Mantinghausen

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Mantinghausen
Koordinaten: 51° 42′ N, 8° 29′ OKoordinaten: 51° 42′ 17″ N, 8° 29′ 2″ O
Höhe: 83 m
Fläche: 5,66 km²
Einwohner: 1029 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 182 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 33154
Vorwahl: 02948
Karte
Lage von Mantinghausen in Salzkotten

Mantinghausen ist eine Ortschaft der Stadt Salzkotten im Kreis Paderborn, Nordrhein-Westfalen. Der Ort ist außerdem Teil des Hochstift Paderborn (Region) und der Region Paderborner Land. Die Ortschaft hat 993 Einwohner.[2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mantinghausen war Teil des Entenschnabels des Altkreises Büren[3] und liegt in der Lippeniederung[4], nach der heute meist benutzten Einteilung im Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands in der Untereinheit 540.20 Obere Lippetalung, die zur Teileinheit 540.2 Ostmünsterländer Sande, der Haupteinheit 540 Ostmünsterland und der Haupteinheitengruppe 54 Westfälische Bucht gehört.[5]

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lippe bildet die Südgrenze der Gemarkung des Ortes.[6]

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beginnend im Norden grenzt Mantinghausen im Uhrzeigersinn an die Delbrücker Ortsteile Westenholz, Hagen und Boke, die Salzkottener Ortsteile Schwelle und Verlar, sowie die Lippstädter Ortsteile Garfeln und Rebbeke. Die Städte Delbrück und Salzkotten gehören zum Kreis Paderborn, Lippstadt zum Kreis Soest.[7]

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Bereich der Lippeniederung entstanden in der Kreidezeit Kalk- und Mergelstein als Sediment in Meeren. In der Eiszeit entstanden dann unter Gletschern und Inlandeis Grundmoränen, die hier über den genannten Gesteinen als Geschiebemergel und Kies erscheinen.

Darüber wurden durch die Lippe zusätzlich Sand und Kies aus der Senne herangeführt und abgelagert. Im Bereich von Flüssen und Bächen kam es auch zu alluvialen Ablagerungen und auch die Moore entstanden im Holozän. Durch den Wind wurde der Sand zu Dünen geformt, die heute weitgehend abgebaut sind. Aus den Sanden entstand Podsol, bei dem eine Ortsteinschicht das Wurzelwachstum behindert. Im Bereich der Lippeaue entstanden durch Ablagerung von Schwebstoffen Auenlehme.[8]

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mantinghausen gehört wie Ostwestfalen-Lippe insgesamt zum ozeanischen Klimabereich Nordwestdeutschlands, dem es geringe Temperaturgegensätze und milde Winter verdankt. Allerdings sind schon kontinentale Einflüsse wirksam. So liegt die Temperatur im Sommer höher und die Nächte sind kühler als in größerer Nähe zur Küste. An der Abmilderung der Niederschlagsmenge und der höheren Zahl an Sonnentagen sind allerdings auch die umliegenden Mittelgebirge beteiligt.[9]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ersterwähnung und Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mantinghausen wird zuerst 1293 als "Manegotinchusen" sowie als "Manegoltinchusen" und 1299 als "Manegutinchusen" erwähnt. Der Name wird als 'bei den Häusern der Leute oder Angehörigen des Manegolt' interpretiert.[10]

Territoriale Zugehörigkeit und Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet von Mantinghausen gehört schon seit karolingischer Zeit zum Gebiet des späteren Hochstifts Paderborn (historisches Territorium).

1802 verliert das Hochstift Paderborn mit der Besetzung durch Preußen seine staatliche Selbständigkeit, fällt aber bereits 1807 für wenige Jahre an das Königreich Westphalen und 1813 nach der napoleonischen Niederlage an Preußen zurück. Mantinghausen wird der 1815 gegründeten Provinz Westfalen eingegliedert und kommt durch Erlass der Königlichen Regierung in Minden an den 1816 gegründeten Kreis Büren. Dabei bilden die vier Bauerschaften Mantinghausen, Mettinghausen, Niederdedinghausen und Rebbeke gemeinsam die Gemeinde Rebbeke. Bei Einteilung der Landkreise in Ämter kommt Rebbeke zum Amt Boke, das 1859 mit dem Amt Salzkotten zum Amt Salzkotten-Boke zusammengelegt wird. 1861 wird Mantinghausen von Rebbeke getrennt und damit eine selbständige Gemeinde.[11]

Eingemeindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor dem 1. Januar 1975 gehört die damalige Gemeinde Mantinghausen zum Amt Salzkotten-Boke im Kreis Büren. Mit Inkrafttreten des Sauerland/Paderborn-Gesetzes an diesem Tage werden die meisten Gemeinden des Amtes Salzkotten-Boke und somit auch Mantinghausen zur neuen Stadt Salzkotten zusammengelegt und kommen mit dieser zum Kreis Paderborn.[12] Rechtsnachfolgerin des aufgelösten Amtes Salzkotten-Boke und der Gemeinde Mantinghausen ist die Stadt Salzkotten.

Mantinghausen ist ein Stadtteil Salzkottens, und der von den Bürgern gewählte Stadtrat wählt für die Stadtteile Ortsvorsteher.[13]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung von 1818 bis 2015.
Einwohnerentwicklung im 19. Jahrhundert[14]
Jahr 1818 1831 1837 1843 1849 1852 1858 1867 1871 1885 1895
Einwohner 258 257 265 317 333 337 316 297 274 290 294
Einwohnerentwicklung im 20. Jahrhundert[15]
Jahr 1905 1925 1933 1939 1946 1950 1957 1961 1965 1972 1975 1980 1985 1989 1995
Einwohner 323 380 392 366 495 521 415 416 432 591 679 812 905 946 958
Einwohnerentwicklung im 21. Jahrhundert[16]
Jahr 2010 2012 2015 2020
Einwohner 993 1013 1073 1043

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen der Ortschaft Mantinghausen

Ortsvorsteher von Mantinghausen ist Wilfried Deppe.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindewappen von Mantinghausen stellt im oberen Teil in grün die Lippewiesen dar, die durch das silberne Band der Lippe getrennt werden. Im unteren Teil wird mit einer roten Urne auf silbernem Grund auf den Urnenfund im Jahr 1960 hingewiesen.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1927 wurde der TuS-Mantinghausen gegründet. Die Vereinsfarben sind „schwarz-weiß“. Der Verein hat eine Fußballabteilung, eine Kanuabteilung, eine Jugendabteilung und eine Breitensportabteilung. Die Sportstätten sind ein Sportplatz mit Sportheim und ein Bootshaus. Die 1. Seniorenmannschaft spielt in der Kreisliga B Büren.

Die Schießsportabteilung wurde 1988 gegründet und betreibt einen Schießstand mit acht Luftgewehrbahnen im 1. Stock des Heimathaus Mantinghausen. Zusätzlich werden Kleinkaliber Wettkämpfe auf einem angemieteten Stand in Sande geschossen.

Besonderes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Antoniusstein ist zum Kreisschützenfest im Jahr 2008 entstanden. Er steht an der Kreisgrenzen zu Paderborn und Soest, zu den Ortschaften Mantinghausen und Rebbeke am Römerweg. Er zeigt die herzliche Verbundenheit der beiden Orte über die Grenzen hinaus. Auf dem Stein sind die beiden Gemeindewappen und das Motto zum KSF 2008 "Grenzen überwinden, Freunde finden" verewigt.

Mantinghausen hat mit dem Lippstädter Stadtteil Rebbeke eine gemeinsame Schützenbruderschaft. Im Jahr 2008 war Mantinghausen Ausrichter des Bürener Kreisschützenfestes; Kreiskönigspaar waren Dirk und Anke Rübbelke.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben den im Artikel Salzkotten beschriebenen Medien sind heutzutage die Webseiten der Vereine und Institutionen, sowie die neuen Sozialen Medien zu nennen, durch die sich auch im ländlichen Raum Absprachen, Informationsvermittlung und Kommunikation vereinfachen.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mantinghausen Statitisches Jahrbuch 2022. (PDF, 3,7 MB) S. 17, abgerufen am 15. Oktober 2023.
  2. Stadt Salzkotten: Statistisches Jahrbuch 2011 (Memento des Originals vom 7. September 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.salzkotten.de (PDF; 2,0 MB)
  3. Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974, S. 99 f.
  4. Vgl. Schulamt für den Kreis Paderborn (Hg.): Entdeckungsreise durch den Kreis Paderborn - Ein Heimat- und Sachbuch für den Kreis Paderborn. Paderborn 1992, S. 25.
  5. Sofie Meisel: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 98. Detmold. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1959.
  6. Kartenbeilage zu Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974.
  7. Geographische Kommission für Westfalen (Hg.): Geographisch-Landeskundlicher Atlas von Westfalen, Themenbereich X Administration und Verwaltung, Doppelblatt staatliche und kommunale Verwaltungsgliederung, Münster 1990. Vgl. Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974, S. 101 f und Kartenbeilage.
  8. Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974, S. 19–24, 59 f.
  9. Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974, S. 24 f.
  10. Birgit Meineke: Die Ortsnamen des Kreises Paderborn (WOB 11). (= Kirstin Casemir, Jürgen Udolph (Hrsg.): Westfälisches Ortsnamenbuch (WOB). Verlag für Regionalgeschichte. Band 11. ) Bielefeld 2018, S. 296 ff.
  11. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 260.
  12. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 321.
  13. Stadt Salzkotten, Detlef Grothmann [Hrsg] 750 Jahre Stadt Salzkotten – Geschichte einer westfälischen Stadt. (= Studien und Quellen zur westfälischen Geschichte Band 32), Paderborn 1996, S. 377 ff.
  14. Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974, S. 28 f.
  15. Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974, S. 28 f. Stadt Salzkotten: Statistisches Jahrbuch 2016. Salzkotten 2016 S. 17. Stadt Salzkotten, Detlef Grothmann [Hrsg.]: 750 Jahre Stadt Salzkotten – Geschichte einer westfälischen Stadt. Band 1 (= Friedrich Gerhard Hohmann: Studien und Quellen zur Westfälischen Geschichte. Band 32), Paderborn 1996, S. 395. Hans Kohlenberg [Hrsg] 1978–1980. (= Chronik der Stadt Salzkotten. Band 30), Salzkotten 1981, S. 505. Hans Kohlenberg [Hrsg] 1984–1986 (= Chronik der Stadt Salzkotten. Band 32), Salzkotten 1987, S. 274. Hans Kohlenberg [Hrsg] 1987–1989 (= Chronik der Stadt Salzkotten. Band 33), Salzkotten 1990, S. 557.
  16. Stadt Salzkotten: Statistisches Jahrbuch 2011 (Memento des Originals vom 7. September 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.salzkotten.de (PDF; 2,0 MB). Stadt Salzkotten: Statistisches Jahrbuch 2016. Salzkotten 2016 S. 17.
  17. Seite des Flughafens Paderborn/Lippstadt (Memento des Originals vom 12. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.airport-pad.com mit Angaben zu Anreise und Anfahrtskizze, abgerufen am 20. Januar 2018.
  18. Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007.
  19. Seite des Verkehrsverbunds Paderborn-Höxter, abgerufen am 20. Januar 2018.
  20. Graphisches Institut Eckmann (Hg.): Stadtplan Salzkotten mit Radwanderwegen, 2. Auflage, o. O., o. D., ADAC Verlag (Hg.): Der ADAC Atlas Deutschland Europa 1991/92, München 1990, S. 71.
  21. @1@2Vorlage:Toter Link/www.strassen.nrw.deDie A44 auf der Seite Straßen. NRW. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2023. Suche in Webarchiven) des Landesbetriebs Straßenbau NRW, abgerufen am 19. Januar 2018. @1@2Vorlage:Toter Link/www.strassen.nrw.deDie A33 auf der Seite Straßen. NRW. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2023. Suche in Webarchiven) des Landesbetriebs Straßenbau NRW, abgerufen am 20. Januar 2018.