LKAB

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LKAB

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Rechtsform Aktiebolag
Gründung 1890
Sitz Luleå
Leitung Jan Moström[1]
Mitarbeiterzahl ~ 4.500[2]
Umsatz 48,812 Mrd. SEK (4,17 Mrd. )[3]
Branche Bergbau
Website www.lkab.com
Stand: 2021

LKAB (Luossavaara-Kiirunavaara Aktiebolag) ist ein schwedisches Bergbauunternehmen mit Sitz in Luleå, das sich zu 100 % im Besitz des schwedischen Staates befindet. Das Unternehmen betreibt unter anderem das weltgrößte Eisenerzbergwerk in Kiruna.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwei Jahre vor der Gründung der LKAB fuhr der erste Erzzug aus dem Malmberget in Gällivare nach Luleå zum neu errichteten Erzhafen Svartön. 1899 wurde dann die Strecke von Gällivare nach Kiruna eröffnet und 1902 die gesamte Strecke bis ins norwegische Narvik, womit die LKAB das Eisenerz ganzjährig vom eisfreien Hafen in Narvik weltweit absetzen konnte.

1898 wurde Hjalmar Lundbohm Generaldirektor von LKAB. Der Geologe[4] gilt als Gründer der Stadt Kiruna und bis zu seiner Pensionierung 1920 als Schlüsselperson der positiven Entwicklung des Unternehmens und der Region. 1903 übernahm das Unternehmen Trafikaktiebolaget Grängesberg-Oxelösund (TGO) die AB Gellivare Malmfält (AGM) gemeinsam mit deren Tochtergesellschaft LKAB. Vier Jahre später stieg der Staat in das Unternehmen ein, indem er alle Vorzugsaktien der LKAB kaufte. 1954 baute das Unternehmen die erste Pelletsfabrik Europas in Malmberget. Drei Jahre später, 1957, übernahm der Staat LKAB mit 96 %, die restlichen 4 % blieben bei der TGO. Zu 100 % in staatlicher Hand ist das Unternehmen seit 1976.[5]

1961 öffnete die LKAB den Tagebau Leväniemi im Erzfeld von Svappavaara, der 1983 wegen Absatzproblemen wieder geschlossen wurde, anschließend lief er mit Wasser voll. 2012 beabsichtigte LKAB ihn nach Erlangen der Umweltgenehmigungen zu sümpfen um ihn wieder in Betrieb nehmen, im Oktober 2015 befand er sich seit einer unbekannten Zeit wieder in Betrieb.[6] 1968 öffnete die LKAB in Svappavaara ein Pelletwerk.[7]

Im Januar 2023 gab das Unternehmen den größten Fund eines europäischen Vorkommens seltener Erden in Schweden bekannt.[8][9]

Tochtergesellschaften und Beteiligungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

LKAB besitzt sieben schwedische Tochtergesellschaften:[10]

Darüber hinaus ist LKAB an dem schwedischen Stahlkonzern SSAB beteiligt.

Bergwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Erzberg Kiirunavaara mit Wetterschacht der Grube und LKAB-Verwaltungsgebäude im Vordergrund

Das wichtigste und größte Bergwerk der LKAB ist die Eisenerzgrube Kiruna, sie gilt als weltgrößtes Eisenerz-Bergwerk.[11]

Ein weiteres Eisenerzbergwerk befindet sich in Malmberget. Es erschließt 20 (Teil-)Lagerstätten und ist das zweitgrößte untertägige Eisenerzbergwerk weltweit.[12] 2013 wurde eine neue Hauptfördersohle in 1250 Meter Teufe aufgefahren und damit der Bergbau für 20 bis 30 Jahre an diesem Standort gesichert.

Der dritte große Standort ist der Tagebau Gruvberget im Erzfeld Svappavaara. Die Förderung des Tagebaus Gruvberget wurde für das Jahr 2017 – gemeinsam mit den sich in der Nähe befindlichen geplanten Tagebauen Leveäniemi und Mertainen – auf etwa 25 % der Gesamteisenerzförderung der LKAB prognostiziert.[13][veraltet]

In den Bergwerken der LKAB sind insgesamt 1000 Kilometer Straßen verbaut.[12]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • C. Quinteiro, M. Quinteiro, O. Hedstrom: Underground Iron Ore Mining at LKAB, Sweden. In: William A. Hustrulid, Richard L. Bullock (Hrsg.): Underground mining methods: engineering fundamentals and international case studies. Society for Mining Metallurgy & Exploration, 2001, ISBN 0-87335-193-2.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: LKAB – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. LKAB Group Management. LKAB, abgerufen am 16. November 2017 (englisch).
  2. 2021 Annual and sustainability report. (PDF; 1,6 MB) LKAB, S. 2, abgerufen am 20. April 2022 (englisch).
  3. 2021 Annual and sustainability report. (PDF; 1,6 MB) LKAB, S. 5, abgerufen am 20. April 2022 (englisch).
  4. Lundbohm, Johan Olof Hjalmar. In: Theodor Westrin (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 2. Auflage. Band 16: Lee–Luvua. Nordisk familjeboks förlag, Stockholm 1912, Sp. 1387 (schwedisch, runeberg.org).
  5. Faith in the Future since 1890. LKAB, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Januar 2013; abgerufen am 17. Januar 2014 (englisch).
  6. https://web.archive.org/web/20151024135820/https://www.lkab.com/en/About-us/Overview/Operations-Areas/Svappavaara/
  7. Svappavaara. LKAB, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. April 2014; abgerufen am 18. Januar 2014 (englisch).
  8. Schweden meldet größten Fund seltener Erden in Europa. In: tagesschau.de. 12. Januar 2023, abgerufen am 12. Januar 2023.
  9. Reuters: Europas größtes Vorkommen an Seltenen Erden entdeckt
  10. Subsidiaries. LKAB, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Dezember 2013; abgerufen am 17. Januar 2014 (englisch).
  11. Home to the world’s largest underground iron ore mine. LKAB, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Januar 2014; abgerufen am 17. Januar 2014 (englisch).
  12. a b Short Facts. LKAB, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Januar 2013; abgerufen am 18. Januar 2014 (englisch).
  13. Mines. LKAB, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. September 2013; abgerufen am 17. Januar 2014 (englisch).