584-8539(76)80114-6.