Lehrervortrag

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Als Lehrervortrag bezeichnet man eine Lehrtechnik, die darin besteht, dass der Lehrer bzw. Dozierende den Schülern bzw. Studierenden Informationen in Form eines mündlichen Vortrages oder einer traditionellen Vorlesung liefert. Der Lehrervortrag ist eine bestimmte Arbeitsform des Frontalunterrichts.

Vorgehensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Üblicherweise wird ein Lehrervortrag zunächst vorbereitet und dann praktisch durchgeführt. Zusätzlich zu einem Skript für den Vortrag selbst wird häufig auch der Tafelanschrieb vorbereitet oder eine Präsentationen mit Folien erstellt; in dieser Hinsicht ist ein Lehrervortrag verschieden von unmittelbar bedarfsorientierten Lehrformen wie Just-in-Time-Teaching. Lehrinhalte werden logisch aufgebaut und strukturiert. Studierende konsumieren den Lehrervortrag entweder vor Ort, live online oder via Aufzeichnung, was häufig keinen signifikanten Unterschied für den Erfolg in darauffolgenden Prüfungen macht;[1][2] letzteres wird sich in "flipped classroom"-Szenarien zunutze gemacht: der Lehrervortrag wird in den Onlinebereich ausgelagert, um die Zeit im Klassenzimmer oder Hörsaal für andere Aktivitäten freizusetzen.

Zweck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eingesetzt wird der Lehrervortrag häufig bei der Einführung neuer Themen. Die didaktische Funktion des Lehrervortrages besteht darin, Informationen oder Impulse zu liefern, die den Unterricht vorwärts treiben. Wenn die Impulse im Vordergrund stehen, spricht man von einem Impulsreferat.[3]

Ein Lehrervortrag kann sinnvoll durch aktivierende Lehrmethoden angereichert werden ohne dabei den Lehrplan tiefgreifend umschreiben zu müssen, was jedoch den Lernerfolg nachhaltig verstärken kann.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hilbert Meyer, Carola Junghans: Unterrichtsmethoden, Teil II: Praxisband. 17., komplett überarb. Aufl., Cornelsen, Frankfurt a. M. 2021, ISBN 978-3-589-20701-5, Kap. 9.2 „Vortragsformen“: S. 292–302, darin auf S. 292 ff.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jessica J. Summers, Alexander Waigandt, Tiffany A. Whittaker: A Comparison of Student Achievement and Satisfaction in an Online Versus a Traditional Face-to-Face Statistics Class. In: Innovative Higher Education. Band 29, Nr. 3, 1. März 2005, ISSN 1573-1758, S. 233–250, doi:10.1007/s10755-005-1938-x.
  2. Gerd Kortemeyer, Nora Dittmann-Domenichini, Claudia Schlienger, Ekkehard Spilling, Alina Yaroshchuk, Günther Dissertori: Attending lectures in person, hybrid or online—how do students choose, and what about the outcome? In: International Journal of Educational Technology in Higher Education. Band 20, Nr. 1, 28. März 2023, ISSN 2365-9440, S. 19, doi:10.1186/s41239-023-00387-5, PMID 37008831, PMC 10042582 (freier Volltext) – (springeropen.com [abgerufen am 4. Mai 2023]).
  3. nach: Peterßen, W.H.: Kleines Methodenlexikon, Oldenbourg, München 2001.
  4. Richard R. Hake: Interactive-engagement versus traditional methods: A six-thousand-student survey of mechanics test data for introductory physics courses. In: American Journal of Physics. Band 66, Nr. 1, Januar 1998, ISSN 0002-9505, S. 64–74, doi:10.1119/1.18809 (aip.org [abgerufen am 4. Mai 2023]).