Mark Mateschitz

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Mark Dietrich Mateschitz (* 7. Mai 1992[1][2] als Mark Dietrich Gerhardter[1][3]) ist ein österreichischer Unternehmer. Er ist der einzige Sohn seines 2022 verstorbenen Vaters Dietrich Mateschitz, gilt als dessen Erbe und damit als reichster Österreicher.[4][5]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frühe Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mark Mateschitz ist der Sohn des Red-Bull-Mitgründers Dietrich Mateschitz (1944–2022). Er wuchs bei seiner Mutter Anita Gerhardter auf, mit der Dietrich Mateschitz eine zweijährige Beziehung geführt hatte.[6]

2011 maturierte er am Privatgymnasium Werkschulheim Felbertal in Ebenau im Salzburger Flachgau. Anschließend absolvierte er ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Salzburg.[2][3]

Positionen im Konzern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang Juli 2021 wurde er Geschäftsführer der Mark Mateschitz Beteiligungs GmbH,[1] einer 100-Prozent-Tochter der von seinem Vater gehaltenen Konzernholding Distribution & Marketing GmbH.[7] Die Beteiligungsgesellschaft ist seit Oktober 2021 Gesellschafterin des Immobilienunternehmens deaurea gmbh[8] und hält nach zweimaliger Kapitalerhöhung 34 Prozent an den Gesellschaftsanteilen.[9][10] Seit August 2017 war er als Geschäftsführer in der Thalheimer Heilwasser GmbH[1] in Thalheim an der Mur tätig, die unter anderem das Thalheim Bier vertreibt.[11] Als Geschäftsführer dieser regional wichtigen Heilquelle hatte Mateschitz bei der Eröffnung der Brauerei im Jahr 2019 seinen ersten Auftritt in der Öffentlichkeit mit dem damaligen Landeshauptmann der Steiermark Hermann Schützenhöfer.[12] Im April 2022 beendete Mark Mateschitz diese Geschäftsführertätigkeit wieder.[13][14]

Die Familie Mateschitz besitzt in dieser Gegend in der Nähe des Red-Bull-Rings Schlösser wie das Schloss Sauerbrunn, Hotels, Gaststätten und die Therme Fohnsdorf.[15] Mark Mateschitz ist persönlich haftender Gesellschafter der Liegenschaftsverwaltung Dietrich Mateschitz Verwaltungs OG,[16] die diese Liegenschaften verwaltet.

Red Bull[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Vater Dietrich Mateschitz war zum Zeitpunkt seines Todes im Oktober 2022 der reichste Österreicher. Seine Nachfolge als Geschäftsführer der Red Bull GmbH, deren Produkt der Energydrink Red Bull ist, war zunächst für die Öffentlichkeit unklar. Der Thailänder Chalerm Yoovidhya, Sohn des 2012 verstorbenen Red-Bull-Mitbegründers Chaleo Yoovidhya,[17] hält mit 2 Prozent persönlichem Anteil und 49 Prozent über seine T.C. Agrotrading Company Ltd. mit Sitz in Kowloon (Hongkong)[18][19] die Mehrheitsanteile an der Red Bull GmbH.[20][21]

Am 4. November 2022 gab Mark Mateschitz, als Alleingesellschafter der Distribution & Marketing GmbH[7] und damit neuer Miteigentümer der Red Bull GmbH,[22] in einer Mitteilung an die Belegschaft von Red Bull bekannt: „Wie von meinem Vater und mir vorgeschlagen und gewünscht und von unseren thailändischen Partnern unterstützt, wird ein Board of Directors die Geschäfte von Red Bull führen.“ Im Weiteren wird Mateschitz zitiert mit: „Die Familie Yoovidhya ist uns […] nicht nur geschäftlich, sondern mehr noch freundschaftlich verbunden. Davon konnte ich mich zuletzt in sehr ausführlichen persönlichen Gesprächen überzeugen. Seit Gründung der Gesellschaft im Jahr 1987 wurden alle Gesellschafterbeschlüsse ausnahmslos einstimmig gefasst. Ich gedenke, diese Tradition fortzuführen.“[23] Dem Führungsteam werden demnach Franz Watzlawick, seit 2018 globaler Vertriebsleiter, Alexander Kirchmayr, seit Februar 2022 Prokurist der Red Bull GmbH, sowie Oliver Mintzlaff, der bis 15. November 2022[24] amtierende Geschäftsführer von RB Leipzig, angehören.[25]

Mark Mateschitz gibt damit auch seine Funktion als Head of Organics bei Red Bull auf. Die Produktlinie „Organics by Red Bull“, die Bio-Erfrischungsgetränke-Sparte des Konzerns mit unter anderem Red Bull Cola, sei laut seinen Aussagen ein Herzensprojekt von ihm. Er wolle jedoch nicht Angestellter und Gesellschafter zugleich sein, sondern sich auf seine Rolle als Gesellschafter konzentrieren.[23][25]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang 2022 wurde Mateschitz anstelle von Roland Concin in den Vorstand der gemeinnützigen Stiftung Wings for Life berufen,[26] in dem bereits seit September 2011 seine Mutter Anita Gerhardter stellvertretende Vorsitzende ist.[27]

Im Bloomberg Billionaires Index wurde er 2023 auf Rang 79 gelistet, mit einem geschätzten Vermögen von rund 20,2 Milliarden US-Dollar.[28]

Seit 2023 ist er mit Victoria Swarovski liiert.[29]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Personenstandsrechtliche Namensänderung von Gerhardter auf Mateschitz zwischen August 2017 und Juli 2021, vgl. Einträge im Firmenbuch:
    • Thalheimer Heilwasser GmbH, FN 444070w. FB-Änderung mit Geschäftsführerwechsel, bekannt gemacht am 29. August 2017 am Landesgericht Salzburg. Eintrag in wirtschaft.at, der Wiener Zeitung: „(D) Mark Gerhardter (07.05.1992), vertritt seit 7.8.2017 selbständig;“
    • Mark Mateschitz Beteiligungs GmbH, FN 560097y. FB-Neueintragung, bekannt gemacht am 6. Juli 2021 am Landesgericht Salzburg. Eintrag in wirtschaft.at der Wiener Zeitung: „Erklärung über die Errichtung der Gesellschaft vom 16.06.2021;“ „GESCHÄFTSFÜHRER/IN (handelsrechtlich): (B) Mark Mateschitz (07.05.1992), vertritt seit 2.7.2021 selbständig;“
  2. a b Marco Riebler: Wer tritt das Erbe von Dietrich Mateschitz an. In: Salzburger Nachrichten. 78. Jg., Nr. 247, 24. Oktober 2022, S. 8 (SN Plus [abgerufen am 27. Oktober 2022]).
  3. a b Verena Kainrath: Mark Mateschitz: Ein Erbe ohne viel Einfluss auf Red Bull. Kopf des Tages. In: Der Standard. 24. Oktober 2022, abgerufen am 24. Oktober 2022.
  4. oesterreich ORF at/Agenturen red: Mateschitz mit Abstand reichster Österreicher. 8. April 2022, abgerufen am 24. November 2022.
  5. Mark Mateschitz ist als Alleinerbe seines Vaters nun reichster Österreicher (10. Mai 2023)
  6. Mark Mateschitz: Das ist über den Sohn des Red-Bull-Gründers bekannt. In: Focus. 23. Oktober 2022.
  7. a b Die zu 100 % im Eigentum von Dietrich Mateschitz stehende Distribution & Marketing GmbH hält als Konzerngesellschaft insbesondere die Mateschitz gehörenden 49 % der Red Bull GmbH:
  8. deaurea gmbh, FN 565750k, eingetragen am Landesgericht Salzburg. Firmenhistorie aus dem Firmenbuch in wirtschaft.at der Wiener Zeitung, abgerufen am 3. Oktober 2023.
  9. deaurea gmbh, FN 245451h. Eintrag in firmenabc.at, abgerufen am 24. Oktober 2022.
  10. Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz ist tot. In: salzburg.orf.at. ORF Salzburg, 22. Oktober 2022, abgerufen am 23. Oktober 2022 (Untertitel: Sohn Mark rückte in letzten Monaten in Teilbereichen nach).
  11. Bernhard Leitner: Thalheim Bier: Warum es das Bier von Red-Bull-Boss Mateschitz eigentlich nicht geben dürfte. In: Rolling Pin. 4. Juli 2019, abgerufen am 23. Oktober 2022.
  12. Brauerei Thalheim: Erster Auftritt von Mark Mateschitz. In: Meinbezirk.at. 31. August 2019, abgerufen am 24. Oktober 2022.
  13. Thalheimer Heilwasser GmbH, FN 444070w. FB-Änderung, bekannt gemacht am 3. Mai 2022 am Landesgericht Salzburg. Eintrag in wirtschaft.at der Wiener Zeitung: Löschung von Mark Mateschitz als Geschäftsführer.
  14. Bernhard Ecker: Wie es nach Dietrich Mateschitz bei Red Bull weiter geht. In: Trend.at. 23. Oktober 2022, abgerufen am 24. Oktober 2022.
  15. Zum Tod von Dietrich Mateschitz: Der Milliardär hat eine ganze Region aufblühen lassen. In: Meinbezirk.at. 4. Oktober 2022, abgerufen am 24. Oktober 2022.
  16. Dietrich Mateschitz Verwaltungs OG, FN 245451h. Eintrag in firmenabc.at, abgerufen am 24. Oktober 2022.
  17. Florian Horcicka: Nach dem Tod des Thai-Miteigentümers brodelt es im Dosen-Imperium. In: Trend.at. 2. April 2012, abgerufen am 24. Oktober 2022.
  18. Das Geheimnis von Red Bull. In: Trend.at. 24. November 2003, abgerufen am 24. Oktober 2022.
  19. T.C. Agrotrading Company Limited. In: hk.kompass.com. Kompass International, abgerufen am 24. Oktober 2022. (Hinweis: Im österreichischen Firmenbuch abweichend als TC Agro Trading Company Ltd. eingetragen.)
  20. Red Bull GmbH, FN 56247t. Eintrag in firmenabc.at, abgerufen am 24. Oktober 2022.
  21. Red Bull: Wird Mateschitz’ Sohn bei der Nachfolge ausgebremst? In: Kleine Zeitung. 20. November 2017, abgerufen am 24. Oktober 2022.
  22. Anm.: Formal ist Mark Mateschitz erst nach der gerichtlichen Übertragung der Gesellschaft seines verstorbenen Vaters, der Distribution & Marketing GmbH und Eintragung im Firmenbuch, tatsächlich auch indirekter Miteigentümer der Red Bull GmbH.
  23. a b Red Bull wird künftig von Managerteam geleitet. In: Salzburger Nachrichten. 4. November 2022, abgerufen am 4. November 2022.
  24. Oliver Mintzlaff tritt als CEO von RB Leipzig zurück. In: News. Website des RB Leipzig, 4. November 2022, abgerufen am 4. November 2022.
  25. a b Team aus drei Managern führt künftig Red Bull. In: Der Standard. 4. November 2022, abgerufen am 4. November 2022.
  26. Wings for Life – Spinal Cord Research Privatstiftung, FN 251592p. FB-Änderung mit Wechsel im Vorstand: Mark Mateschitz übernimmt von Roland Concin, bekannt gemacht am 11. Jänner 2022 am Landesgericht Salzburg. Eintrag auf wirtschaft.at der Wiener Zeitung.
  27. Wings for Life – Spinal Cord Research Privatstiftung, FN 251592p. FB-Änderung mit Wechsel im Vorstand: Anita Gerhardter übernimmt als stellvertretende Vorsitzende von Rudolf Theierl, bekannt gemacht am 5. Oktober 2011 am Landesgericht Salzburg. Eintrag auf wirtschaft.at der Wiener Zeitung.
  28. Tobias Seifried: Mark Mateschitz schafft es erstmals ins globale Milliardärs-Ranking. In: leadersnet.at. 1. März 2023, abgerufen am 4. März 2023.
  29. Mark Mateschitz und Victoria Swarovski zeigten sich gemeinsam. Kurier, 22. Mai 2023.