Karl Bodenstab

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Karl Bodenstab[1] (auch: Carl Bodenstab;[2] * 20. Juni 1866 in Hannover; † 6. August 1935 ebenda) war ein deutscher Wirtschaftsführer im Bereich Asphalt.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl Bodenstab wurde wenige Jahre vor der Gründerzeit des Deutschen Kaiserreichs in Hannover geboren.[1]

1911 hatte er ein „Verfahren zur Granulation von Hochofenschlacke und anderen Schmelzen durch Hüttensand“ entwickelt, das er von seiner hannoverschen Adresse in der Wolfstraße 11 in der Zeitschrift Stahl und Eisen vorstellte.[3] Im Folgejahr erschien eine diesbezügliche Beschreibung Bodenstabs auch in der Zeitschrift für angewandte Chemie und Zentralblatt für technische Chemie.[4] Zudem hatte er ein Patent unter der Nummer DP 242943 angemeldet.[5]

Spätestens gegen Ende der Weimarer Republik im Jahr 1929 war er sowohl Generaldirektor als auch Mitglied im Vorstand der Aktiengesellschaft Deutsche Asphalt der „Limmer und Vorwohler Grubenfelder“.[2] Von Hannover aus war Bodenstab auch für die Asphaltgruben in Ahlem zuständig.[6] Ebenfalls 1929 und unter den Adressen Arnswaldstraße 34 und Callinstraße 9 auch als Stellvertreter der Sektion IX der Steinbruchs-Berufsgenossenschaft.[2]

Insgesamt 23 Jahre leitete Bodenstab das sogar in den USA für den „Deutschen Asphalt“ bekannte Unternehmen. Unermüdlich beriet er sowie die Technische Hochschule Hannover wie auch diejenige in Braunschweig. Ihm gelang in großem Umfang die Einführung von Hartguss-Asphalt für den Bau von Fahrstraßen.[7]

1931 wurde Bodenstab der Ehrendoktor-Titel als Dr.-Ing. E. h. durch die Braunschweiger Technische Hochschule verliehen.[6]

Bodenstabstraße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der 1952 in Ahlem angelegte und zunächst nach dem Flurnamen Büntestraße benannte Verkehrsweg, der die Richard-Lattorf-Straße mit der Gartenstraße verbindet, wurde 1978 nach dem Generaldirektor der Deutschen Asphalt umbenannt.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Helmut Zimmermann: Bodenstabstraße, in ders.: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 42
  2. a b c Georg Wenzel: Deutscher Wirtschaftsführer. Lebensgänge deutscher Wirtschaftspersönlichkeiten. Ein Nachschlagebuch über 13000 Wirtschaftspersönlichkeiten unserer Zeit. Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg/Berlin/Leipzig 1929, DNB 948663294, S. 91 (Vorschau über Google-Bücher).
  3. Stahl und Eisen, Bd. 31, Teil 2, Verlag Stahleisen, 1911, S. 1188; Vorschau über Google-Bücher
  4. Zeitschrift für angewandte Chemie und Zentralblatt für technische Chemie; Bd. 25, Teil 1, Springer, 1912, S. 443; Vorschau über Google-Bücher
  5. Metall und Erz: Zeitschrift für Metallhüttenwesen und Erzbergbau, Band 9, W. Knapp., 1912, S. 468; Vorschau über Google-Bücher
  6. a b N.N.: Bodenstab / Karl in der Liste der beizubehaltenden Straßennamen (der Landeshauptstadt Hannover), hrsg. vom Team Städtische Erinnerungskultur unter dem Arbeitstitel Wissenschaftliche Betrachtung namensgebender Persönlichkeiten, herunterladbar von der Seite hannover.de in der Version vom 29. September 2015
  7. Albert Lefèvre: Asphalt, in ders.: Der Beitrag der hannoverschen Industrie zum technischen Fortschritt. In: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge 24 (1970), S. 175 f.