Kley (Bergisch Gladbach)

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Kley
Koordinaten: 51° 0′ N, 7° 9′ OKoordinaten: 51° 0′ 20″ N, 7° 9′ 12″ O
Kley (Bergisch Gladbach)
Kley (Bergisch Gladbach)

Lage von Kley in Bergisch Gladbach

Häuser in Kley an der Romaneyer Straße
Häuser in Kley an der Romaneyer Straße

Kley, früher auch Oberkley genannt[1] ist ein Ortsteil im Stadtteil Romaney von Bergisch Gladbach. Nördlich von Kley liegt der eigenständige Wohnplatz Kleyer Hof.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Kley ist ein alter Hof- und Siedlungsname, der bereits um 1400 in der Form Cleye urkundlich belegt ist. Das Urkataster verzeichnet die Siedlung als Klei entlang der alten Straße von Mülheim nach Wipperfürth (die heutige Romaneyer Straße). Der Siedlungsname leitet sich vom mittelhochdeutschen klebe (= klebriger Lehm) her und nimmt auf die lehmige Bodenbeschaffenheit des Geländes Bezug.[2]

Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Porz, belegt, dass der Wohnplatz 1715 als gemeiner Hof kategorisiert wurde und mit Kley bezeichnet wurde. Aus Carl Friedrich von Wiebekings Charte des Herzogthums Berg 1789 geht hervor, dass der Kleyer Hof zu dieser Zeit Teil der Honschaft Combüchen im Kirchspiel Paffrath war.[3] Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Porz aufgelöst und Klev wurde politisch der Mairie Gladbach im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Gladbach im Kreis Mülheim am Rhein. Ab 1845 wird der Kley unabhängig vom Kleyer Hof als eigenständiger Wohnplatz geführt. Mit der Rheinischen Städteordnung wurde Gladbach 1856 Stadt, die dann 1863 den Zusatz Bergisch bekam.

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 ohne Namen als Teil von Kley und auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 als Kley verzeichnet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist er auf Messtischblättern regelmäßig als Kley verzeichnet.

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner Wohn-

gebäude

Kategorie Bemerkung
1822[4] 14 Hofstelle mit dem Kleyer Hof
1830[5] 16 Hofstelle mit dem Kleyer Hof
1845[6] 14 2 Hofstelle
1885[7] 17 3 Wohnplatz
1895[8] 24 4 Wohnplatz
1905[9] 13 3 Wohnplatz

Kley war Teil der katholischen Pfarre Paffrath bis zur Abpfarrung von Hebborn Anfang des 20. Jahrhunderts.

Bergbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schon vor über zweitausend Jahren hat in der Umgebung von Kley Bergbau stattgefunden. Überall kann man heute noch Pingen sehen, die den oberflächennahen Bergbau auf Eisen repräsentieren. Mit dem Beginn der Montanindustrie wurde hier die Grube Prinz Wilhelm verliehen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anton Jux: Das Bergische Botenamt, die Geschichte Bergisch Gladbachs bis in die Preußische Zeit, herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Bergisch Gladbach, Bergisch Gladbach 1964
  2. Andree Schulte, Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach, Band 3, und vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Rhein-Berg e. V., Band 11, Bergisch Gladbach 1995, S. 103, ISBN 3-9804448-0-5
  3. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  4. Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Erster Band. A–F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat).
  5. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
  6. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
  7. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
  9. Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anton Jux: Das Bergische Botenamt, die Geschichte Bergisch Gladbachs bis in die Preußische Zeit, herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Bergisch Gladbach, Bergisch Gladbach 1964