Marlborough Fault Zone

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Die Marlborough Fault Zone (MFZ), manchmal auch Marlborough Fault System genannt, besteht aus einem System von vier größeren und vielen kleineren geologischen Verwerfungen in der Region Marlborough und im Norden der Region Canterbury auf der Südinsel von Neuseeland.

Karte
Marlborough Fault Zone, Südinsel, Neuseeland --- Quelle: data.gns.cri.nz/af

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografisch kann die Marlborough Fault Zone[1] im Westen vom Einzugsgebiet des Ōtira River ausgehend bis Waipara an der Ostküste und vom Ōtira River nach Norden über Murchison dem Wairau River bis zur nördlichen Küste folgend, eingegrenzt werden. Der gesamte Marlborough District und der nördliche Teil von Canterbury zählen somit zu der Zone.

Zu den vier Verwerfungen, die die Marlborough Fault Zone bestimmen, zählen:

  • die Wairau Fault (2), die als Fortführung der Alpine Fault (1) angesehen werden kann und als nördlichste der vier Verwerfungen sich mit einer Geschwindigkeit von 3,5 mm pro Jahr (GPS-Daten aus dem Jahr 2009)[2] seitlich gegeneinander in horizontaler Richtung verschiebt, wobei der südliche Teil sich nach Südwesten bewegt. Die Verwerfung verläuft in nordöstlicher Richtung bis zur Cook Strait.
  • die Awatere Fault (3), die weiter südlich von der Alpine Fault abzweigend, nahezu parallel zur Wairau Fault verläuft und ebenfalls an der Cook Strait endet. Diese Verwerfung verschiebt sich mit einer Geschwindigkeit von 5,7 mm pro Jahr (GPS 2009).
  • die Clarence Fault (4) verschiebt sich mit 5,3 mm pro Jahr (GPS 2009) und ist fast ebenso lang wie die Awatere Fault. Sie beginnt nicht an der Alpine Fault und endet auch nicht an der Cook Strait.
  • die Hope Fault (5) ist mit über 230 km die längste zusammenhängende Verwerfung unter den vier.[3] Sie ist mit 18 mm pro Jahr (GPS 2009) auch die, die sich am schnellsten bewegt.

Allen Verwerfungen gemein ist, dass sich die Gesteinsschichten rechtsseitig horizontal in südwestliche Richtung verschieben, wobei der Chatham Rise,[4] der Teil der Kontinentalplatte von Zealandia, auf dem sich der südöstliche Teil der Südinsel befindet, mit einer Geschwindigkeit von 41 mm pro Jahr in die gleiche Richtung wie die zuvor genannten Verwerfungen verschiebt.[2]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stephen Bannister, Donna Eberhart-Phillips: 3-D imaging of Marlborough, New Zealand, subducted plate and strike-slip fault systems. In: Oxford University Press (Hrsg.): Geophysical Journal International. Vol. 182, 2010, S. 73–96, doi:10.1111/j.1365-246X.2010.04621.x (englisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mark Yetton, Ian McCahon: Identification of active fault traces in Marlborough District. A Report prepared by Geotech Consulting Ltd. Hrsg.: Marlborough District Council. März 2003, S. 22 (englisch).
  2. a b Bannister, Eberhart-Phillips: 3-D imaging of Marlborough, New Zealand, subducted plate and strike-slip fault systems. In: Geophysical Journal International. 2010, S. 76 (englisch).
  3. Robert Langridge, Jocelyn Campbell, Nigel Hill, Verne Pere, James Pope, Jarg Pettinga, Beatriz Estrada, Kelvin Berryman: Paleoseismology and slip rate of the Conway Segment of the Hope Fault at Greenburn Stream, South Island, New Zealand. In: Geoscience Society of New Zealand (Hrsg.): Annals of Geophysics. Vol. 46 N. 5. Wellington Oktober 2003, S. 1119 (englisch).
  4. Bannister, Eberhart-Phillips: 3-D imaging of Marlborough, New Zealand, subducted plate and strike-slip fault systems. In: Geophysical Journal International. 2010, S. 74 (englisch).