Michael Jentzsch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Michael Jentzsch, 2010 bei einer Lesung im Kletterwald Speyer

Michael Jentzsch [ˈmaɪkəl ˈjɛnt͡sʃ] (* 23. August 1975 in Bremen[1]) ist ein deutscher Schriftsteller, der heute in Bremen wohnt und als Englisch- und Sportlehrer am Hermann-Böse-Gymnasium arbeitet.

Vom 8. bis zum 15. Lebensjahr lebte Jentzsch als Sohn eines Missionars in Afrika, zunächst im Niger am Rande der Sahara und dann an der Küste Liberias, wo sein Vater bei der christlichen Radiostation ELWA arbeitete. In Liberia schloss er enge Freundschaft mit Benjamin Kwato Zahn, der aus den Nimba-Bergen stammte. Als er 15 Jahre alt war, floh die Familie 1990 vor dem ausbrechenden Bürgerkrieg in Liberia über die Elfenbeinküste nach Deutschland.

Gewöhnt an ein Leben in der Natur und die afrikanische Kultur, fiel ihm die Eingewöhnung in Deutschland schwer. Jentzsch studierte auf Lehramt in den Fächern Sport und Englisch[2] und spielte Basketball.

Die Familie des Freundes Benjamin Kwato Zahn wurde währenddessen im Bürgerkrieg ermordet. Vom Hungertod bedroht, auf der Flucht aus der Küstengegend in die heimatlichen Nimba Berge wurde er als Kindersoldat von der National Patriotic Front of Liberia zwangsrekrutiert. Er desertierte und schlug sich als Lehrer und Schuldirektor, Diamantensucher, Feldarbeiter, Farmer und Ziegenwirt durch.

14 Jahre später machte sich Michael Jentzsch auf die Suche nach seinem Freund. Er fand Benjamin Kwato Zahn wieder und sie schrieben gemeinsam ein Buch über diese Jugendfreundschaft und die Geschichte von Benjamin Kwato Zahn danach. Das daraus entstandene Buch Blutsbrüder – Unsere Freundschaft in Liberia wurde ein Bestseller auf der Bestsellerliste des Spiegel.[3]

Michael Jentzsch setzt sich für die Unterstützung der Menschen Liberias und die Bekanntmachung der afrikanischen Kultur ein und erhielt dafür 2007 den Bremer Bürgerpreis.[4][5]

2011 wurde er auf der Lehrer-Bewertungsplattform spickmich.de zum besten Lehrer Bremen und dem zweitbesten Lehrer Deutschlands gewählt.[6]

Am 15. Februar 2014 war er Kandidat in der Fernsehshow Schlag den Raab, musste sich Raab jedoch nach 13 Spielen geschlagen geben.

Am 12. September 2017 wirkte er bei der Wissenschaftssendung Galileo mit.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bremer Bürgerpreis 2007
  • für das Buch Blutsbrüder – Unsere Freundschaft in Liberia den liberianischen Ehrenpreis Golden Image Award of Liberia 2011 – Kategorie International, überreicht am 20. Juli 2011 von der Staatspräsidentin Ellen Johnson-Sirleaf[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ein Blutsbruder. Abgerufen am 2. Oktober 2022 (deutsch).
  2. Jobsuche auf Umwegen bis nach Afrika. In: NWZ Online, 25. Juli 2009
  3. Ingo Schiweck: Taschenbuch-Bestseller: Erst Playmobil, dann Bürgerkrieg. In: spiegel.de, 14. September 2009.
  4. blutsbrueder.eu (Memento des Originals vom 1. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.blutsbrueder.eu
  5. Auszeichnungen (Memento des Originals vom 1. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.blutsbrueder.eu
  6. Maren Beneke: Jentzsch punktet mit ungewöhnlichem Unterricht. (weser-kurier.de [abgerufen am 28. Februar 2018]).
  7. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 22. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.boersenblatt.net

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Michael Jentzsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien