Kamionka (Reinschdorf)

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Kamionka
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Kamionka (Polen)
Kamionka (Polen)
Kamionka
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Kędzierzyn-Koźle (Kandrzin-Cosel)
Gmina: Reinschdorf
Geographische Lage: 50° 23′ N, 18° 3′ OKoordinaten: 50° 23′ 23″ N, 18° 2′ 42″ O
Einwohner:
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OK
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Katowice-Pyrzowice



Kamionka (1936–1945: Steinbirn) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Sie liegt in der Gemeinde Reinschdorf im Powiat Kędzierzyńsko-Kozielski (Landkreis Kandrzin-Cosel) in der Woiwodschaft Oppeln.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Florianskapelle
Ortsansicht

Kamionka liegt rund zehn Kilometer nordwestlich vom Gemeindesitz Reinschdorf, 13 Kilometer südwestlich von der Kreisstadt Kędzierzyn-Koźle (Kandrzin-Cosel) und 40 Kilometer südlich von der Woiwodschaftshauptstadt Oppeln.

Am Ort fließt der Stradunka Fluss.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort entstand spätestens im 16. Jahrhundert und wurde 1532 als Kamenky erwähnt.[1][2] Der Ort wurde 1783 im Buch Beyträge zur Beschreibung von Schlesien als Kamionka und auch als Kamionky erwähnt, gehörte der Herrschaft Cosel, lag im Kreis Cosel und hatte 152 Einwohner, eine Mühle, elf Bauern und einige Gärtner.[3] 1812 geriet das Dorf nach einem Blitzeinschlag in eine Scheune zu großen Teilen in Brand. Danach wählte man den heiligen Florian zum Schutzpatronen des Ortes und baute im zu Ehren eine Kapelle. 1831 hatte Kamionka 27 Wohnhäuser und 30 weitere Bauwerke. 1865 hatte Kamionka acht Bauern, vier Halbbauern, einen Gärtner, einen Müller und 14 Häusler, sowie einen Kretscham (Gaststätte). Die Schule und Kirche befanden sich in Mechnitz.[2]

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten im Ort 151 Wahlberechtigte für einen Verbleib Oberschlesiens bei Deutschland und 32 für eine Zugehörigkeit zu Polen.[4] Kamionka verblieb nach der Teilung Oberschlesiens beim Deutschen Reich. 1922 wurde eine Schule eröffnet. 1936 wurde der Ort im Zuge einer Welle von Ortsumbenennungen der NS-Zeit in Steinbirn umbenannt. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Cosel.

1945 kam der bis dahin deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde anschließend der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen und ins polnische Kamionka umbenannt. Der Landkreis Cosel wurde in Powiat Kozielski umbenannt. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. 1975 wurde der Powiat Kozielski aufgelöst. 1999 kam der Ort zum neugegründeten Powiat Kędzierzyńsko-Kozielski. Am 26. Oktober 2006 wurde in der Gemeinde Reinschdorf Deutsch als zweite Amtssprache eingeführt.

Der seit 11. Januar 2011 amtliche deutsche Ortsname Kamionka ist zum polnischen identisch.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Florianskapelle, eine Wegkapelle mit hölzernem Glockenturm

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kamionka (województwo opolskie) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Website der Gemeinde (Memento des Originals vom 20. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.renskawies.pl
  2. a b Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865
  3. Friedrich Albert Zimmermann: Beyträge zur Beschreibung von Schlesien, Band 2, Brieg 1783
  4. Ergebnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien von 1921: Literatur, Tabelle in digitaler Form (Memento vom 15. Januar 2017 im Internet Archive)