Madiea Ghafoor

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Madiea Ghafoor

Madiea Ghafoor (2013)
Madiea Ghafoor in Moskau 2013

Nation Niederlande Niederlande
Geburtstag 9. September 1992 (31 Jahre)
Geburtsort Amsterdam, Niederlande
Größe 169 cm
Gewicht 55 kg
Karriere
Disziplin 400-Meter-Lauf
Bestleistung 51,60 s
Trainer Oscar Terol, Urta Rozenstruik
Nationalkader seit 2013
Status aktiv
Medaillenspiegel
U20-Europameisterschaften 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Logo der EAA U20-Europameisterschaften
Bronze Tallinn 2011 400 m
letzte Änderung: 3. Januar 2018

Madiea Ghafoor (* 9. September 1992 in Amsterdam) ist eine niederländische Sprinterin, die sich auf die 400-Meter-Distanz spezialisiert hat.

Sportliche Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste internationale Erfahrungen sammelte Ghafoor bei den Junioreneuropameisterschaften 2011 in Tallinn, bei denen sie die Bronzemedaille über 400 Meter gewann und mit der niederländischen 4-mal-400-Meter-Staffel mit einem neuen U20-Landesrekord den vierten Platz belegte.[1] Zwei Jahre später belegte sie bei den U23-Europameisterschaften in Tampere den sechsten Platz über 400 Meter und Platz vier mit der 4-mal-100-Meter-Staffel.[2] Bei den Weltmeisterschaften in Moskau schied sie mit der 4-mal-100-Staffel in der Vorrunde aus.

2014 nahm sie mit der Staffel an den Europameisterschaften in Zürich teil, konnte dort ihren Lauf im Finale aber nicht beenden. 2016 qualifizierte sie sich mit der 4-mal-400-Meter-Staffel für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro, bei denen sie im Vorlauf mit 3:26,98 min einen neuen Landesrekord aufstellten, aber dennoch das Finale verpassten. 2017 wurde sie bei den IAAF World Relays Vierte mit der 4-mal-100-Meter-Staffel. Bei den Weltmeisterschaften wurde sie mit der Langsprintstaffel im Vorlauf disqualifiziert; mit der 4-mal-100-Meter-Staffel erreichte sie ebenfalls nicht das Finale.

Bisher wurde sie zweimal niederländische Meisterin im Freien sowie viermal in der Halle.

Drogenschmuggel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Ghafoor im Anschluss an das Diamond-League-Meeting in der marokkanischen Hauptstadt Rabat zunächst spurlos verschwunden war, wurde sie am 18. Juni 2019 während einer Fahrt auf der A 3 nahe Emmerich von deutschen Zollbeamten gestoppt. Bei der Kontrolle ihres Wagens wurden 50 Kilogramm Crystal Meth und Ecstasy sowie über 12.000 Euro Bargeld gefunden, Ghafoor daraufhin festgenommen. Am 25. Juli 2019 wurde sie wegen Drogenbesitzes vor dem Landgericht Kleve angeklagt.[3] Infolgedessen vertrat sie die Niederlande nicht bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Doha. Vor Gericht gab sie an, nicht gewusst zu haben, dass sie Drogen transportierte. Sie habe sich wegen eines Formtiefs dopen wollen und sich deshalb auf den Transport von Dopingmitteln eingelassen.[4] Im November 2019 wurde sie zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt.[5]

Bestleistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 100 Meter: 11,42 s (+0,8 m/s), 26. Mai 2018 in Oordegem
    • 60 Meter (Halle): 7,25 s, 30. Dezember 2017 in Amsterdam
  • 200 Meter: 23,40 s (−0,5 m/s), 26. Mai 2018 in Oordegem
    • 200 Meter (Halle): 24,02 s, 6. Februar 2014 in Stockholm
  • 400 Meter: 51,60 s, 3. Juni 2018 in Hengelo
    • 400 Meter (Halle): 52,42 s, 22. Februar 2015 in Apeldoorn

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Madiea Ghafoor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ergebnisliste der U20-Europameisterschaften in Tallinn 2011
  2. Ergebnisliste der U23-Europameisterschaften in Tampere 2013
  3. Drogenfund: Niederländische Sprinterin in Deutschland mit 50 Kilo Rauschgift erwischt. In: Spiegel Online. 25. Juli 2019, abgerufen am 4. November 2019.
  4. Sprinterin zu mehr als acht Jahren Haft verurteilt
  5. Drogenschmuggel statt Dopingbeschaffung: Niederländische Topsprinterin zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt. In: Spiegel Online. 4. November 2019, abgerufen am 4. November 2019.