Kirsti Bergstø

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Kirsti Bergstø, 2017

Kirsti Bergstø (* 1. Juli 1981 in Rana) ist eine norwegische Politikerin der Sosialistisk Venstreparti (SV). Seit März 2023 ist sie die Vorsitzende der Sosialistisk Venstreparti, nachdem sie zuvor ab 2017 den stellvertretenden Parteivorsitz innehatte. Sie war von 2013 bis 2017 Abgeordnete im Storting, seit 2021 ist sie es erneut. Von 2010 bis 2012 war sie Staatssekretärin in der Regierung Jens Stoltenberg II.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bergstø stammt aus der nordnorwegischen Kommune Nesseby.[1] Sie besuchte von 1997 bis 2000 die weiterführende Schule in Vadsø. Während ihrer Schulzeit war sie zwischen 1998 und 2000 stellvertretenden Vorsitzende der Schülerorganisation Elevorganisasjonen in der Provinz Finnmark. Von 2000 bis 2001 war sie zudem stellvertretende Vorsitzende auf Landesebene. Nach ihrem Abschluss studierte Bergstø von 2001 bis 2009 mit Unterbrechungen Sozialarbeit im Bereich der Jugendfürsorge (Barnevernspedagogutdanning) an der Hochschule Finnmark und der Hochschule Oslo. Ihre Studienzeit unterbrach sie von 2006 bis 2008, als sie Vorsitzende der SV-Parteijugend Sosialistisk Ungdom (SU) war. Im Jahr 2009 arbeitete sie im Krisenzentrum der Kommune Alta. Danach war sie 2010 beim norwegischen Arbeitsamt NAV in Nesseby tätig. Zwischen 2008 und 2009 war sie Mitglied im Vorstand der EU-kritischen Organisation Nei til EU.[2]

Staatssekretärin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum 26. November 2010 wurde Bergstø zur Staatssekretärin im Kinder- und Gleichstellungsministerium unter Minister Audun Lysbakken ernannt. Das Amt übte sie bis zum 5. März 2012 aus, als sie gemeinsam mit Lysbakken die Regierung verlassen musste. Zuvor hatte das Ministerium einer Unterorganisation der SV-Parteijugend Gelder bewilligt.[3][4] Sie kehrte im Anschluss nach Nesseby zurück, wo sie erneut als Sozialarbeiterin tätig wurde.[2]

Stortingsabgeordnete und stellvertretende Parteivorsitzende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Parlamentswahl 2013 zog Bergstø erstmals in das norwegische Nationalparlament Storting ein. Dort vertrat sie den Wahlkreis Finnmark und wurde Mitglied im Arbeits- und Sozialausschuss. In der Zeit von November 2014 bis September 2017 war sie zudem stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SV-Fraktion.[2] Im März 2017 wurde sie zur stellvertretenden SV-Vorsitzenden gewählt.[4] Im Herbst 2017 verpasste sie den Wiedereinzug ins Storting.[5] Im September 2019 war sie bei der ersten Fylkestingswahl des Fylkes Troms og Finnmark die Spitzenkandidatin der SV für den Posten der Fylkesordførerin. Bergstø sprach sich gegen die Bildung des Fylkes Troms og Finnmark aus.[6] Sie zog schließlich in das Fylkesting der Provinz ein und wurde dort die Fraktionsvorsitzende ihrer Partei.[7]

Bei der Stortingswahl 2021 zog Bergstø erneut in das Storting ein. Im Unterschied zu ihren vorherigen Legislaturperioden zog sie nicht mehr für die Finnmark, sondern den Wahlkreis Akershus, in das Parlament ein. Bergstø wurde im Oktober 2021 Vorsitzende des Arbeits- und Sozialausschusses. Zudem wurde sie erneut stellvertretende Fraktionsvorsitzende.[2] Im März 2023 wurde sie auf einem SV-Parteitag zur neuen Parteivorsitzenden gewählt. Nach dem Rücktritt ihres Vorgängers Audun Lysbakken war sie als einzige Kandidatin angetreten.[8] Im Mai 2023 ging sie im Arbeits- und Sozialausschuss des Stortings vom Posten der Vorsitzenden zum einfachen Mitglied über.[2]

Positionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bergstø gehörte im März 2022 zur Mehrheit des SV-Parteivorstands, die norwegische Waffenlieferungen an die Ukraine nach dem russischen Überfall auf die Ukraine nicht unterstützte. Bei einer erneuten Abstimmung im April 2022 fand Bergstøs Position schließlich keine Mehrheit mehr. Sie erklärte ihre Ablehnung damit, dass Norwegen ohne die Waffenlieferungen mit seiner Geschichte und Verbindung zu Russland eine Rolle einnehmen könne, die es erlauben würde, an Lösungen zu arbeiten. Durch die stärkere Involvierung im Krieg seien die norwegischen Möglichkeiten für eine solche Rolle laut Bergstø reduziert.[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kirsti Bergstø – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dan Robert Larsen: Bergstø innstilt som ny nestleder i SV. In: NRK. 19. Februar 2017, abgerufen am 3. Oktober 2022 (norwegisch (Bokmål)).
  2. a b c d e Biografi: Bergstø, Kirsti. In: Stortinget. Abgerufen am 3. Oktober 2022 (norwegisch).
  3. Kirsti Bergstø. In: regjeringen.no. Abgerufen am 3. Oktober 2022 (englisch).
  4. a b Cato Husabø Fossen: Begge måtte gå etter penge-rot - nå skal de sammen styre SV. NRK, 18. März 2017, abgerufen am 19. Februar 2020 (norwegisch (Bokmål)).
  5. Solfrid Rød: Kirsti Bergstø forstår at prisen for politikken blir for høy for noen. Selv nekter hun å holde munn. In: Fri Fagbevegelse. 1. November 2018, abgerufen am 3. Oktober 2022 (norwegisch).
  6. Bergstø SVs fylkesordførerkandidat i Troms og Finnmark. In: Nordlys. 17. Februar 2019, abgerufen am 19. Februar 2020 (norwegisch).
  7. Hanne Holmgren Lille: Fylkestinget 2019–2023 - Troms og Finnmark fylkeskommune. Fylkeskommune Troms og Finnmark, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Januar 2020; abgerufen am 19. Februar 2020 (norwegisch (Bokmål)).
  8. Milana Knežević: Kirsti Bergstø er SVs nye partileder. In: NRK. 18. März 2023, abgerufen am 18. März 2023 (norwegisch (Bokmål)).
  9. Bjørn Haugan: Flertall i SV for å gi våpen til Ukraina. In: Verdens Gang. 7. April 2022, abgerufen am 7. April 2022 (norwegisch (Bokmål)).