Karl Tomann

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Karl Tomann (* 2. Jänner 1884 in Wien; † 5. Februar 1950 in der Sowjetunion) war ein österreichischer Politiker der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der aus einer Arbeiterfamilie stammende Tomann wirkte vor 1914 in Österreich als Sekretär der Goldschmiedegewerkschaft. Als Kriegsgefangener in Russland schloss er sich den Bolschewiki an und wurde 1918 Vorsitzender des „Allrussischen Kongresses der internationalistischen Kriegsgefangenen“. Er war auch Redakteur der Moskauer deutschsprachigen Zeitung „Weltrevolution“. Im Dezember 1918 kehrte Tomann nach Österreich zurück und war 1919 Mitglied des Parteivorstandes der Kommunistischen Partei Deutsch-Österreichs (KPDÖ). Tomann unterzeichnete die in der Zeitung „Kommunistische Internationale“ veröffentlichte Entschließung der KP Deutsch-Österreichs vom 27. August 1919 über den Eintritt in die Kommunistische Internationale (Komintern). 1932 wurde er nach Flügelkämpfen aus der KPDÖ ausgeschlossen.[1]

Von 1932 bis 1934 war er Mitglied der Sozialdemokraten in Österreich. Am 11. Dezember 1938 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1. Januar 1941 aufgenommen (Mitgliedsnummer 9.239.255),[2] 1940 wurde er SA-Mitglied. Von 1939 bis 1945 amtierte Tomann als Bürgermeister von Eichgraben in Niederösterreich. 1945 nach Kriegsende wurde Tomann von den sowjetischen Besatzungsbehörden verhaftet und starb 1950 im Gulag.[3]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ist Deutsch-Österreich reif für die Räterepublik? Wien 1920.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wladislaw Hedeler, Alexander J. Watlin (Hrsg.): Die Weltpartei aus Moskau. Der Gründungskongress der Kommunistischen Internationale 1919. Protokoll und neue Dokumente. Akademie Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-05-004495-8, S. XL. (books.google.de – Leseprobe).
  2. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/44931210
  3. Ruth Fischer, Arkadij Maslow: Abtrünnig wider Willen: Aus Briefen und Manuskripten des Exils. S. 669 (books.google.de – Leseprobe).