Liste der Wüstungen im Landkreis Eichsfeld

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Diese Liste führt die Wüstungen im Landkreis Eichsfeld auf. Der Landkreis Eichsfeld ist nicht identisch mit dem historischen Eichsfeld, erstreckt sich aber über weite Gebiete des Obereichsfeldes und einen kleineren Teil des Untereichsfeldes. Das Eichsfeld gehörte zu den wüstungsreichsten Gebieten im Heiligen Römischen Reich, etwa 288 erhalten gebliebenen Orten oder Siedlungen stehen über 530 Wüstungen gegenüber.[1]

Historische Hintergründe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Besiedelt wurden die tiefer gelegenen Gebiete des Eichsfeldes insbesondere nach der Völkerwanderungszeit zunächst von Süden durch thüringische Volksgruppen. Nach der Zerschlagung des Thüringer Königreiches wanderten von Norden den Sachsen zugerechnete ostfälische Stämme ein, in die Mitte und den Süden kamen auch fränkische Siedler. Dort siedelten auch Wenden, wovon noch heute einige Ortsnamen sowie die Wendische Mark überliefert sind. Ob die heutige Sprachgrenze zwischen dem Niederdeutschen und dem Mitteldeutschen auch die Besiedlungsgrenze darstellte, ist nicht genau belegt.

Mit der weiteren Besiedlung des Eichsfeldes wurden dann größere Waldgebiete auch in höher gelegenen Regionen gerodet und zahlreiche kleine Dörfer oder Siedlungen gegründet. Bis ins 15. Jahrhundert sind viele dieser Orte aufgegeben worden, insbesondere nach kriegerischen Auseinandersetzungen im Spätmittelalter, aber auch auf Grund unzureichender Lebensbedingungen. Die Bewohner zogen dann meist in benachbarte und größere Dörfer, die mehr Schutz boten, die Gemarkung dieser Orte wurde dann meist auch diesen Orten zugeschlagen. Obwohl das Eichsfeld im Dreißigjährigen Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, sind in dieser Zeit kaum Orte dauerhaft verlassen worden. Ab dem 20. Jahrhundert sind wiederum Einzelgehöfte und außerhalb der Dörfer liegende Mühlen aufgegeben worden, nach 1945 betraf es insbesondere nahe der Innerdeutschen Grenze gelegene Bauernhöfe und ehemalige Rittergüter, die zwangsweise geräumt und abgerissen wurden.

Liste der Wüstungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da von vielen Ortsnamen nur wenige Urkunden oder Belege vorliegen. Bei einigen Wüstungsnamen ist nicht sicher, ob es sich um reine Ortswüstungen oder um Flurwüstungen handelt. Nicht aufgeführt werden Orte, die aufgegeben und später unter gleichem Namen wieder neu besiedelt wurden, sowie aufgegebene Burganlagen. Für viele weitere Wüstungsorte ist die geographische Lage nicht bekannt (?). Das Datum der Ersterwähnung ist daher typischerweise kein Gründungsdatum, die Gründung erfolgte früher. Noch ungenauer ist die Datierung der Aufgabe der Wüstung; der Zeitpunkt ist meistens nur dadurch abzuschätzen, dass der Ortsname ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr in Urkunden vorkommt. Typisch ist die Vielfalt an Schreibweisen, die sich im Laufe von Jahrzehnten und Jahrhunderten änderten. Eine genaue Zuordnung von historischen Ortsnamen in alten Urkunden zu heutigen Dörfern ist daher nicht immer sicher gewährleistet.

Name Lage Ersterwähnung Beginn des Wüstliegens Bemerkungen Bild
Albolderode Reifenstein 1123 nach Errichtung des Klosters
Altendorf Heilbad Heiligenstadt Adelsgeschlecht von Altendorf: Hans 1381, Guntram Vogt auf dem Rusteberg
Altenhagen Wingerode 1281
Altjützenbach Jützenbach 1124 (Guzenbeche novali) 13. Jh.
Amscherode Geismar 1577 (Amsrode)
Armenschwende Burgwalde, Schachtebich 17. Jh. (Allmanswend) möglicherweise ein Vorgängerort von Burgwalde
Arnolsbach Fretterode 1856 Zinsen und Zehnten von der Wüstung an die von Hanstein
Ascha Holungen, Bischofferode 1124 nach 1506?
Ascherode Martinfeld 1146 (Eseherichsrode) gehörte zum Tastungenschen Gericht
Ascheröder Mühle (1975 abgerissen)
Bauer(n)eck Stöckey, Weilrode 1573
Beisenburg, Poiseburg Beuren 1412 (Poyseburg) nach 1836 Vorwerk
Belkerode (Welkerod, Bilkero(d)t) Stöckey, Epschenrode entstand mit dem Weiler Wettelrode bei Stöckey; lag 1800 Schritte südwestlich von Stöckey und 2000 Schritte nördlich von Werningerode und somit vermutlich am Rinnebach; westlicher Grenzort des Helmegaus als Teil des Bannes Bleicherode
Bennekendorf Holungen 1431 (Benkinsdorff)
Bergeshagen Breitenbach 1191 (Berengerhagen) 16. Jh.
Besenrode Hohengandern 1362 (Amsrode) 1533 Vorwerk Besenrode
(Nieder)-Beuren Beuren 1201 (Buren) das spätere Kloster Beuren
Bibra Rengelrode 1318 (Bybera)
Bop(p)enrode Bischofferode 1293 (Popenrode)
Bovenrode (Bouenrode) Epschenrode lag am Kulmbach vorm Rain(s)berg
Bünde Stöckey liegt unterhalb des Naturschutzgebiets Sülzensee-Mackenröder Wald vorm Bauerneck zwischen Pinte und Sete am Nordberg vor Stöckey
Bunte Rustenfelde 1162 Bunte Mühle
Deienrode Schönau 1318 (deyenrode) vor 1676
Dorntal Sickerode vor 1358 (Dornthal) ehemalige Thormühle als Überrest
Eckstedt Wachstedt, Küllstedt 1318 (Bybera) vor 1514
Eilrode, Elenrode Marth 1254 (Elenrod) bei der heutigen Wiesenmühle
Ehrenborn, Ohrenborn Martinfeld 1317 (Orneborn) vor 1420
Eltingerode, Ellingerode, Etzelrode Gerterode (1549) Ellingeröder oder Schwarzburger Mühle als Relikt (Ersterwähnung 1623)
Eitzerode Stöckey, Lüderode zwischen der Hohen Straße und der L2060
Esplingerode Stöckey, Epschenrode 1087 nach der Gründung von Epschenrode
Etzelsbach Steinbach vor 1556 Wallfahrtskapelle Etzelsbach als Überbleibsel
Friedrichshausen Bornhagen 1335 (Fredegershusen)
Fromelderode Martinfeld 1339 (Conradus dictus) Fremederad vor 1511
(Ober) Friede Großtöpfer 1358 15. Jh.
Fu(h)rbach Weißenborn-Lüderode
Germerode Wingerode
Gerstenrode Freienhagen 1250 14. Jahrhundert Vorgängerort für Freienhagen
Glasehausen Schönau, Uder 1341 nach 1600
Goburg Volkerode 1358 (in villa Gaburg) 15./16. Jh. Befestigungsanlage mit Dorf
Götzenrode Großbartloff vor 1608 (Getzenroda)
Griesbach Uder 1305 (Gryzebeche) 1341 (oder früher)
Griemelbach, Grumelbeche u. a. Bischhagen, Siemerode 1310 (Crimelbech) 14. Jh.
Gunzerode, Günzerode Flinsberg 1146 vor 1600
Hadewardshausen Heilbad Heiligenstadt 1254 (Hadewardeshusen) am Stadtrand von Heiligenstadt
Hadewarterode, Hauterode ab 1227 finden sich Belege für die beiden heutigen Orte Steinheuterode und Wüstheuterode, die sich aber nicht eindeutig zuordnen lassen
Harbach, Horbach Wingerode, Hundeshagen 1281 16. Jh.
Haselbach Jützenbach 1124
Haukental, Hackental Geismar vor 1420 (Hauckental)
Heddigerode Kleinbartloff 1253 16. Jh.
Heiden Gernrode, Breitenworbis 1549
Helmeried Stöckey 1123 nach der Gründung von Stöckey als eigenständiges Dorf am Rittergut und vor der Ersterwähnung Limlingerodes
Herrmannshagen Hundeshagen, Teistungen 1191 16. Jahrhundert? 1420 Quedlinburger Lehnsbrief an die Westernhagen und Güterverzeichnis „villa Hermannshagen“
1483/84 Designation der quedlinburgischen Lehen an die Grafen von Reinstein (Regenstein?)
1559 Kurmainzer Lehen an die von Westernhagen
Herrode Großbartloff vor 1358 1329 kauft der Johanniteorden das Siechenhaus bei Großbartloff
1853 Bau des Bauernhofes Herode unterhalb des Uhlenstein mit Göpelschuppen, 1948/49 Elektroanschluss[2]
Hessel Wiesenfeld 1358 (villa Hesteler) vor 1465 Ober- und Unterhessel
Gut Hessel
Herzwinkel Dingelstädt 1134 (Hirzwinkili)
Hillenhagen, Hildenhagen, Hillenhaben Weißenborn-Lüderode 1124 (Hildenhaben)
Hirsingerode Schwobfeld 1206 (Hurchenroth) vor 1358 (Hersungerode)
Hohkühle, Hokulle Dingelstädt 1134 14. Jh.
Honeckerode, Hankenrode Schwobfeld 1284 westlich benachbart der heutige Ort Hennigerode
Hoscherod Haynrode 1222 16. Jh.
Hunrode, Hunnigerode Westhausen 1603 (Hungerode) 1610 (Heinchenroda)
Huchelheim Kaltohmfeld 14. Jh.
Hüchelheim, Huchelheim Heilbad Heiligenstadt 1316 (Huchelheym) Huchelheimer Tor in der Stadtmauer, Adelsgeschlecht: Heinrich 1312
Hudenrode vermutlich Weißenborn-Lüderode 1124
Hugenworbis Breitenworbis 1268 17. Jh.
Hunderode, Hunrode Marth 1318 (invilla Gunrode) heute Hofanlage Hunrod
Hunrode Bodenrode vor 1603
Ickendorf Ferna 1062 15. Jh. 1089/90 Zehnten an Kloster Lippoldsberg
1204 Zehnten an Kloster Pöhlde
1311 Hunoldus de Ickendorf
1308/09 Curt von Westernhagen wohnt im Dorf
1442 Quedlinburger Lehen an die von Westernhagen
1579 Ickendorfer Kirchhof
Immental Jützenbach 1124 (Imbendale)
Ichtenbach (Eichtenbach) Stöckey nach der Gründung von Limlingerode
Itzenhain Bockelnhagen 1420 heute Tettenborner Köpfe
Kamp Ecklingerode, Wehnde 1266 (in Kampo)
Kubsdorf Döringsdorf 1385 (Kybesdorf) um 1500 1583 Baubeginn Vorwerk Kuebsdorff/Keudelstein
erneutes Wüstfallen und 1978 Abriss von Gut Keudelstein
Kirchberg Dingelstädt 1134 (Kireberc) 15./16. Jh.
Kirchdorf Bockelnhagen 1154 16. Jh.
Kirrode Birkungen 1297 17. Jh.
Kizzenrode Weißenborn-Lüderode 1124
Kreuzhagen (Crotenhagen, Crodenhagen) Stöckey, Limlingerode nachdem es zum Lehen des Klosters Walkenried wurde liegt unmittelbar am Rinnebach am Nordberg
Krummelbach, Krümmelbach Mengelrode 1310 (Crimelbach) 1318 (Grummelbecke desolato)
Lamprechtsrode, Lamps Rode Heilbad Heiligenstadt 1365
Laubach Niederorschel 1334 (Lobpach) 16. Jh.
Lentershagen Schachtebich 1566 1629 (wustung Lentershagen) Hofanlage Lentershagen 1982 abgerissen
Lichtenberg Lehna 1358
Liebesdorf (im Düsterthal), Odelieben Stöckey 1124 (1246) 1789
Luterode Birkungen 1209 16. Jh.
Windisch-Lutter, Wenigen-Lutter, Nieder-Lutra Lutter 1318 (wyndischen lutera) Ober-Lutter ist das heutige Lutter
Luterode Birkungen 1209 (Lutenrot) vor 1290
Luttershausen Großbartloff 1420 (Luterichshusen) bei der heutigen Luttermühle
Mackenrode Thalwenden 1394 Mattenrode
Mittelhausen Jützenbach 1262
Möncherode Zwinge, Pöhlde 952 (Munikreod), 1230 (Monneckerodt) vor 1482
Müllstelle Epschenrode, Trebra lag unmittelbar an der Ohe
Neiderode, Nerderode Breitenworbis
Neuendorf Niederorschel 1306 (Nuendorff) 16. Jh.
Neuenhagen Wachstedt 1358 (Nuenhagen) das heutige Klüschen Hagis
Neuseessen (Ober- und Unterneusessen) Uder 1318 (Nuwezezenn) vor 1610
Nottenrode Gernrode vor 1609
Oberode Leinefelde vor 1570 (Ubenrode)
Ockental, Hackental Westhausen 1146 (Occandale)
Oggenrode (Oygenrode) Stöckey, Limlingerode lag an der Pinte oberhalb des heutigen Stöckeyer Teiches auf der Gaugrenze zwischen Lies- und Helmegau
Polkendorf Geismar 1358 (Pulkendorff) 15. Jh.
Pollenborn Stöckey, Epschenrode 1626/1627: nach der Brandschatzung im 30-jährigen Krieg und dem Pestausbruch lag am sogenannten Rain(s)berg zwischen Stöckey und Epschenrode
Queckhagen Günterode 1381 Grenze (Hagen) zum unmittelbar benachbarten Günterode
Rappolderode Wintzingerode 1238/46 (Rupolderoth) vor 1448
Reckerode Wüstheuterode 1221 (Reigarderot) 1338 (Rekerode)
Reckerode Rengelrode 1306
Rendehausen Gerbershausen 1336 (Renwordshusen)
Riekenbach (zur Ohe) Epschenrode, Schiedungen 1298 1564
Riesbach Heilbad Heiligenstadt
Siemerode
1381 (Richersbach) vor 1381 (Reyspach) 1381 übergibt Hans von Rengelrode dem Hospital zum Heiligen einen Wald in Riesbach, das Geistholz
bildete die Grenze von Siemerode zum Stadtgericht Heiligenstadt (Riesbachs-Warte)
das Landsteuerregister vermeldet 1548 22 Heiligenstädter mit Besitz in Riesbach
1610 gehörten 28 Hufen zu Heiligenstadt und 4 Hufen zu Siemerode
1692 Nikolaus Stein ist Schultheiß zu Riesbach [3]
Rieth Beuren 1146 (Rydene)
Riethe Uder 1146
Ritterbach Worbis 1311 (Ridisbach) 16. Jh.
Röblingerode Wingerode 1318 (Rebingerode)
Rödchen, Herode Großbartloff 15. Jh. (Rode)
Roderode, Rodingerode Bernterode 1221 (Rodingerode) vor 1751 (Ruderoda)
Rohrbach Volkerode 1221 (Rorbach)
Rohrbach Beuren vor 1536
Rohre Rustenfelde 1526 (Roer)
Rosenhagen Stöckey, Limlingerode 1123 um 1631: nach der Brandschatzung im 30-jährigen Krieg soll unweit der sogenannten Ketterlöchern gelegen haben
Rotenbach Wüstheuterode 1383 (Rodinbach)
Rotenhar, Rotenborn Kella 1336
Rothenbach Streitholz (Rodenbach) 14./15. Jh.
Rothenbach Wüstheuterode 1283 (Rodinbach)
Rottenbach Großbartloff (1328) (Rothenhac)
Rudolfshausen Wilbich 1420 (Rudolffeshusen) 15. Jh.
Rumerode Birkenfelde 1236 (Rabodenrothe) später Gut Rumerode
Rumerode Breitenbach 1227 (Rumarod)
Ruprechtshausen Gerbershausen 1236 (Robretteshusen)
Rustenrode Volkerode 1583 Rustenrodt
Ruterode Fretterode 1309 (Rutherode)
Sachsenhagen Kreuzebra 1570/80 1962[4] später als Gehöft Steinhagen
Salmerode Haynrode 1293 (Sarmenrode) 16. Jh.
Schnellsrode, Schnellenrode Wiesenfeld 1358 (Snelnrade)
Schorbrandeshagen Schönhagen 1323 (Schorbrandshagen) ev. Vorgänger von Schönhagen
Schwickschwende Birkenfelde 1562 (Swikkerswende)
Selmanrot, Schelmenrode Birkenfelde 1055 (Selmanruoth)
Seehausen Hollau 1171 (Sehusen)
Segel Kaltohmfeld, Kirchohmfeld 1347 etwa 16. Jh. Adelsgeschlecht: Conrad und Hermann 1347
Siegfriederode Worbis, Breitenholz 1570/80 vor 1573 um 1900 Neubesiedlung mit einem Hof als Rentengut[5]
Siemerode Unbekannt (zwischen Ershausen und Lengenfeld) 1312 (Symerade) vor 1420 Conradus de Symerode (Vogt auf dem Gleichenstein)
Sindelbach, Siedebach Ershausen 1433 (Syndelbach)
Sohlbach Brehme, Jützenbach 1124 (Solebach)
Stangenholz Stöckey, Weißenborn-Lüderode
Steina Arenshausen 1318 (Steyna) 1486 im 16. als Rittergüter Ober- und Unterstein neu errichtet
(Am) Stemmegrund Stöckey, Weißenborn-Lüderode 1123 nach Errichtung der Grenzziehung zwischen Kurmainzer "Ur-Eichsfeld" und der Grafschaft Hohenstein-Klettenberg
Stiedenrode, Stuterode Lindewerra 1329
Süßholz (Suizholtz) Stöckey 1103 nach der Errichtung des Rittergutes in Stöckey
Tarterode Flinsberg, Martinfeld 1306 15. Jh.
Teistungenburg Teistungen 1062/1090 (Eistungenborg) 14./15. Jh. das Kloster Teistungenburg wurde zunächst in diesem Ort errichtet und später auf der Anhöhe neu aufgebaut
Tiemelsbach Fretterode 1368
Tiemerode, Damerode Rohrberg 1552
Totelen, Dautel Hundeshagen, Teistungen 1316 Ritter Hermann von Totelen !7./18. Jahrhundert? 1331 Stift Quedlinburg überweist Teile an das Kloster Teistungenburg
1347 verkauft das Kloster ein Drittel des Dorfes an die von Westernhagen
1420 und 1483 Quedlinburger Lehen an die von Westernhagen
1537Graf Ernst zu Regenstein belehnt Ernst von Westernhagen mit dem Dorf
1347 Kirchenlehen, 1420 Präsentationsrecht für St. Michael an das Kloster Teistungenburg
1819 Meierei Dautel verkauft
Undankeshausen Dingelstädt 1209 (Undanekeshusen) 16. Jh.? Adelsgeschlecht: Conrad 1227
Vockerot? Steinheuterode
Volsbach, Folsbach Wingerode 1281 vor 1548 Glashütte
Wackenrode Martinfeld, Wachstedt 1138
Walehagen, Walehagon Lüderode 1124
Wendelrode Niederorschel, Gernrode 1124 vor 1591 1209 ein Erzpriester Rudegerus aus Wendelrode, 1549 wird Christoph vom Hagen durch Kurmainz mit Gütern belehnt, 1542 ein Müller erwähnt, nach Wüstwerdung vermutlich 18 Harburger Untertanen in Niederorschel, 1595 Siechenhaus in der Flur, Wendelröder Mühle als Überbleibsel des Dorfes[6]
Wenigen Bischofferode Bischofferode 1431
Wenigen Buhla Buhla 1506 (Buhla minor)
Werdigeshausen Kefferhausen 1262 (Wedehus) 15. Jh. Werdigeshäuser Kirche als Überbleibsel
Westernhagen Berlingerode 1370 (Dorpe to dem Westernhagen) zur Burg Westernhagen gehörend
Wetsche Großtöpfer 1358 (Wetche) 1583 Vorwerk (Wettich)
Wettelrod(e) (Weddelrode, Wiedelenrode, Wendelenroth) Stöckey um 1724 lag unterhalb von Bünde vorm Bauerneck
Wiesenbach, Wissenbich Martinfeld 1209 ? 1385 (Wesenbach)
Wiherode, Wierode Burgwalde, Steinheuterode 1310
Wildungen Tastungen, Brehme 1253 16.–17. Jh.
Wilmerode Heilbad Heiligenstadt 1634 (Wülmeröder Grund)
Wirkeshagen Dingelstädt 1162 (Wirckeshagen)
Witzungen Wintzingerode, Ferna 1062 (Wecinge), 1333 (Wetzingen) 16. Jh.
Wizkenrode, Metzingerode Fretterode, Vatterode 1244?, 1297 vor 1603
Wrochthausen Stöckey lag an der Helme unweit der heutigen L1014
Wolkramshausen Helmsdorf 1283 (Wolcramshusen) 16. Jh.? Adelsgeschlecht: Siegfried 1323

Zeitweilig wüst gelegene Orte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier werden Orte aufgezählt, die zeitweilig wüst gelegen haben, später wieder aufgebaut wurden und noch existieren: Beinrode, Fürstenhagen, Glasehausen, Kaltohmfeld, Krombach, Misserode, Neuendorf, Pfaffschwende, Rumerode, Sickerode, Wachstedt, Wilbich, Wintzingerode, Wüstheuterode.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Levin von Wintzingeroda-Knorr: Die Wüstungen des Eichsfeldes: Verzeichnis der Wüstungen, vorgeschichtlichen Wallburgen, Bergwerke, Gerichtsstätten und Warten innerhalb der landrätlichen Kreise Duderstadt, Heiligenstadt, Mühlhausen und Worbis. O. Hendel, Göttingen 1903.
  • Erhard Müller: Die Ortsnamen des Kreises Heiligenstadt. Hrsg. Rat des Kreises Heiligenstadt, Eichsfelddruck Heiligenstadt 1989.
  • K.-H. Müller: Die Ortsnamen der Kreise Nordhausen und Worbis. Masch.-Schr. Hausarbeit Jena 1954,
  • G. Reichel: Geschichtliche Karten der Kreise Heiligenstadt (1908) und Worbis (1913), Hrsg. Historische Kommission der Provinz Sachsen, Druck Louis Koch Halberstadt.
  • Historisch-Landeskundliche Exkursionskarte von Niedersachsen. Blatt Duderstadt (Maßstab 1:50000). Hrsg. v. Helmut Jäger, Karte und Erläuterungsheft, Hildesheim 1954.
  • K.-M. Müller: Die Ortsnamen der Kreise Nordhausen und Worbis. Hausarbeit zur Universitätshausarbeit, Jena 1954.
  • Walter Prochska: Der Wüstungsvorgang auf dem Mittel- und Südeichsfelde. In: Eichsfelder Heimatstimmen, Bd. 33 (1989) S. 165–169, 256–262, 362–365, 403–406, 457 und Bd. 34 (1990) S. 22–26, 66–70.
  • Christian Hunold, Gerd Leuckefeld: Zum Verkauf und zur Gemarkung des ehemaligen Dorfes Kirrode. In: Eichsfelder Heimatzeitschrift. Jg. 49 (2005), Heft 11, Mecke Druck und Verlag Duderstadt, S. 403–404.
  • Volker Große: Verlorene Kulturstätten im Eichsfeld 1945 bis 1989: Eine Dokumentation. Hrsg. Bischöfliches Kommissariat Heiligenstadt & Maik Pinkert, Eichsfeld Verlag 2010, ISBN 978-3935782159.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Günther Franz: Der Dreißigjährige Krieg und das deutsche Volk: Untersuchung zur Bevölkerungs- und Agrargeschichte. Verlag Gustav Fischer, Stuttgart/New York 1979, Seite 104
  2. Bernd Homeier: Das Herrode bei Großbartloff-einst Treffpunkt der Jugend. In: In: Eichsfelder Heimatzeitschrift. 48. Jg. 2004, Heft 4, Seiten 131–134
  3. Levin von Wintzingeroda-Knorr, Die Wüstungen des Eichsfeldes, Reprint, Duderstadt 1995, S. 770
  4. Volker Große: Verlorene Kulturstätten im Eichsfeld 1945 bis 1989: Eine Dokumentation. Hrsg.: Bischöfliches Kommissariat Heiligenstadt, Maik Pinkert. Eichsfeld Verlag, 2010, ISBN 978-3-935782-15-9, S. 256.
  5. Volker Große, Klaus Herzberg: Siegfriederode - früher Wüstung, heute Reiterhof. In: Eichsfelder Heimatzeitschrift 56. Jahrgang (2012), Heft 5, Verlag Mecke Duderstadt, S. 166
  6. Otto Gorsler: Wüstung Wendelrode: In: Eichsfelder Heimatzeitschrift 53. Jahrgang (2009), Verlag Mecke Duderstadt, S. 463

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wüstungen im Landkreis Eichsfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien