Marco Missiroli

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Marco Missiroli (geboren am 2. Februar 1981 in Rimini) ist ein italienischer Journalist und Schriftsteller.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jugend und Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Missiroli lebte bis zum Abitur in Rimini. Seine Mutter war Lehrerin. Er selbst hatte zunächst kein Interesse an Literatur, verbrachte seine Jugend mit Freunden an den Stränden von Rimini und las Comics. Das änderte sich nach eigenen Angaben im Alter von 20 Jahren mit der Lektüre des Buches Io non ho paura von Niccolò Ammaniti.[1] An der Universität Bologna studierte er Kommunikationswissenschaften. Umberto Eco war einer seiner Mentoren.[2] Missiroli machte seinen Studienabschluss 2005. Titel seiner Abschlussarbeit war: L'oggetto culturale nell'industria italiana. Il caso del Signor M. ovvero i criteri di pubblicazione di un libro (deutsch: Das Kulturobjekt in der italienischen Industrie. Der Fall des Herrn M. oder Kriterien für die Veröffentlichung eines Buches).[3]

Schriftsteller[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Debütroman Senza Coda (deutsch: Schwanzlos) erschien 2006. Er erzählt von einer Kindheit, die von der Erwachsenenwelt mit Unterdrückung und Gewalt gequält wird und in nachdenklicher Reife endet. Der Roman wurde 2017 vom Verlag Feltrinelli als Taschenbuch neu aufgelegt.

Der Verlag Guanda veröffentlichte drei Romane. 2007 kam der Roman Il buio addosso (deutsch: Die Dunkelheit auf dem Leib) heraus. Darin geht es um ein hinkendes Mädchen, das im Dorf geächtet wird, weil dort im Namen Gottes nur die körperlich und geistig Gesunden geduldet werden. Ihr Vater versteckt sie und rettet sie so vor der drohenden Hinrichtung. Doch das Mädchen möchte die Welt entdecken und erfährt ein Geheimnis, das das Dorf verändert. Der Roman Bianco (deutsch: Weiß) von 2009 erzählt über Liebe, Hass, Erinnerung und das Alter. Im Roman Il Senso dell'elefante (deutsch: Das Lächeln des Elefanten) von 2012 wacht der ehemalige Priester Pietro als Hausmeister über ein Gebäude, zu dessen Bewohnern er eine geheimnisvolle Beziehung hat. Ein Buch über Liebe und Verrat.

Bei Feltrinelli ist 2015 der Roman Atti osceni in luogo privato (deutsch: Obszöne Handlungen an privaten Orten) erschienen. Der Roman wurde zum Bestseller.

2019 kam der Roman Fedeltà (deutsch: Treue) im Verlag Einaudi heraus. Der Roman, der bereits in 30 Ländern übersetzt wurde, gewann den Premio Strega Giovani 2019. Er war bei den fünf Finalisten für den Premio Strega 2019.[4][5] Die Filmrechte wurden für die Produktion einer TV-Serie an Netflix verkauft.

Dozent[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Missiroli war Dozent bei Oblique, einer Agentur für Schriftsteller.[6][7] An der Scuola Holden, einer privaten Schule für literarisches Schreiben in Turin, unterrichtet er zum Thema Erzählstruktur.[2]

Journalist[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Missiroli lebt in Mailand. Er ist Chefredakteur der Psychologiezeitschrift Riza und schreibt für den Kulturteil des Corriere della Sera und für Vanity Fair.[3][8] Außerdem arbeitet er für Rai Radio 2.[9]

Zitat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

“Writing is the construction of a new world and it cannot be mere venting or psychoanalysis, otherwise it would end up in diaries.” (deutsch: Schreiben ist das Aufbauen einer neuen Welt und kann nicht nur Ventil oder Psychoanalyse sein, sonst würden nur Tagebücher dabei entstehen.) Marco Missiroli in einem Interview auf dem EU – China International Literary Festival[2]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Romane[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erzählungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Texte in Anthologien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sette e mezzo. In: Chiara Belliti, Pierfrancesco Pacoda (Hrsg.): Dodici passi. Cairo editore, Mailand 2007, ISBN 978-88-6052-082-1.
  • Mio padre. In: Sandro Veronesi (Hrsg.): Smash. 15 racconti di tennis. La Nave di Teseo, Mailand 2016, ISBN 978-88-934402-4-0.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Marco Missiroli. Comune di Pesaro, abgerufen am 7. Februar 2021.
  2. a b c Interview with Marco Missiroli – Literary festival. Abgerufen am 7. Februar 2021.
  3. a b L'immaginazione negli "Atti osceni in luoghi privati" (deutsch: Die Phantasie in "Obszöne Handlungen an einem privaten Ort"). Il Gazzettino, 25. April 2015, abgerufen am 6. Februar 2021 (italienisch).
  4. Libri, Premio Strega: Antonio Scurati con 312 voti guida la cinquina, seconda Benedetta Cibrario (203 voti), Terzo Marco Missiroli (189), quarta Claudia Durastanti (162), quinta Nadia Terranova (159). La Repubblica – Robinson, 12. Juni 2019, abgerufen am 7. Februar 2021 (italienisch).
  5. Fedeltà, Marco Missiroli. Giulio Einaudi Editore – Supercoralli. In: Einaudi. Abgerufen am 7. Februar 2021 (italienisch).
  6. Oblique Studio: Luccone, Grassi, Brandeis. Abgerufen am 7. Februar 2021 (italienisch).
  7. Marco Missiroli è ospite dei corsi di Oblique. Oblique, abgerufen am 7. Februar 2021.
  8. Missiroli, Marco. Festivaletteratura, 2012, abgerufen am 7. Februar 2021 (italienisch).
  9. Patrizia La Daga: Intervista a Marco Missiroli: "Il ruolo dello scrittore? Rivelare". Leultime20, 9. April 2015, abgerufen am 7. Februar 2021 (italienisch).
  10. Andreas Wallentin: "Treue" von Marco Missiroli. WDR – Kultur, 29. Januar 2021, abgerufen am 6. Februar 2021.
  11. Maike Albath: Wie es uns so geht. Marco Missirolis Roman "Treue". Süddeutsche Zeitung, 3. Februar 2021, abgerufen am 6. Februar 2021.
  12. Premio Campiello Letteratura 2006. Premio Campiello Letteratura – Confindustria Veneto, abgerufen am 7. Februar 2021.
  13. Premio Insula Romana 2008. Premio Insula Romana, 1. Juli 2009, abgerufen am 7. Februar 2021 (italienisch).
  14. Archivio Premio Giovanni Comisso. Premio Comisso, 13. Januar 2019, abgerufen am 7. Februar 2021 (italienisch).
  15. Centro di Documentazione Pier Vittorio Tondelli – Correggio – NEWS – Giuria del "Premio Tondelli" per Opere Edite di Narrativa 2009. Abgerufen am 7. Februar 2021.
  16. 2010: Marco Missiroli. Vittoria Cultura, abgerufen am 7. Februar 2021 (italienisch).
  17. Premio Nazionale Lucio Mastronardi Città di Vigevano edizione 2020 — Comune di Vigevano. Abgerufen am 7. Februar 2021.
  18. Catalogo della Raccolta Premio Nazionale di Narrativa Bergamo. Biblioteca Mai, abgerufen am 7. Februar 2021.
  19. L'Albo d'Oro dei vincitori – La storia del premio – Premio letterario internazionale Mondello. Abgerufen am 7. Februar 2021.
  20. Il Premio Letterario Elba – Raffaello Brignetti. Abgerufen am 7. Februar 2021.
  21. Premio. Abgerufen am 6. Februar 2021 (italienisch).
  22. Libri premiati. Abgerufen am 7. Februar 2021 (italienisch).
  23. Sigismondo d'oro. Commune di Rimini, abgerufen am 7. Februar 2021 (italienisch).