Leoprechting (Regensburg)

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Kapelle "Vierzehn Nothelfer" in Leoprechting

Leoprechting ist ein Dorf im Stadtbezirk 13 Oberisling-Leoprechting-Graß der Stadt Regensburg, Bayern, auf der Gemarkung Graß. Der ehemals ländliche Charakter des Ortes hat sich auch nach Inbetriebnahme der nördlich benachbarten Universität Regensburg und des Universitätsklinikums Regensburg in den Jahren nach 1970 nicht vollständig verloren.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leoprechting liegt südlich des Universitätsklinikums Regensburg in einer West-Ost-Senke, der sogenannten Graßer Mulde, die den von West nach Ost verlaufenden Höhenzug des Ziegetsberges südlich über ca. 6 km begleitet. Die Senke beginnt im Westen bei Pentling und läuft im Osten bei Burgweinting in der Donauebene aus.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Leoprechting wurden Hinweise auf eine Siedlung der Jungsteinzeit und eine Villa rustica der römischen Kaiserzeit gefunden. Richtung Oberisling finden sich Siedlungen der Spätbronzezeit und der Mittel- bis Spätlatènezeit. Um 1100 ist in Leoprechting Weinbau nachgewiesen.[1]

Die nahe gelegene Burg Graß wurde wohl im 12. Jahrhundert erbaut, erwähnt wird sie Anfang des 14. Jahrhunderts. Die Deutschordenskommende Regensburg konnte im 14. und 16. Jahrhundert in zwei Teilen die Hofmark Graß erwerben. Die Bauern von Graß, Leoprechting und Oberisling blieben über Jahrhunderte Untertanen der Deutschordenskommende St. Ägid. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 fiel der Ort zunächst an das Fürstentum Regensburg Karl Theodor von Dalbergs und nur sieben Jahre später, 1810, an Bayern. 1818 entstand mit dem bayerischen Gemeindeedikt die „Ruralgemeinde“ Graß, zu der das Dorf Leoprechting zugeordnet wurde. Am 1. Januar 1970 wurde die 416,35 Hektar große Gemeinde Graß mit Leoprechting[2] im Zuge der Gebietsreformen und wegen der Planungen zum Bau des Universitätsklinikums mit der Nachbargemeinde Oberisling zusammengefasst.[3] Am 1. Januar 1977 wurden die vereinten Gemeinden in die Stadt Regensburg eingemeindet.[4][5]

Kapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kapelle Vierzehn Nothelfer, abgewalmter Satteldachbau mit Giebeldachreiter und Welscher Haube, 1930[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Theodor Häussler: Regensburger Wein: von Kager bis Kruckenberg : das kleinste Weinbaugebiet Deutschlands. MZ, 2004, ISBN 978-3-934863-19-4 (google.com [abgerufen am 5. April 2023]).
  2. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 588 (Digitalisat).
  3. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 573.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 636.
  5. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 73, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Fußnote 2).
  6. DenkmalAtlas 2.0. Abgerufen am 5. April 2023.

Koordinaten: 48° 58′ 52,8″ N, 12° 5′ 27″ O