Luise Thiersch-Patzki

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Luise Thiersch-Patzki (* 3. März 1870 in Haynau, Kreis Goldberg-Haynau, Provinz Schlesien; † 2. Januar 1937 in Leipzig, Sachsen) war eine deutsche Kunstmalerin, die vor allem Landschaften malte, aber auch als Architektur- und Figurenmalerin bekannt war.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luise Thiersch-Patzki wurde geboren als Luise Patzki, drittes Kind des Kaiserlichen Geheimjustizrates Franz Julius Robert Patzki und seiner Ehefrau Johanna Friederike Dorothea John, beide aus Marienburg in Westpreußen.[2] Luise hatte sechs Geschwister, ihre Familie zog nach Leipzig. Dort heiratete sie 1895 den Justizrat und Rechtsanwalt Friedrich Thiersch, einen Sohn des Leipziger Chirurgen und Universitäts-Professors Carl Thiersch. Luises Ehemann Friedrich Thiersch veröffentlichte 1939 nach dem Tod seiner Ehefrau ihre Ahnentafel auf Grundlage einer Kartothek, die sie selbst auf Basis eigener Forschung zwischen 1933 und 1936 angelegt hatte,[2] welche 1971 durch Luises Bruder Hans Richard Emil Franz Patzki handschriftlich erweitert und 2018 in Schwerin versteigert wurde.[3]

Leben als Künstlerin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luise Thiersch-Patzki besuchte Abendkurse an der Staatsakademie in Leipzig und absolvierte Studienreisen durch Deutschland, Belgien, die Niederlande, Großbritannien, Dänemark, Frankreich, Schweden, Schottland und Italien.[1] Sie war Mitglied des Deutschen Künstlerbundes.[4][1]

Herbarium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von ihren Reisen brachte Luise Thiersch-Patzki auch Pflanzenteile für ihr eigenes Herbarium sowie für das Herbarium Leipzig[ mit, u. a. aus Slowenien (siehe Herbarbeleg[5]),[6] Jugoslawien,[7] Kroatien,[8][9] Beuron[10] und Sachsen.[11]

Malerei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auferstehung in der Kirche Kirchscheidungen
  • Vor der englischen Küste, Öl[12]
  • Dünenlandschaft, Öl, 95 × 37 cm[13]
  • Flamingos, Pastell, 40 × 30,5 cm[14]
  • Vor Sonnenaufgang[15]
  • Auferstehung
  • Auf dem Domdach[16][17]

Ein Ölgemälde wurde 1920 auf einer Mannheimer Kunstausstellung verkauft.[18]

Der Online-Kunstmarkt Artprice führte fünf Werke aus öffentlichen Auktionen der Künstlerin, mehrheitlich in der Gattung Gemälde.[19]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Luise Thiersch-Patzki: Ihre künstlerische Persönlichkeit, wie sie darstellt in schriftl. Äußerungen von ihr, die nicht für d. Öffentlichkeit bestimmt gewesen sind, Hrsg. v. Friedrich Thiersch, Regel, 1939

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • III. Graphische Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes, 14. Mai ‒ 30. Juni 1910, Hamburg, Galerie Commeter[20]
  • Juryfreie Kunstschau. 4. Ausstellung, 23. Aug. ‒ 30. Sept., 1913, Berlin, Ausstellungshaus am Kurfürstendamm 208/9[20]
  • Galerie Lichtenberg, August 1919, Breslau[21]
  • Mannheimer Kunstverein,[18]
  • Gedächtnis-Ausstellung, Frau Luise Thiersch-Patzki, 1. bis 31. Okt. 1937, Ringmeßhaus, Leipzig C 1, Trödlinring 9, erstes Obergeschoß, Leipzig C 1, Markgrafenstr. 10; Dr. F. Thiersch, 1937[22]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Walther Killy, Rudolf Vierhaus: Dictionary of German Biography, Vol. 10: Thiebaut - Zycha, München 2006, S. 9
  2. a b Thiersch, Friedrich: Ahnentafel der Kunstmalerin Luise Thiersch-Patzki, 1939
  3. Ahnentafel der Kunstmalerin Luise Thiersch-Patzki (1870 - 1937) u. deren Nachkommen, ab 1310, auf lot-tissimo.com
  4. Mitglieder ab 1903 | Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes, auf kuenstlerbund.de
  5. Serratula tinctoria L., auf bgbm.org
  6. Curators Herbarium B (2000+). Digital specimen images at the Herbarium Berolinense, image ID: 258896. [Dataset]. Version: 27 Apr 2024. Data Publisher: Botanic Garden and Botanical Museum Berlin.
  7. F. Speta: Die Gattungen Chaenorhinum (D.C.), Reichenb. und Microrrhinum (endl.) fourr im östlichen Teil ihrer Areale (Balkan bis Indien) in: Stapfia - Publikation der Botanischen Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz Nr. 7, Linz, 22.12.1980, Seite 17
  8. Accedi per vedere questo oggetto in altre lingue, auf europeana.eu
  9. B 10 1149110, auf herbarium.bgbm.org, abgerufen am 8. Mai 2024
  10. Günter Gottschlich, Karl Heyde Siegfried Bräutigam: Bemerkenswerte Hieracium-/Pilosella-Belege im Herbarium des Naturkundemuseums Leipzig (NML), Dez. 2023, S. 9
  11. Karl Michael Heyde, Karl Michael Heyde, Frank Müller: Buglossoides arvensis (L.) I. M. Johnst. versus Buglossoides incrassata (GUSS.) I. M.J OHNST. subsp. splitgerberi (GUSS.) ZIPPEL et SELVI, Dez. 2023, S. 20
  12. Mit Bildern leben, auf barrynoa.blogspot.com
  13. Künstler Ansichtskarte / Postkarte Thiersch, Luise, Dünenlandschaft, auf zvab.com
  14. Alte und Neue Kunst GmbH, auf digi.ub.uni-heidelberg.de
  15. Westermanns Monatshefte 74. Jahrgang 148. Band, 1. und 2. Teil März bis August 1930, auf abebooks.co.uk
  16. Gesellschaft für Christliche Kunst, 1914
  17. Die Christliche Kunst, auf books.google.de
  18. a b Aus dem Kunstleben in: Mannheimer Generalanzeiger (Abendausgabe) Nr. 100, Mannheim 23. Feb. 1920, S. 3
  19. Luise Thiersch-Patzki, auf de.artprice.com
  20. a b Luise Thiersch-Patzki, auf exhibitions.univie.ac.at
  21. Anzeige der Galerie Lichtenberg in: Schlesische Zeitung, Nr. 390, 4. Bogen, Breslau, 10. Aug. 1919
  22. DNB 126407282