Karl Cornelius

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Karl Cornelius (auch Carl Cornelius, mit vollem Namen: Johann Christian Karl Cornelius), (* 1. Juni 1868 in Berlin[1]; † 15. Januar 1938 ebendort[2]) war ein deutscher Architekt und Baubeamter der Preußischen Staatseisenbahnen, später der Deutschen Reichsbahn.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Ausbildung absolvierte er an der Technischen Hochschule Charlottenburg, seinen Militärdienst 1891/92 beim Eisenbahnregiment Nr. 3. Nach dem Studium trat er in den Staatsdienst und war bis zu seinem Baumeister-Examen 1895 als Bauführer tätig. Anschließend arbeitete er in der Eisenbahndirektion Berlin als „Hilfsarbeiter“.[Anm. 1]

In der Folgezeit arbeitete er oft und eng mit seinem Kollegen Fritz Klingholz zusammen. Privat bauten sie später ihre Villen auf benachbarten Grundstücken in Charlottenburg in der Lyckalle.[3] Ab 1904 leitete Karl Cornelius das Hochbaudezernat der Eisenbahndirektion Berlin. Aber schon etwas mehr als ein Jahr später wechselte er zur Eisenbahndirektion Mainz, um die Großbaustelle für den neuen Hauptbahnhof Wiesbaden zu betreuen. Er übernahm hier eine Aufgabe, die zuvor in den Händen von Fritz Klingholz gelegen hatte, der an die Technische Hochschule Aachen gewechselt war. Karl Cornelius trug nun den Titel eines Landbauinspektors. Nach dem Wiesbadener baute er noch das neue Empfangsgebäude in Bad Kreuznach, bevor er 1909 wieder nach Berlin zurückkehrte.[4] Bis 1921 war er als Hochbaudezernent der Berliner Direktion tätig, als er die Nachfolge von Alexander Rüdell – nun mit dem Titel eines „Ministerialrats“ – im preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten antrat. 1924 wechselte er in die Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn und leitete dort deren Hochbaureferat, nun mit dem Titel eines „Ministerialdirektors“. Im Juni 1933 trat er mit Erreichen der Altersgrenze in den Ruhestand. Sein Nachfolger wurde Hugo Röttcher.[5]

Bauten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wasserturm am Bahnhof Ostkreuz

Zahlreiche Bauwerke, an deren Planung er beteiligt war, stehen heute unter Denkmalschutz.

Projekte unter Beteiligung von Karl Cornelius[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Buden für Bahnsteige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zusammen mit dem Architekten Waldemar Suadicani entwarf Cornelius im Rahmen der Preußische Normalien (Richtlinien, die den einheitlichen Aufbau des preußischen Eisenbahnnetzes festlegten) standardisierte Buden für Bahnsteige[25], deren Ausführungen man noch auf alten Berliner Bahnhöfen findet, und wie sie beim Umbau des Bahnhofs Berlin Ostkreuz nach historischem Vorbild wiederaufgebaut werden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eisenbahn-Hochbauten (= Handbibliothek für Bauingenieure Teil 2, Band 6). Julius Springer, Berlin 1921.

Sekundärliteratur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alfred Gottwaldt: Der Eisenbahn-Architekt Carl Cornelius. In: Eisenbahn Journal, Jahrgang 1997, Heft 3, S. 36–39.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Das war – im Gegensatz zur heutigen Verwendung des Begriffs – der Rang eines Beamten unmittelbar unter der Direktions-Ebene.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gottwaldt, S. 37.
  2. Gottwaldt, S. 40.
  3. Fritz Klingholz [Enkel]: Fritz Klingholz – ein deutscher Bahnhofsarchitekt an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. In: Jahrbuch für Eisenbahngeschichte 43 (2011/2012), S. 99–108 (100).
  4. Gottwaldt, S. 38.
  5. Gottwaldt, S. 39.
  6. Günter Kühne: Fern- und S-Bahnhöfe. In: Architekten- und Ingenieurverein zu berlin (Hg.): Fernverkehr. (= Berlin und seine Bauten, Band B, Anlagen und Bauten für den Verkehr, Teil 2.) Ernst & Sohn, Berlin 1984, ISBN 3-433-00945-7, S. 58.
  7. Eintrag 09040096 in der Berliner Landesdenkmalliste
  8. Eintrag 09046391,T in der Berliner Landesdenkmalliste
  9. Eintrag 09066748 in der Berliner Landesdenkmalliste
  10. Eintrag 09011883 in der Berliner Landesdenkmalliste
  11. Heinz Schomann: Eisenbahn in Hessen. Kulturdenkmäler in Hessen = Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Band 2.1. Theiss, Stuttgart 2005. ISBN 3-8062-1917-6, S. 43–49ff (Strecke 001).
  12. Gottwaldt, S. 38.
  13. Gottwaldt, S. 39.
  14. Eintrag 09012210 in der Berliner Landesdenkmalliste
  15. Eintrag 09012433 in der Berliner Landesdenkmalliste
  16. Eintrag 09095165 in der Berliner Landesdenkmalliste
  17. Eintrag 09040452 in der Berliner Landesdenkmalliste
  18. Eintrag 09085389 in der Berliner Landesdenkmalliste
  19. Eintrag 09011996 in der Berliner Landesdenkmalliste
  20. Eintrag 09085266 in der Berliner Landesdenkmalliste
  21. Gottwaldt, S. 38.
  22. Eintrag 09040409 in der Berliner Landesdenkmalliste
  23. Eintrag 09065692 in der Berliner Landesdenkmalliste
  24. Eintrag 09090456 in der Berliner Landesdenkmalliste
  25. Hartwig Schmidt, Jürgen Tomisch: Die Vorortstrecke nach Zossen. (= Die Bauwerke der Berliner S-Bahn, Band 1.) (= Arbeitshefte der Berliner Denkmalpflege, Band 2.) Wissenschaftsverlag Spiess, Berlin 1985, ISBN 3-89166-004-9, S. 24 f.