Liste der Fernschnellzüge der Deutschen Reichsbahn

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Die Liste der Fernschnellzüge der Deutschen Reichsbahn listet alle Fernschnellzüge (FD) auf, die von der Deutsche Reichsbahn zwischen 1923 und 1945 betrieben wurden.[1] Die mit Schnelltriebwagen betriebenen Fernschnellzüge wurden ab 1936 als Fernschnelltriebwagen (FDt) bezeichnet.

Liste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zug-Nr. ab bis Laufweg Anmerkung
FDt 1/2
Fliegender Hamburger
1933 1939 Berlin Lehrter BahnhofAltona (ab 1938 „Hamburg-Altona“) Bis 1935 als „FD“ geführt, ab 1939 als FDt 23/22.
Die Namensgebung erfolgte nie offiziell, wurde aber auch von der Reichsbahn in ihrer Öffentlichkeitsarbeit verwendet.
FD 3/4 1928 1935 Berlin Anhalter BahnhofLeipzigErfurtFrankfurt am Main Der Zug führte Schlafwagen, die südlich von Frankfurt bis Basel SBB als reiner Schlafwagen- und D-Zug weiterfuhren. Ab 1935 als dreiklassiger D-Zug.
FD 5/6 1926 1940 (Basel SBB–Heidelberg–)Frankfurt am MainErfurtLeipzig–Berlin Anhalter Bahnhof FD 5/6 verkehrte seit Kriegsbeginn nur noch „auf besondere Anordnung“ und faktisch wohl nur noch bis in den Januar 1940.
Zwischen Basel SBB und Frankfurt nur zwischen 1928 und 1933, 1927 ab/bis Heidelberg, ab 1940 wieder ab/bis Basel DRB[Anm. 1]
FD 5/6 1939 1939 Berlin StadtbahnSchneidemühlElbingKönigsberg Nur im Sommerfahrplan 1939, in Vorbereitung auf den Zweiten Weltkrieg am 22. August 1939 eingestellt.
FD 7/8 1938 1939 StuttgartWürzburgSchweinfurtErfurtLeipzigBerlin Anhalter Bahnhof Der Zug verkehrte südlich von Stuttgart als D 7/8 ab/bis Zürich HB und führte Kurswagen von/nach Genua, Ventimiglia und Konstanz, in Vorbereitung auf den Zweiten Weltkrieg am 22. August 1939 eingestellt.
FDt 10/11 1938 1939 Berlin Lehrter Bahnhof–Hamburg-Altona Verkehrte nur werktags, ab 1939 als FDt 24/27
FD 11/12 1928 1931 Berlin Anhalter Bahnhof–Leipzig–Erfurt–Schweinfurt–Würzburg–Stuttgart Verkehrte nur im Sommerhalbjahr, in Stuttgart Anschluss von und nach Zürich
FD 15/16 1929 1932 Berlin Stadtbahn–Hannover–HammKöln Nachtzug, nur Schlafwagen.
FDt 15/16 1935 1939 Berlin Stadtbahn–Hamm–Essen–Köln In Richtung Berlin bis Hamm FDt15 vereinigt mit FDt 37, zwischen Berlin und Hamm in beiden Richtungen vereinigt mit FDt 17/18.
FDt 17/18 1936 1939 Berlin Stadtbahn–Hamm–Wuppertal–Köln Zwischen Berlin und Hamm in beiden Richtungen vereinigt mit FDt 15/16.
FD 17/18 1938 1938 Berlin Anhalter Bahnhof–Leipzig–HofRegensburgPassauLinzWien In dreiklassigen D-Zug umgewandelt.
FD 21/22 1923/1925 1940 (Köln–)Hamm–Hannover–Berlin Stadtbahn Ab wann der Zug tatsächlich verkehrte und wenn ja, in welchem Abschnitt, ist unklar, da das Ruhrgebiet und Köln 1923 auf der Schiene durch die Ruhrbesetzung faktisch vom Reich abgeschnitten waren. Erster sicherer Betriebstag über die Gesamtstrecke war der 15. Mai 1925.[2] Seit 1939 nur noch „auf besondere Anordnung“ und faktisch wohl nur noch bis in den Januar 1940.
FD 23/24 1923 1939 Berlin Lehrter Bahnhof–Altona Hauptbahnhof Frühverbindung von und Spätverbindung nach Berlin (gegenläufig zu FD 25/26), ab 1931 nur noch werktags. Ab 1926 erster mit Zugtelefon ausgestatteter Zug, ab 1939 als FD 21/26, in Vorbereitung auf den Zweiten Weltkrieg am 22. August 1939 eingestellt.
FDt 24/27 siehe FDt 10/11
FDt 25 siehe FDt 27
FD 25/26 1928 1932 Berlin Lehrter Bahnhof–Altona Hauptbahnhof Frühverbindung von und Spätverbindung nach Hamburg (gegenläufig zu FD 23/24)
FD 25/26 1929 1939 Paris/Brüssel–Aachen–Duisburg–Essen–Hamm–Berlin Stadtbahn Westlich von Aachen als D 125/126, Kurswagentausch bzw. Flügelung in Hamm mit FD 225/226, in Vorbereitung auf den Zweiten Weltkrieg am 22. August 1939 eingestellt.
FD 27/28 1938 1938 Berlin Lehrter Bahnhof–Hamburg-Altona Ab Winterfahrplan 1938 mit Triebwagen als „FDt“
FDt 27/28 1938 1939 Berlin Lehrter Bahnhof–Hamburg-Altona FDt 27 1939 als FDt 25
FD 30/37 1928 1932 Berlin Stadtbahn–Breslau-Beuthen Seit 1927 schon als D-Zug mit nur 1. und 2. Klasse, mit Flügelzug FD 50/57 nach Oderberg mit Kurswagen nach Wien und Budapest.
FDt 33/34 1939 1939 Berlin Anhalter Bahnhof–Basel SBB
FDt 37/38 1935 1939 Köln–Essen–Hamm–Altona FDt 37 zwischen Köln und Hamm vereinigt mit FDt 15
FDt 45/46 1935 1939 Berlin Stadtbahn–Breslau–Beuthen Mit SVT der „Bauart Leipzig“, führte als einziger FD-Zug auch die 3. Klasse, verkehrte bereits ab 1935 als „Dt“
FD 47/48 1940 1940 Berlin Stadtbahn–Breslau–Krakau Verkehrte nur „auf besondere Anordnung“ – es ist unsicher, ob der Zug jemals fuhr.
FDt 49/50 1939 1939 Dortmund–Köln–Frankfurt–Basel Verkehrte nur an Werktagen
FD 50/57 1928 1932 KandrzinOderberg (Tschechoslowakei) Flügelzug zu FD 30/37, seit 1927 schon als D-Zug mit nur 1. und 2. Klasse, ab 1929 als FD 330/337, mit Kurswagen nach Wien und Budapest, ab 1929 mit Schlafwagen Berlin–Wien, ab 1930 Berlin–Budapest.
FDt 51/52 1938 1939 WilhelmshavenHannover–Berlin Stadtbahn
FD 53/54 1929 1931 Hannover–Altona Hauptbahnhof Flügelzug zu FD 153/154
FDt 54 1938 1939 Bremen–Wilhelmshaven Ab 1939 als „Dt“
FD 70/71 1929 1934 Berlin Anhalter Bahnhof–HalleNürnberg–München Nachtzug, nur Schlafwagen, ab 1934 als D-Zug
FDt 77/78 1938 1939 Karlsruhe–Frankfurt–Kassel–Hannover–Hamburg-Altona Ab 1939 nur an Werktagen, ab/bis Karlsruhe erst ab 1939.
FD 79/80 1923 1940 München–Nürnberg–Halle–Berlin Anhalter Bahnhof Ab 6. Oktober 1940 in Dienst-D-Zug umgewandelt.
FD 91/92 1929 1934 GöttingenMagdeburgBerlin Potsdamer Bahnhof Nachtzug mit Schlafwagen, Flügelzug zu FD 191/192, ab 1934 als dreiklassiger D-Zug.
FD 101/102
„Rheingold“
1928 1939 Luzern/Zürich–Basel–Mannheim–Köln–EmmerichUtrechtHoek van Holland/Amsterdam 1928 bis 1936 als Fernschnellzug mit dem Kürzel FFD, ab 1938 nur bis/ab Basel, ab 1939 mit Kurswagen bis/ab Mailand.
FD 111/112 1926 1939 Berlin Stadtbahn–Hannover–Osnabrück–Utrecht–Hoek van Holland Verkehrte bereits ab 1922 als L 111/112 der MITROPA („Berlin-London-Express“).
FD 153/154 1929 1931 Frankfurt am Main–Hannover–Bremen Anschluss in Frankfurt mit FD 5/6
FD 163/164 1925 1928 Hoek van Holland–Utrecht–Kleve–Köln–Mannheim–Basel SBB 1928 mit Inbetriebnahme des Rheingold in dreiklassigen D-Zug umgewandelt.
FD 191/192 1929 1934 Basel SBB–Mannheim–Frankfurt–Kassel–Hannover–Altona Hauptbahnhof Nachtzug mit Schlafwagen und Flügelzug FD 91/92 Göttingen–Berlin, zuvor ab 1922 wöchentlich verkehrender L 91/92 Basel–Saßnitz/Warnemünde der MITROPA („Skandinavien-Schweiz-Express“), ab 1926 D 91/92 mit nur 1. und 2. Klasse mit Flügelzug D 191/192 Göttingen–Berlin, ab 1934 dreiklassiger D-Zug.
FD 211/212 1927 1936 (Köln–)Osnabrück–Altona Flügelzug zu FD 111/112 mit Kurswagen Hoek van Holland–Altona, 1928/29 bereits ab/bis Köln, ab 1936 Kurswagen in D 211/212 Köln–Hamburg–Flensburg
FD 225/226 1929 1939 Köln–Wuppertal–Hamm Flügelzug zu FD 25/26, Kurswagen von/nach Düsseldorf in D 325/326 Düsseldorf–Wuppertal, in Vorbereitung auf den Zweiten Weltkrieg am 22. August 1939 eingestellt.
FDt 231/232 1939 1939 Leipzig–Magdeburg–Hannover–Wesermünde-Lehe Nur an Werktagen
FD 263/264 1927 1941 München–Würzburg–Frankfurt am Main–Köln–Emmerich–Hoek van Holland In Vorbereitung auf den Zweiten Weltkrieg am 22. August 1939 eingestellt, 1940/1941 mit nördlichem Endpunkt Dortmund, verkehrte nur „auf besondere Anordnung“, letzter FD-Zug im Sommerfahrplan 1941, fuhr in der Praxis wahrscheinlich nicht.
FD 330/337 siehe FD 50/57
FD 425 1934 1937 Hamm–Münster
FDt 458/459 1939 1939 Leipzig–Dresden Neustadt–Görlitz–Breslau Nur an Werktagen vorgesehen, Inbetriebnahme sollte laut Kursbuch Sommer 1939 während der Fahrplanperiode erfolgen, der Zug kam jedoch vor dem 22. August 1939, als die DR den gesamten SVT-Verkehr einstellte, nicht mehr in Betrieb.
FDt 515/520 1939 1939 Köln–Wuppertal–Hamm–Hannover–Magdeburg–Leipzig Verkehrte nur an Werktagen, FDt 515 zwischen Köln und Hannover vereinigt mit FDt 15 und FDt 17
FDt 551/552 1936 1939 München–Nürnberg–Leipzig–Berlin Anhalter Bahnhof Zwischen Nürnberg und Berlin vereinigt mit FDt 711/712, verkehrte 1939 nur an Werktagen
FDt 571/572 1935 1939 Frankfurt am Main–Erfurt–Leipzig–Berlin Anhalter Bahnhof Verkehrte 1939 nur an Werktagen
FDt 583/584 1939 1939 Hamburg-Altona–Magdeburg–Leipzig–Dresden Die Verbindung war zwar im Fahrplan vorgesehen, kam jedoch nicht mehr vor dem 22. August 1939, als die DR den gesamten SVT-Verkehr einstellte, in Betrieb.
FDt 711/712 1936 1939 Stuttgart–Nürnberg–Leipzig–Berlin Anhalter Bahnhof Zwischen Nürnberg vereinigt mit FDt 551/552, ab 1937 als FDt 1551/1552
FDt 720/723 1935 Stuttgart–München Mit Elektrotriebwagen elT 19 (ab 1941 ET 11).
FDt 721/722 1935 1937 Stuttgart–München–Berchtesgaden Mit Elektrotriebwagen elT 19 (ab 1941 ET 11), 1937 in „Dt“ umgewandelt und nur noch zwischen München und Stuttgart
FDt 1551/1552 siehe FDt 711/712

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans-Wolfgang Scharf und Friedhelm Ernst: Vom Fernschnellzug zum Intercity. Eisenbahn-Kurier Verlag, Freiburg 1983. ISBN 3-88255-751-6

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. FD 5/6 war in Heidelberg mit FD 163/164 verknüpft was eine neue Verbindung Berlin–Rom schuf und eine Tagesfahrt Berlin–Bodensee ermöglichte (Scharf/Ernst, S. 50).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Scharf und Ernst, S. 50–65 und Übersichten, S. 739–747.
  2. Scharf/Ernst, S. 50.