Upsprunge

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Upsprunge
Koordinaten: 51° 39′ N, 8° 36′ OKoordinaten: 51° 39′ 24″ N, 8° 36′ 7″ O
Höhe: ca. 100 m
Fläche: 8,4 km²
Einwohner: 1930 (31. Dez. 2019)
Bevölkerungsdichte: 230 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 33154
Vorwahl: 05258
Karte
Lage von Upsprunge in Salzkotten

Upsprunge ist ein südlicher Stadtteil von Salzkotten im nordrhein-westfälischen Kreis Paderborn in Deutschland und gehört zum Bürener Land und dem Hochstift Paderborn (Region).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt im Hellwegraum westlich der Paderborner Hochfläche.[1] Die Besiedlung geht im Norden in die Kernstadt Salzkotten über, wobei der historische Ortskern ca. 2 km von der Altstadt mit der Bundesstraße 1 entfernt liegt.

Der Großteil des Ortes gehört laut der heute meist benutzten Einteilung durch das Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands zur Untereinheit 542.23 Geseker Oberbörde, die zur Teileinheit 542.2 Oberer Hellweg zählt. Der Nordrand des Ortes gehört zur Untereinheit 542.13 Geseker Unterbörde, die zur Teileinheit 542.1 Unterer Hellweg zählt. Beide Teileinheiten gehören zur Haupteinheit 542 Hellwegbörden, die zur Haupteinheitengruppe 54 Westfälische Bucht zählt.[2]

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hederquelle

Aus den 18 Hederquellen entspringt innerhalb des Ortes die Heder.

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beginnend im Norden grenzt Upsprunge im Uhrzeigersinn an die Salzkottener Ortsteile Verne, Salzkotten, Oberntudorf, den Bürener Ortsteil Ahden, sowie die Kernstadt Geseke, die zum Kreis Soest gehört. Die anderen Orte gehören zum Kreis Paderborn.[3]

Ortsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gut Wulfstal und die Siedlung Bosenholz gehören zur Gemarkung Upsprunge.

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Upsprunge gehört wie Ostwestfalen-Lippe insgesamt zum ozeanischen Klimabereich Nordwestdeutschlands, dem es geringe Temperaturgegensätze und milde Winter verdankt. Allerdings sind schon kontinentale Einflüsse wirksam. So liegt die Temperatur im Sommer höher und die Nächte sind kühler als in größerer Nähe zur Küste. An der Abmilderung der Niederschlagsmenge und der höheren Zahl an Sonnentagen sind allerdings auch die umliegenden Mittelgebirge beteiligt.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katholische Kirche St. Petrus in Upsprunge
Altes Wappen von Upsprunge

Der Ort gehört durch seine günstigen Boden- und Wasserverhältnisse zu den ältesten Siedlungen im Hochstift Paderborn (Fürstbistum).[5]

Ersterwähnung und Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Quellen der Heder, an deren Ufer Upsprunge liegt, gaben der Ortschaft den Namen. Die erste Erwähnung als „Upspringun“ stammt aus dem 11. Jahrhundert. Der Name wird als 'oberhalb oder auf den Quellen' oder 'bei den lebhaften oder aufsprudelnden Quellen' interpretiert.[6]

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten Menschen sollen sich um 1000 in der mittelalterlichen Siedlung 'up dem Springe' angesiedelt haben. 1216 übertrug der Paderborner Bischof Bernhard III. von Oesede dem Abt Albert von Abdinghof den Zehnten von Upspringe im Kirchspiel Vielsen übertrug. Die Urkunde hierüber stellt die erste datierte Erwähnung des Ortes dar.

Im Mittelalter besaß Upsprunge eine Kapelle, die im Jahr 1424 erbaut wurde.[7]

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die jetzige St.-Petrus-Kirche wurde im Jahr 1896 geweiht. Im Jahr 1920 erfolgte die Abpfarrung von Salzkotten. Inzwischen erfolgt eine teilweise gemeinsame Verwaltung mit dem Pastoralen Raum Salzkotten, welcher alle Ortsteile der Stadt umfasst.[8]

Eingemeindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Januar 1975 wurde die Gemeinde Upsprunge aufgrund des Sauerland/Paderborn-Gesetzes vom 5. November 1974 nach Salzkotten eingemeindet.[9]

Das Amt Salzkotten-Boke wurde bei der Kommunalen Neugliederung aufgelöst, da die Städte und Gemeinden jetzt den Kreisen direkt untergeordnet sind. Upsprunge ist ein Stadtteil Salzkottens und der von den Bürgern gewählte Stadtrat wählt für die Stadtteile Ortsvorsteher. Rechtsnachfolgerin der ehemaligen Gemeinde Upsprunge ist die Stadt Salzkotten.[10]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung von 1818 bis 2015 nach nebenstehender Tabelle
Einwohnerentwicklung im 19. Jahrhundert[11]
Jahr 1818 1831 1837 1843 1849 1852 1858 1867 1871 1885 1895
Einwohner 411 436 443 487 525 541 486 480 454 451 497
Einwohnerentwicklung im 20. Jahrhundert[12]
Jahr 1905 1910 1925 1933 1939 1946 1950 1957 1961 1965 1970 1972 1974 1975 1980 1985 1989 1995 2000
Einwohner 538 584 635 613 583 852 857 787 752 752 858 944 998 1024 1193 1370 1536 1909 k. A.
Einwohnerentwicklung im 21. Jahrhundert[13]
Jahr 2005 2006 2009 2010 2015 2019
Einwohner 2004 1986 1959 1928 1924 1930

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben den im Artikel Salzkotten beschriebenen Medien sind heutzutage die Webseiten der Vereine und Institutionen, sowie die neuen Sozialen Medien zu nennen, durch die sich auch im ländlichen Raum Absprachen, Informationsvermittlung und Kommunikation vereinfachen.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wilhelm Grabe, Norbert Schulte (Hrsg.): Upsprunge 1216–2016, 603 Seiten, Bonifatius-Druckerei Paderborn. ISBN 978-3-00-051692-4

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Upsprunge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schulamt für den Kreis Paderborn (Hg): Entdeckungsreise durch den Kreis Paderborn - Ein Heimat- und Sachbuch für die Grundschule. Paderborn 1992, S. 16, 25.
  2. Sofie Meisel: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 98. Detmold. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1959.
  3. Geographische Kommission für Westfalen (Hg.): Geographisch-Landeskundlicher Atlas von Westfalen, Themenbereich X Administration und Verwaltung, Doppelblatt staatliche und kommunale Verwaltungsgliederung, Münster 1990. Vgl. Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974, S. 101 f und Kartenbeilage.
  4. Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974, S. 24 f.
  5. Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974, S. 224.
  6. Birgit Meineke: Die Ortsnamen des Kreises Paderborn (WOB 11). (= Kirstin Casemir, Jürgen Udolph (Hrsg.): Westfälisches Ortsnamenbuch (WOB). Verlag für Regionalgeschichte. Band 11. ) Bielefeld 2018, S. 433 ff.
  7. Wilhelm Grabe, Norbert Schulte (Hrsg.): Upsprunge 1216 – 2016, 603 Seiten, Bonifatius-Druckerei Paderborn. ISBN 978-3-00-051692-4
  8. Wilhelm Grabe, Norbert Schulte (Hrsg.): Upsprunge 1216 – 2016, 603 Seiten, Bonifatius-Druckerei Paderborn. ISBN 978-3-00-051692-4
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 321.
  10. Stadt Salzkotten, Detlef Grothmann [Hrsg] 750 Jahre Stadt Salzkotten – Geschichte einer westfälischen Stadt. (= Studien und Quellen zur westfälischen Geschichte Band 32), Paderborn 1996, S. 377 ff.
  11. Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974, S. 28 f.
  12. Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974, S. 28 f. Gemeindeverzeichnis 1900: Landkreis Büren, Gemeindeverzeichnis 1900: Landkreis Büren, Michael Rademacher: Bueren. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com., Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 122. Stadt Salzkotten, Detlef Grothmann [Hrsg.]: 750 Jahre Stadt Salzkotten – Geschichte einer westfälischen Stadt. Band 1 (= Friedrich Gerhard Hohmann: Studien und Quellen zur Westfälischen Geschichte. Band 32), Paderborn 1996, S. 395. Hans Kohlenberg [Hrsg] 1978–1980. (= Chronik der Stadt Salzkotten. Band 30), Salzkotten 1981, S. 505. Hans Kohlenberg [Hrsg] 1984–1986 (= Chronik der Stadt Salzkotten. Band 32), Salzkotten 1987, S. 274. Hans Kohlenberg [Hrsg] 1987–1989 (= Chronik der Stadt Salzkotten. Band 33), Salzkotten 1990, S. 557.
  13. Stadt Salzkotten: Statistisches Jahrbuch 2011 (Memento des Originals vom 7. September 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.salzkotten.de (PDF; 2,0 MB), Gemeindeverzeichnis 1900: Landkreis Büren, Michael Rademacher: Bueren. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com., Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 122. Stadt Salzkotten: Statistisches Jahrbuch 2016. Salzkotten 2016 S. 17.