Lech Sant

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Lech Sant
Der Lech Sant, dahinter die Sella
Geographische Lage Geislergruppe, Dolomiten
Daten
Koordinaten 46° 35′ 11″ N, 11° 43′ 46″ OKoordinaten: 46° 35′ 11″ N, 11° 43′ 46″ O
Lech Sant (Südtirol)
Lech Sant (Südtirol)
Höhe über Meeresspiegel 2096 m s.l.m.
Länge 50 mdep1
Breite 50 mdep1
Vorlage:Infobox See/Wartung/NACHWEIS-SEEBREITE

Vorlage:Infobox See/Wartung/SeelängeVorlage:Infobox See/Wartung/SeebreiteVorlage:Infobox See/Wartung/Fläche

Der Lech Sant ist ein kleiner Bergsee auf der Mastlé-Alm am nördlichen Fuße des Pitschberges in St. Christina in Gröden (Südtirol, Italien).

Der ladinische Flurname „Lech Sant“ bedeutet auf Deutsch „Heiliger See“, worauf sich dieser Name bezieht, ist jedoch nicht bekannt. Heute ist er ein geschütztes Naturdenkmal[1].

Naturhistorisches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Biotop Lech Sant ist ein Relikt aus der Würm-Kaltzeit am Ende des Pleistozän.

Im Lech Sant sind Fische vorhanden wie die Elritze (Phoxinus phoxinus) oder Pfrille (auf Italienisch Sanguinerola) aus der Familie der Karpfenfische.[2]

Archäologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1984 konnten Franco Prinoth mit Gianni Rizzo und Markus Delago durch Ausgrabungen am Lech Sant mindestens zwei prähistorische Fundschichten aufdecken: eine tiefere mit einer Bronzenadel, bronzezeitlicher Keramik und Silexgeräten und eine obere Schicht mit eisenzeitlichen Tonscherben und kalzinierten Tierknochen. Diese Funde legten die Vermutung nahe, dass am Lech Sant ein Brandopferplatz bestanden habe.[3]

Fische im Lech Sant

Legende vom Lech Sant[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einer Legende zufolge stand hier einst eine Kapelle. Diese sei aber von Hirten, deren Herde auf der Alm weidete, durch nächtliche Tanzfeste, wie sie noch in späteren Zeiten von Mähern an Freitagen auf der Alm sehr beliebt waren, entweiht worden. Zur Strafe dafür verschwand die Kapelle mitsamt den Hirten in einem Loch, das sich mit Wasser füllte. Daraus sei dieser Almsee entstanden. Manchmal sollen hier, laut Volksmund, noch unheimliche Lichter zu sehen sein, die an die Hirten erinnern.[4][5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lech Sant – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Datenblatt des Naturdenkmals bei der Südtiroler Landesverwaltung

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Autonome Provinz Bozen
  2. Edgar Moroder: Calender de Gherdëina 1988. Union di Ladins de Gherdëina, Urtijëi 1987, S. 5–27. 12 Abbildungen des Lech Sant und Text auf Ladinisch.
  3. Reimo Lunz: Archäologische Streiflichter aus Gröden. In: Archäologische Streifzüge durch Südtirol. Athesia, Bozen 2004. ISBN 88-82662586, S. 332.
  4. Ignaz Vinzenz Zingerle: Sagen aus Tirol. Innsbruck 1859, S. 98. Online auf sagen.at, einer Datenbank zur europäischen Ethnologie/Volkskunde, abgerufen am 19. Juni 2010
  5. Calender Ladin 1914: Stories da Zacan, Lech Sant. Signiert TP, S. 68 (Ladinisch). Union dei Ladins Dispruch, Innsbruck 1914.