Kurt Brenkendorf

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Brenkendorf etwa 1920

Kurt Brenkendorf (* 13. Juni 1882 in Danzig als Benno Kurt Bockenheuser[1]; † 10. September 1944 in Berlin[2]) war ein deutscher Schauspieler beim Stummfilm.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sohn des Malers Richard Bockenheuser und seiner Frau Selma, geb. Boeling, hatte zunächst ein Hoch- und Tiefbaustudium absolviert, ehe er sich für die Schauspielerei zu interessieren begann. Am Stadttheater Danzig sowie in Dresden unter der Anleitung des Hofschauspielers Adolf Winds erhielt er eine zwei Jahre umfassende Ausbildung. Seine Bühnenlaufbahn startete Bockenheuser unter dem Pseudonym Kurt Brenkendorf 1903 in Danzig. Sein Fach war anfänglich das des jugendlichen Helden und Liebhabers, auch während seiner Bühnenstationen Lübeck, Hannover, Neustrelitz, Ulm sowie Reval im russischen Zarenreich und St. Petersburg.

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs in Berlin eingetroffen, setzte Brenkendorf seine Theatertätigkeit fort, fand aber recht bald Gefallen am noch jungen Medium Film. Von Anbeginn wurde er mit Hauptrollen bedacht, sein Debüt gab er als Detektiv Fred Horst in einem Kriminalfilm. Krimireihen sollten zunächst sein Metier bleiben, in 18 weiteren Filmen verkörperte Kurt Brenkendorf den Meisterdetektiv Joe Jenkins.[3]

1918 spielte er gemeinsam mit Conrad Veidt in den Filmen Opfer der Gesellschaft und Die Mexikanerin.[4] In Opfer der Gesellschaft hatte er die Rolle des Fabrikbesitzers Spinegg.[5] 1918 war er auch in dem Film Schirokko an der Seite von Margarete Schön zu sehen.[6] Seit 1920 stand Brenkendorf fast ausschließlich vor der Kamera, zuletzt nur noch in Nebenrollen. Unter Regie von Robert Wiene spielte er 1920 an der Seite von Lil Dagover in dem Stummfilm Die Jagd nach dem Tode.[7] 1920 war er außerdem in einer Hauptrolle in dem Film Der Funkenruf der Riobamba zu sehen.[8] 1930 spielte er die Rolle des Juweliers Sanderson in dem Stummfilm Zeugen gesucht.[9]

Der Übergang zum Tonfilm gelang ihm jedoch nicht. Nach längerem Ausbleiben von Rollenangeboten wechselte Kurt Brenkendorf 1930 für fünf Jahre zur technisch-chemischen Industrie, für die er als Betriebsleiter tätig wurde. Mehrere Kleinstrollen – General in Fridericus[10], Kellner in Liebe geht seltsame Wege, Ober in Wenn Frauen schweigen[11] – ließen Brenkendorf in der zweiten Hälfte der 1930er-Jahre vor die Kamera zurückkehren, doch bereits nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war seine filmische Laufbahn endgültig beendet. Zu Beginn der 1940er-Jahre wurde er von der Firma Eugen Heimbucher als kaufmännischer Angestellter eingestellt. 1944 verstarb er im Klinikum Berlin-Buch.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesarchiv Berlin, Geburtsregister Standesamt Danzig, Nr. 1828/1882 (kostenpflichtig abrufbar auf Ancestry.com); andere Quellen geben als Geburtsjahr fälschlicherweise 1885 oder 1886 an, etwa Piet Hein Honig, Hanns-Georg Rodek: 100001. Die Showbusiness-Enzyklopädie des 20. Jahrhunderts. Showbiz-Data-Verlag, Villingen-Schwenningen 1992, ISBN 3-929009-01-5, S. 129, oder Kurt Brenkendorf. In: filmportal.de, Deutsches Filminstitut, abgerufen am 13. August 2018.
  2. Landesarchiv Berlin, Sterberegister Standesamt Buch, Nr. 2473/1944 (kostenpflichtig abrufbar auf Ancestry.com)
  3. Kamera-Auge und Spürnase: der Detektiv im frühen deutschen Kino S. 281, 287 (Auszüge verfügbar unter Google Books)
  4. Conrad Veidt-Filmographie (Memento des Originals vom 27. November 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.conradveidt.de Filmjahr 1918
  5. Opfer der Gesellschaft@1@2Vorlage:Toter Link/www.murnaustiftung.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Besetzungsliste des Films bei der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
  6. Margarete Schön Porträt der Schauspielerin bei Cinéartistes.com
  7. Beyond Caligari: the films of Robert Wiene S. 208 (Auszüge verfügbar unter Google Books)
  8. Der Funkenruf der Riobamba (Memento des Originals vom 18. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.deutsches-filminstitut.de Besetzung und Produktionsdetails beim Deutschen Filminstitut
  9. Zeugen gesucht (Memento des Originals vom 19. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.deutsches-filminstitut.de Besetzung und Produktionsdetails beim Deutschen Filminstitut
  10. Der Alte Fritz (Memento des Originals vom 24. Mai 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.murnau-stiftung.de Besetzungsliste des Films bei der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
  11. Wenn Frauen schweigen (Memento des Originals vom 28. September 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.transitfilm.de Eintrag bei Transit-Film