Martin Möbius (Botaniker)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Martin Möbius (zwischen 1883 und 1893)

Martin August Johannes Möbius (* 7. Dezember 1859 in Leipzig; † 25. Januar 1946 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Botaniker.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martin Möbius ist der Sohn des Pädagogen Paul Möbius und der Enkel des Mathematikers und Astronomen August Ferdinand Möbius; der Mediziner Paul Julius Möbius war sein älterer Bruder.[1]

Martin Möbius war von 1891 bis 1893 außerordentlicher Professor für Botanik an der Universität Heidelberg.[2][3] 1893 wurde er Dozent für Botanik und Direktor des Gartens der Dr. Senckenbergischen Stiftung. Von 1914 bis 1928 war er der erste Institutsleiter des Botanischen Instituts der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und in Personalunion Direktor des Botanischen Gartens Frankfurt am Main.[4]

Martin Möbius äußerte sich auch zu gesellschaftspolitischen Fragen. 1914 gehörte er zu den Unterzeichnern der Erklärung der Hochschullehrer des Deutschen Reiches.[5] 1935 wandte er sich mit einem Brief an den Oberbürgermeister von Frankfurt am Main Friedrich Krebs (NSDAP), um ihn auf ein antisemitisches Plakat hinzuweisen, für das sich die Frankfurter … vor den die Stadt besuchenden Fremden schämen müssten.[6]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Autor:

  • Mikroskopisches Praktikum für systematische Botanik. 2 Teile. Borntraeger, Berlin.
    • 1. Teil: Angiospermae. 1912.
    • 2. Teil: Kryptogamae und Gymnospermae. 1915.
  • Botanisch-mikroskopisches Praktikum für Anfänger. Borntraeger, Berlin 1919.
  • Die Farbstoffe der Pflanzen. Gebrüder Borntraeger, Berlin 1927.
  • Geschichte der Botanik. Fischer, Jena 1937. 2. Auflage: Fischer, Stuttgart 1968.
  • Die vegetative Vermehrung der Pflanzen. Fischer, Jena 1940.

Herausgeber, Bearbeiter:

  • (Hrsg.): Rudolf Jakob Camerarius: Ueber das Geschlecht der Pflanzen. Engelmann, Leipzig 1899.
  • (Bearb.): Marcello Malpighi: Die Anatomie der Pflanzen. Engelmann, Leipzig 1901. Nachdruck: Deutsch, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-8171-3120-8.
  • (Bearb. der 4. Auflage): Eugenius Warming: Handbuch der systematischen Botanik. Gebrüder Borntraeger, Berlin 1929
  • Paul Wolff: Formen des Lebens. Botanische Lichtbildstudien. Vorbemerkungen und Hinweise von Martin Möbius. Langewiesche, Königstein 1931. Nachauflagen 1940, 1943 und 1957.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Martin Möbius – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. M. Berbig: Möbius, Paul. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 52, Duncker & Humblot, Leipzig 1906, S. 429 f.
  2. Eintrag auf der Website der Universität Heidelberg
  3. Matthias C. Angermeyer, Holger Steinberg (Hrsg.): 200 Jahre Psychiatrie an Der Universität Leipzig: Personen und Konzepte. Springer, Heidelberg 2005, ISBN 3-540-25075-1, S. 158–159 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Geschichte, Organisation und Perspektiven der Biologie an der Universität Frankfurt auf der Website der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
  5. Erklärung der Hochschullehrer des Deutschen Reiches (PDF; 2,4 MB)
  6. Claudia Michels: 1427 Menschen, die sich den Nazis widersetzten. In: Frankfurter Rundschau. 17. Juli 2004