Lindhalden

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Gedenkstein der Lindhaldener Kelter (2021)

Lindhalden ist eine abgegangene Ortschaft von Stetten im Remstal.[1]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft befand sich zwischen Stetten und Strümpfelbach. Heute befinden sich dort Weinberge. Früher befand sich dort der namensgebende Lindhaldenwald, welcher um 1717 gerodet wurde.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Ortschaft 1360. Nach einem Lagerbuch von 1494 war die Ortschaft recht weitläufig. Um die Zeit des Dreißigjährigen Krieges bestand der Ort aus rund 20 Höfen. Viele zogen daraufhin hinunter ins Dorf Stetten, um Zuflucht im Schloss zu suchen. Auch die Pest-Epidemien in Schwaben 1596, 1607 und 1626 trugen dazu bei.

Es existierte eine Kelter, die Lindhaldener Kelter, welche 1713 bis 1716 erbaut wurde und 1865 abgebrochen wurde.[3] Daran erinnert heute noch ein Gedenkstein. Des Weiteren existierte eine Kapelle.[4]

Vom eigentlichen Dorf ist heute, spätestens seit der letzten Rebflurbereinigung, nichts mehr zu sehen.

Heute bekannt ist die Lage noch wegen der prächtigen Kirschblüten am Kirschblütenweg. Die spielten damals eine bedeutende Rolle als Einnahmequelle (sogenanntes Kirschengeld, zugunsten der Kirschen vernachlässigte Weinberge hießen Kirschen-Mose).

Es existiert eine Weinlage Stettener Lindhälder, deren Name vom Ort abgeleitet ist.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rudolph Friedrich von Moser: Vollständige Beschreibung von Württemberg, in allen seinen Städten, Dörfern, Flüssen, Bergen, Merkwürdigkeiten, wichtigen Ereignissen. 1843, S. 632 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Eugen Bellon: Zur Siedlungs- und Weinbaugeschichte im Raum Waiblingen-Winterbach. Natur-Rems-Murr-Verlag, Remshalden 1992, ISBN 3-927981-26-5, S. 172–174.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lindhalden nach: Stetten mit der Seemühle. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Canstatt (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 9). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1832, S. 205–212 (Volltext [Wikisource]).
  2. Andreas Köbl: Lindhalden - das vergessene Dorf. (PDF) In: Rund um Waiblingen. ZVW, abgerufen am 9. Oktober 2021.
  3. Die Glockenkelter war nicht die Einzige. (PDF) In: Mitteilungsblatt Kernen. 3. Februar 2021, abgerufen am 10. Oktober 2021.
  4. Lindhalden - Wüstung. leo-bw.de, abgerufen am 12. Oktober 2021.

Koordinaten: 48° 47′ 21,9″ N, 9° 20′ 52″ O