Karkkila

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Karkkilan kaupunki
Wappen Karte
Wappen von Karkkila Lage von Karkkila in Finnland
Basisdaten
Staat: Finnland Finnland
Landschaft: Uusimaa
Verwaltungsgemeinschaft: Helsinki
Geographische Lage 60° 32′ N, 24° 11′ OKoordinaten: 60° 32′ N, 24° 11′ O
Fläche: 255,32 km²[1]
davon Landfläche: 242,37 km²
davon Binnengewässerfläche: 12,95 km²
Einwohner: 8.603 (31. Dez. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 35,5 Ew./km²
Gemeindenummer: 224
Sprache(n): Finnisch
Website: karkkila.fi

Karkkila [ˈkɑrkːilɑ] (schwedisch Högfors) ist eine Stadt im Süden Finnlands mit 8603 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022). Sie liegt in der Landschaft Uusimaa rund 60 km nordwestlich der Hauptstadt Helsinki. Karkkila ist einsprachig finnischsprachig.

Karkkila liegt am jahrhundertealten Handelsweg zwischen Häme und der Küste. Dadurch entstand die Besiedlung an den Ufern des Pahajärvi-Sees. Als im Jahr 1654 eine Kirchengemeinde gegründet wurde, erhielt diese den christlicheren Namen Pyhäjärvi („heiliger See“) statt Pahajärvi („böser See“). 1869 wurde Pyhäjärvi mit dem Namen Pyhäjärvi Ul zur eigenständigen Gemeinde. Dabei stand der Namenszusatz Ul für Uudenmaan lääni (Provinz Uusimaa) und diente zur Unterscheidung von Pyhäjärvi Ol in der damaligen Provinz Oulu. Das heutige Zentrum von Karkkila wurde 1932 von Pyhäjärvi getrennt und wurde zur Marktgemeinde Karkkila. 1969 vereinigten sich Pyhäjärvi Ul und Karkkila wieder unter dem Namen Karkkila, 1977 wurde die Gemeinde zur Stadt.

Anziehungspunkt für Besucher der Stadt sind die Stromschnellen des Flusses Karisån, der den Ort mit dem Meer verbindet.

Seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts wurde in der Nähe von Karkkila Eisenerz gefördert. Die Industrietradition der Stadt begann schon im Jahr 1822 mit dem Bau der Eisenhütte Högfors. Seitdem entwickelte sich Karkkila zu einer Industriestadt. Zu ihren besten Zeiten beschäftigte allein die Eisenhütte die Hälfte der arbeitenden Bevölkerung. Bis heute ist der Anteil der Beschäftigten im Industriesektor mit 45,6 % (2003) hoch. Dementsprechend stark ist die Arbeiterbewegung in Karkkila stets gewesen. Heute stellt das postkommunistische Linksbündnis die größte Fraktion im Stadtrat. Neben Kemi in Lappland ist Karkkila die einzige Stadt, in der das Linksbündnis die stärkste Partei ist.

Ab 1997 war Karkkila Mitglied der europäischen Städtevereinigung Douzelage, trat später jedoch aus.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verwaltung
Karkkila ist als Industriestadt traditionell eine Hochburg der finnischen Linken. Die stärkste politische Kraft ist hier keine der drei finnischen Volksparteien, sondern das Linksbündnis, das bei den Kommunalwahlen 2008 mit einem Stimmenanteil von 32,4 % hier eines seiner landesweit besten Ergebnisse erzielte[3] und nun 12 von 35 Abgeordneten im Stadtrat, der höchsten Entscheidungsinstanz in kommunalen Angelegenheiten, stellt. Die Sozialdemokraten stellen ebenso wie die konservative Nationalen Sammlungspartei 7 Mandate, gefolgt von der Zentrumspartei mit fünf Sitzen. Zwei Mandate gingen an die rechtspopulistischen „Wahren Finnen,“ je eines an die Grünen und die Christdemokraten.

Zusammensetzung des Stadtrats (2009–2012)
Partei Wahlergebnis 2008[4] Sitze
Linksbündnis 32,4 % 12
Nationale Sammlungspartei 19,6 % 7
Sozialdemokraten 18,7 % 7
Zentrumspartei 14,8 % 5
Wahre Finnen 6,4 % 2
Grüner Bund 3,9 % 1
Christdemokraten 3,6 % 1

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Stadt verbundene Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Karkkila – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Maanmittauslaitos (finnisches Vermessungsamt): Suomen pinta-alat kunnittain 1. 1. 2010. (PDF; 199 kB)
  2. Statistisches Amt Finnland: Tabelle 11ra -- Key figures on population by region, 2022
  3. Helsingin Sanomat: Puolueiden suurimmat kannatuskunnat (Memento des Originals vom 30. Oktober 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vaalikone.fi, 27. Oktober 2008.
  4. Finnisches Justizministerium: Ergebnis der Kommunalwahlen 2008
  5. this is FINLAND: Kaurismäki in Karkkila: Wie Finnlands gefeiertster Filmemacher und ein Autor ein Kleinstadtkino gründeten. 17. April 2023, abgerufen am 16. Januar 2024 (deutsch).