Michael Schmidt (Unternehmer)

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Michael Schmidt (* 4. Juli 1948[1] in Kiel)[2] ist ein deutscher Unternehmer und ehemaliger Segler.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schmidt kam als Jugendlicher in seiner Heimatstadt Kiel zum Segelsport und befasste sich in dieser Zeit auch bereits mit der Fertigung von Booten, als er einen Optimisten baute.[2] Er lernte Reedereikaufmann, die Ausbildung schloss er 1968 ab. Im Zeitraum 1968 bis 1975 arbeitete Schmidt für Unternehmen in England, Schweden und Kanada,[1] von 1975 bis 1979 war er im Europageschäft von C&C Yachts, einem nordamerikanischen Bootsbauunternehmen, tätig.[3] Er baute für das Unternehmen in Kiel die Fertigung von Serienschiffen auf.[1]

1979 gründete er in Wedel bei Hamburg die Yachtwerft Wedel GmbH sowie die Yachtmaklergesellschaft Michael Schmidt & Partner GmbH.[3] Unter Schmidts Leitung wurden in Wedel in den 1980er Boote gebaut, von denen einige zu den schnellsten ihrer Bauweise zählten, darunter „Düsselboot“, „Diva“, „Outsider“ und „Rubin“.[4] In seiner Werft wurde das erste Kunststoffboot für den Admiral’s Cup gebaut, was seinerzeit als eine technische Revolution eingestuft wurde.[5] Schmidt war im November 1981 einer von sieben Seglern aus Hamburg und Wedel, die sich zu einer „Zwölfer-Syndikat“ genannten Gruppe zusammenschlossen, mit der die Teilnahme am America’s Cup im Jahr 1986 angestrebt wurde. Schmidt wurde der Leiter des „Zwölfer-Syndikats“,[6] das namhafte Geldgeber für das Vorhaben gewann, um die mit rund zwölf Millionen D-Mark eingeschätzten Kosten zu bestreiten. Im Dezember 1983 wurde das Projekt eingestellt.[7] 1985 gewann Schmidt als Steuermann den Admiral’s Cup.[8]

1990 übernahm er in Greifswald eine zuvor in der Deutschen Demokratischen Republik als Volkseigener Betrieb geführte Bootswerft[8] und baute dort ein Unternehmen auf, das deutschlandweit das zweit- und weltweit das fünftgrößte seiner Art wurde. Im März 2007 ging Schmidts Unternehmen unter dem Namen HanseYachts AG als erste deutsche Bootswerft an die Börse.[5] 2011 verkaufte er seine Anteile an dem Unternehmen, das zwischenzeitlich einen Umsatz in Höhe von 135 Millionen Euro verbucht hatte, und gab das Amt des Vorstandsvorsitzenden auf.[3]

2016 gründete er in Greifswald-Ladebow das Unternehmen Michael Schmidt Yachtbau.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Herr Michael Schmidt. In: fseven.de. Abgerufen am 9. November 2021.
  2. a b Schöne große Designer-Arche. In: Segelreporter. 6. Mai 2015, abgerufen am 9. November 2021.
  3. a b c Schmiddel steigt aus. In: Segelreporter. 1. August 2011, abgerufen am 9. November 2021.
  4. a b Personal taste. In: seahorsemagazine.com. Abgerufen am 9. November 2021.
  5. a b Ein Phänomen namens Schmidt. In: yacht.de. 3. April 2007, abgerufen am 9. November 2021.
  6. Sie gründeten das Zwölfer-Syndikat. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 13. Dezember 1983, abgerufen am 15. November 2021.
  7. Das Aus im America’s Cup. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 13. Dezember 1983, abgerufen am 15. November 2021.
  8. a b Vom Hochsee-Racer zum erfolgreichen Werft-Chef. In: Die Welt. 17. Februar 2002, abgerufen am 9. November 2021.