Knut-Olaf Haustein

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Knut-Olaf Haustein (* 20. September 1934 in Dresden; † 9. Februar 2006) war ein deutscher klinischer Pharmakologe, Hochschullehrer und Gründer des Instituts für Nikotinforschung und Raucherentwöhnung in Erfurt.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seinem Abitur 1952 studierte Haustein bis 1957 an der Universität Leipzig Medizin. Dort wurde er auch 1957 promoviert. 1967 wurde er an der Medizinischen Akademie Erfurt habilitiert. Ordentlicher Professor und Leiter der Abteilung für Klinische Pharmakologie in Erfurt wurde Haustein 1978. Von 1984 bis 1993 – dem Jahr der Schließung der Einrichtung – war Haustein Direktor des Institut für Klinische Pharmakologie. 1994 ging er an die Universität Jena, wo er C4-Professor für klinische Pharmakologie wurde. Als Gastprofessor für klinische Pharmakologie weilte er von 1995 bis 1997 an der Universität Erlangen-Nürnberg.[1]

Haustein war Mitglied der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. Mehrere Jahre war er Vorstandsmitglied dieser Kommission. Darüber hinaus leitete er einige Jahre den Ärzteausschuss Arzneimittelsicherheit beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).[2]

2005 sammelte Haustein knapp 30 000 Unterschriften für ein umfassendes Rauchverbot in Thüringer Schulen.[3]

Forschungsgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haustein arbeitete auf dem Gebiet der Digitalisglykoside, oral verfügbarer Antikoagulatien (beispielsweise Phenprocoumon) und des Vitamin-K-Antagonismus. Weitere Arbeitsschwerpunkte waren der 14C-Aminopyrin-Atemtest und Mikrozirkulationsstudien mit verschiedenen Wirkstoffen. Dem Nicotin, der Raucherentwöhnung und dem Kampf gegen den Tabakmissbrauch widmete er sich besonders engagiert.[2]

1999 gründete Haustein das Institut für Nikotinforschung und Raucherentwöhnung in Erfurt. Die Dr.-Ludwig-Pfeiffer-Medaille der Landesärztekammer Thüringen erhielt Haustein 2004.[4] Mit der Ernst-von-Bergmann-Plakette wurde er 2003 geehrt.[5]

Persönliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haustein war ab 1967 mit Heidi, einer Ärztin, verheiratet. Mit ihr hatte Haustein zwei Kinder.[1]

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monografien

Fachartikel

Weiterführende Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • E. A. Richter-Kuhlmann: Im Bann der Sucht. (PDF; 31 kB) In: Deutsches Ärzteblatt Band 101, Nummer 44, vom 29. Oktober 2004, S. A2930.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b AkdÄ – Personalien. (Memento vom 15. Juli 2014 im Internet Archive) (PDF; 287 kB) In: Arzneiverordnung in der Praxis Ausgabe 1, 1999, S. 16.
  2. a b BH: Knut-Olaf Haustein gestorben: Kämpfer gegen den Tabakmissbrauch. In: Dtsch Ärztebl Band 103, Nummer 10, 2006, A-640/B-548/C-528
  3. Prof. Dr. Knut-Olaf Haustein gestorben.@1@2Vorlage:Toter Link/www.landeszahnaerztekammer-thueringen.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 2,9 MB) In: Thüringer Zahnärzte Blatt 3, 2006, S. 34.
  4. Tätigkeitsbericht der Landesärztekammer Thüringen 1. Januar 2009 - 31. Dezember 2009@1@2Vorlage:Toter Link/www.laek-thueringen.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. S. 67.
  5. F. Markwardt: Nachruf auf Prof. Dr. med. habil. Knut-Olaf Haustein. In: Suchmed Band 8, Nummer 1, 2006, S. 8.