Karin Schlemmer

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Karin Schlemmer (* 1921; † 1981) war eine deutsche Tänzerin[1], Schauspielerin und Hörspielsprecherin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Tochter des Malers und Bildhauers Oskar Schlemmer und dessen Frau Helena Tutein wuchs Karin Schlemmer zunächst in Dessau auf. Berufsbedingt zog die Familie 1929 nach Breslau, 1932 nach Berlin. Nach der Kündigung Oskar Schlemmers an den Berliner Vereinigten Kunstschulen im Mai 1933, lebte die Familie in Dettighofen-Eichberg nahe der Schweizer Grenze, 1937 kam sie nach Sehringen und 1940 schließlich nach Wuppertal. Nach ihrer Schulzeit nahm Schlemmer Tanzunterricht und trat in Freiburg und Straßburg auf. In den 1940er Jahren war sie nach Stuttgart gekommen, wo der Schauspieler und Regisseur Fred Schroer ihr schauspielerisches Talent entdeckte. 1949 trat sie ein Engagement am Staatstheater Stuttgart an, dem sie bis zu ihrem Tod angehörte.[2]

Rollen spielte Karin Schlemmer unter anderem in Samuel Becketts Endspiel, in Frühlings Erwachen von Frank Wedekind, in Herbert Achternbuschs Ella und in Mutter Courage und ihre Kinder von Bertolt Brecht. Bekannt war sie auch für ihre Parodien auf Elvis Presley.[2]

Daneben war Schlemmer umfangreich vor der Kamera und als Hörspielsprecherin tätig. Ihr Debüt auf dem Bildschirm hatte sie 1954, ab 1960 war sie in zahlreichen Fernsehfilmen zu sehen und in Serien wie Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger und Gesucht wird …. 1972 spielte sie in zwei Folgen von Loriots Cartoon, 1978 in der Tatort-Episode Rot – rot – tot. Im Hörfunk wirkte sie seit 1947 in über 150 Produktionen des Süddeutschen Rundfunks mit, darunter in Fis mit Obertönen und Zinngeschrei von Günter Eich und Herkules und der Stall des Augias von Friedrich Dürrenmatt.

Karin Schlemmer war bis zu dessen Tod mit dem Regisseur Erich-Fritz Brücklmeier (1907–1960), einem Bruder des Juristen und Diplomaten Eduard Brücklmeier, verheiratet. Aus einer Verbindung mit einem damals noch jungen Schauspieler entstammte ihre 1964 geborene Tochter Janine. Schlemmer starb 1981, die Trauerrede hielt ihr Schauspielkollege Wolfgang Höper.[2]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörspiele (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Frank-Manuel Peter: Karin Schlemmer, in: ders.: Oskar Schlemmer und der Tanz, Wienand, Köln 2023, ISBN 978-3-86832-628-4, S. 560–567.
  2. a b c Adrienne Braun: Die perfekte Elvis-Parodistin, Stuttgarter Zeitung vom 28. Dezember 2014, abgerufen am 31. Dezember 2015