Kim Todzi

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Kim Sebastian Todzi (geboren am 13. November 1981) ist ein deutscher Historiker. Seit 2018 ist er wissenschaftlicher Koordinator der Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe“.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der Universität Hamburg studierte Kim Todzi die Fächer Geschichte, Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Allgemeine Erziehungswissenschaft. Nach dem Magister-Abschluss begann er mit einer Dissertation, die von Jürgen Zimmerer betreut wurde. In seiner Doktorarbeit erforschte er die Geschichte des „Woermann-Konzerns“ und dessen Beziehung zum deutschen Kolonialismus. Die Arbeit wurde 2023 mit dem Walter-Markov-Preis ausgezeichnet.[1]

In seiner wissenschaftlichen Arbeit beschäftigt sich Todzi mit der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des Kolonialismus, Pharmaziegeschichte und mit postkolonialer Erinnerungskultur.[2] Todzi plädiert für einen bewussteren Umgang mit kolonialen Denkmälern, der auch Leerstellen der Erinnerung wahrnimmt.[3]

Todzis Werk Unternehmen Weltaneignung. Der Woermann-Konzern und der deutsche Kolonialismus 1837–1916 wurde von Matthias Arning in der Frankfurter Rundschau als lesenswerte Studie rezensiert. Todzis stelle schlüssig dar, wie Adolph Woermann Otto von Bismarck 1884 überzeugte, deutsche Schutzgebiete auszuweisen und wie der Woermann-Konzern dann vor allem im Kongogebiet vom Kolonialismus profitierte.[4][5]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • mit Jürgen Zimmerer (Hrsg.): Hamburg: Tor zur kolonialen Welt. Erinnerungsorte der (post-) kolonialen Globalisierung (= Hamburger Beiträge zur Geschichte der kolonialen Globalisierung. Band 1). Wallstein-Verlag, Göttingen 2021, ISBN 978-3-8353-5018-2.
  • mit Frank Jacob (Hrsg.): Genocidal Violence. Concepts, Forms, Impact (= Genocide and Mass Violence in the Age of Extremes. Band 6). De Gruyter Oldenbourg, Berlin 2023, ISBN 978-3-11-078070-3, doi:10.1515/9783110781328.
  • Unternehmen Weltaneignung. Der Woermann-Konzern und der deutsche Kolonialismus 1837–1916 (= Hamburger Beiträge zur Geschichte der kolonialen Globalisierung. Band 2). Wallstein-Verlag, Göttingen 2023, ISBN 978-3-8353-5367-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Walter-Markov-Prize. Abgerufen am 20. Dezember 2023 (amerikanisches Englisch).
  2. Marianne Weis-Elsner: Kim Sebastian Todzi. Abgerufen am 20. Dezember 2023.
  3. Annika Lasarzik: Koloniale Denkmäler: "Wir müssen uns damit befassen, wen wir ehren wollen". In: Die Zeit. 17. Juni 2020, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 20. Dezember 2023]).
  4. Rezensionsnotiz zur Rezension in der Frankfurter Rundschau auf Perlentaucher.de vom 20. Mai 2023.
  5. Matthias Arning: Kim Sebastian Todzi: „Unternehmen Weltaneignung“ – Deutsche Ware fürs „Congogebiet“. In: fr.de. Frankfurter Rundschau, 19. Mai 2023, abgerufen am 21. Dezember 2023.