Klappermühle (Mitteleschenbach)

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Klappermühle
Koordinaten: 49° 13′ N, 10° 48′ OKoordinaten: 49° 12′ 58″ N, 10° 48′ 14″ O
Höhe: 395 m ü. NHN
Postleitzahl: 91734
Vorwahl: 09871

Klappermühle (fränkisch: Glawamühl[1]) ist ein Wohnplatz der Gemeinde Mitteleschenbach im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern). Seit 1885 zählt der Ort zum Gemeindeteil Mitteleschenbach.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einöde ist als Haus Nr. 1 und 2 des Klappermühlweges aufgegangen. Sie liegt am Altbach, der ein rechter Zufluss des Erlbachs ist. 0,25 km nordöstlich liegt der Haselmühlweiher, unmittelbar südöstlich das Drudenbrünnlein.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde als „Swad(er)můl“ im Eichstätter Salbuch, das um 1300 entstanden ist, erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort ist das mittelhochdeutsche Wort „swateren“ (= rauschen, klappern). Der Ort gehörte von Anfang an zum eichstättischen Amt Wernfels.[3]

1732 wurde sie in den Vetter’schen Oberamtsbeschreibungen als „Klappermühl“ erwähnt, die den Herren von Lentersheim unterstand, ehemals zum Kastenamt Gunzenhausen gehört haben soll.[4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die Klappermühle zur Realgemeinde Mitteleschenbach. Es hatte das Rittergut Altenmuhr der Herren von Lentersheim als Grundherrn. Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Ansbach erhielt die Klappermühle bei der Vergabe der Hausnummern die Nr. 90 und 91 des Ortes Mitteleschenbach.[5][6][7] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Windsbach.[8]

Im Rahmen des Gemeindeedikts Klappermühle dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Mitteleschenbach und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Mitteleschenbach zugeordnet.[9]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 001836 001840 001861 001871 001885
Einwohner 6 9 7 7 13
Häuser[10] 1 2 2
Quelle [11] [12] [13] [14] [15]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und nach St. Nikolaus (Mitteleschenbach) gepfarrt.[5][16] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Margareta (Windsbach) gepfarrt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. R. Schuh: Gunzenhausen, S. 159. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „glawɒmǖl“.
  2. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 16. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  3. Staatsarchiv Nürnberg, Rep. 190I no 165 fol. 31’. Zitiert nach R. Schuh: Gunzenhausen, S. 159.
  4. Staatsarchiv Nürnberg, Rep. 22525 no 21 fol. 96’f. Zitiert nach R. Schuh: Gunzenhausen, S. 159.
  5. a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 888.
  6. Johann Bernhard Fischer: Klappermühl. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 406 (Digitalisat).
  7. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 145.
  8. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1001.
  9. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.
  10. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1840 wurden diese als Häuser bezeichnet und 1836 und 1885 als Wohngebäude.
  11. Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 168.
  12. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 150 (Digitalisat).
  13. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1043, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1208, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1131 (Digitalisat).
  16. Pfarrverband Wolframs-Eschenbach. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 15. März 2023.