Kotelnikowo (Kaliningrad, Neman)

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Siedlung
Kotelnikowo
Neuhof-Ragnit

Котельниково
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Neman
Frühere Namen Groß Neuhof-Ragnit (bis nach 1905),
Neuhof-Ragnit (bis 1946)
Bevölkerung 117 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40162
Postleitzahl 238710
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 221 000 029
Geographische Lage
Koordinaten 55° 3′ N, 21° 59′ OKoordinaten: 55° 3′ 15″ N, 21° 59′ 15″ O
Kotelnikowo (Kaliningrad, Neman) (Europäisches Russland)
Kotelnikowo (Kaliningrad, Neman) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Kotelnikowo (Kaliningrad, Neman) (Oblast Kaliningrad)
Kotelnikowo (Kaliningrad, Neman) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Kotelnikowo (russisch Котельниково, deutsch Neuhof-Ragnit, litauisch Raganytė, Naujakaimis) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Der Ort gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Neman im Rajon Neman.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kotelnikowo liegt drei Kilometer nordwestlich von Neman (Ragnit) und sieben Kilometer südöstlich der Stadt Sowetsk (Tilsit) und ist über eine Zubringerstraße von der Regionalstraße 27A-033 (ex A198) aus zu erreichen. Die nächste Bahnstation (nur für Güterverkehr) ist Neman bzw. Sowetsk an den Bahnstrecken nach Kaliningrad (Königsberg) und nach Tschernjachowsk (Insterburg).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das einstige (Groß)Neuhof-Ragnit[2] (im Gegenüber zu Klein Neuhof-Ragnit, heute russisch: Akulowo) war seinerzeit ein Gutsbezirk sowie Remonteamt und ein Gemeindefreier Bezirk.[3] Am 15. April 1874 wurde der Ort Zentrum und namensgebend für einen Amtsbezirk[4], der zum Kreis Ragnit, ab 1922 zum Landkreis Tilsit-Ragnit im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

Am 3. Juni 1938 wurde der bisherige Name „Gutsbezirk Neuhof-Ragnit, Remontedepot“ in „Neuhof-Ragnit, Remonteamt“ geändert. Am 24. Dezember 1941 wurde das Remontedepot Gutsbezirk Damnitzhof (heute nicht mehr existent) aus dem Amtsbezirk Groß Kindschen (der Ort existiert nicht mehr) in den Gutsbezirk Neuhof-Ragnit, Remonteamt, umgegliedert. Ab dem 30. Dezember 1941 war Neuhof-Ragnit ein Heeresgutsbezirk.

Mit dem gesamten nördlichen Ostpreußen wurde Neuhof-Ragnit 1945 der Sowjetunion zugeordnet. Der Ort erhielt 1950 die russische Bezeichnung „Kotelnikowo“ und wurde gleichzeitig in den Dorfsowjet Petrowski selski Sowet im Rajon Sowetsk eingeordnet,[5] dem späteren Rakitinski selski Sowet im Rajon Neman. Später gelangte der Ort in den Dorfbezirk Mitschurinski selski okrug. Von 2008 bis 2016 gehörte Kotelnikowo zur städtischen Gemeinde Nemanskoje gorodskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Neman.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner[6]
1910 357
1933 403
1939 420
2002 159
2010 136

Amtsbezirk Neuhof-Ragnit (1874–1945)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Amtsbezirk Neuhof-Ragnit, bis 1922 zum Kreis Ragnit, danach zum Landkreis Tilsit-Ragnit gehörig, gehörten anfangs drei, später nur noch eine Gemeinde[4]:

Name Russischer Name Litauischer Name Bemerkungen
Bittehnen-Schillehnen Bitėnai 1920 zum Memelgebiet getreten
Bittehnen-Ußbitschen Užbičiai 1920 zum Memelgebiet getreten
Neuhof-Ragnit Kotelnikowo

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die weitaus große Mehrheit der Bevölkerung Neuhof-Ragnits war vor 1945 evangelischer Konfession. Das Dorf gehörte zum Kirchspiel der Pfarrkirche in Ragnit, der Hauptkirche der Diözese Ragnit im Kirchenkreis Tilsit-Ragnit innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Kotelnikowo im Einzugsgebiet der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Slawsk (Heinrichswalde), die zur Propstei Kaliningrad[7] (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland gehört.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Neuhof-Ragnit
  3. A. Hippophil: Die Remonte-Depots. In: Preußische Provinzial-Blätter. Band 17, Königsberg 1837, S. 336–346, hier S. 337.
  4. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Neuhof-Ragnit@1@2Vorlage:Toter Link/territorial.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Erlass 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  6. Volkszählungsdaten
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info