Michail Artemjewitsch Parsegow

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Michail Artemjewitsch Parsegow (russisch Михаил Артемьевич Парсегов; * 3. Junijul. / 15. Juni 1899greg. in Gouvernement Jelisawetpol, Russisches Kaiserreich; † 26. April 1964 in Leningrad) war ein sowjetischer Offizier und zuletzt Generaloberst der Sowjetarmee.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michail Artemjewitsch Parsegow, der ursprünglich Bauer war,[1] diente während des Ersten Weltkrieges in der Kaiserlich Russischen Armee an der Kaukasusfront und trat 1918 in die Rote Armee sowie in die Kommunistische Partei der Sowjetunion (KPdSU) ein. Er nahm am Russischen Bürgerkrieg (17. Mai 1918 bis 25. Oktober 1922) teil und fand im Anschluss zahlreiche Verwendungen innerhalb der Roten Armee. Er war 1936 Absolvent der MilitärakademieMichail Wassiljewitsch Frunse“ und zwischen Mai 1936 und Juli 1937 Kommandeur des 69. Schweren Artillerieregiments sowie im Anschluss von Juli 1937 bis Dezember 1939 Kommandeur der Artillerie des Leningrader Militärbezirks und wurde als solcher am 22. Februar 1938 zum Brigadekommandeur (KomBrig) sowie am 5. November 1939 zum Divisionskommandeur (KomDiv) befördert. Daraufhin war er im Zweiten Weltkrieg während des Sowjetisch-Finnischen Krieges (30. November 1939 bis zum 13. März 1940), des sogenannten „Winterkrieges“, zwischen Dezember 1939 und April 1940 Kommandeur der Artillerie der in Finnland eingesetzten 7. Armee unten den Oberbefehlshabern Generalleutnant Kirill Afanassjewitsch Merezkow (9. Dezember 1939 bis 28. Januar 1940) beziehungsweise Generalleutnant Filipp Danilowitsch Gorelenko (28. Januar 1940 bis 24. September 1941).[2] Nach Beendigung des Winterkrieges erfolgte am 21. März 1940 seine Ernennung zum Held der Sowjetunion sowie seine Beförderung zum Korpskommandeur (KomKor), woraufhin er zwischen April 1940 und dem 14. Juni 1941 Generalinspekteur der Artillerie war. Er erhielt am 4. Juni 1940 den neuen Dienstgrad als Generalmajor der Waffengattung Artillerie und war vom 14. bis 22. Juni 1941 kurzzeitig Kommandeur der Artillerie des Kiewer Sondermilitärbezirks.[3]

Im weiteren Verlauf des Zweiten Weltkrieges war Parsegow zu Beginn des Deutsch-Sowjetischen Krieges (1941 bis 1945) an der zwischen dem 22. Juni 1941 und dem 5. März 1942 Kommandeur der Artillerie der Südwestfront, die nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion, dem sogenannten „Unternehmen Barbarossa“, am 22. Juni 1941 aus dem Kiewer Besonderen Militärbezirk gebildet wurde.[4] Zugleich war er in Personalunion vom 24. Dezember 1941 bis zum 5. März 1942 stellvertretender Oberkommandierender dieser Front. Er nahm in dieser Zeit an der Barwenkowo-Losowajaer Operation (18. bis 31. Januar 1942) teil und wurde am 5. März 1942 Nachfolger von Generalleutnant Kusma Petrowitsch Podlas[5] als Oberbefehlshaber der 40. Armee,[6][7][8][9] die während der Sommeroffensive der Wehrmacht, dem sogenannten „Fall Blau“ (28. Juni bis November 1942) zum Einsatz kam. Den Posten als Oberbefehlshaber behielt er bis zum 3. Juli 1942 inne und wurde daraufhin von Generalleutnant Markian Michailowitsch Popow abgelöst.[10] Daraufhin war er selbst wiederum zwischen Juli 1942 und August 1945 sowohl stellvertretender Oberkommandierender der Fernostfront sowie zugleich Kommandeur der Artillerie dieser Front. Im Anschluss fungierte er von August bis Oktober 1945 als stellvertretender Oberkommandierender sowie zugleich als Kommandeur der Artillerie der 2. Fernostfront, die in der Schlussphase des Zweiten Weltkrieges im Sommer 1945 im Raum nördlich des Amur sowie auf Kamtschatka gebildet und gegen das Kaiserreich Japan eingesetzt wurde.[3]

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges war Michail Parsegow zwischen Oktober 1945 und Juni 1946 stellvertretender Oberkommandierender und Kommandeur der Artillerie des Fernöstlichen Militärbezirks und befand sich im Anschluss von Juni bis September 1946 in einer Wartestellung zur besonderen Verfügung des Oberkommandierenden der Artillerie, ehe er von September 1946 bis März 1947 stellvertretender Kommandeur der Artillerie der Nordgruppe der Sowjetarmee war. Er war zwischen März 1947 bis Juni 1948 Absolvent der Höheren Militärakademie der SowjetarmeeKliment Jefremowitsch Woroschilow“ und fungierte danach zwischen Juni 1948 und Juni 1954 als Kommandeur der Artillerie des Belorussischen Militärbezirks. Während er von Juni 1954 bis Mai 1961 Kommandeur der Artillerie des Leningrader Militärbezirks war, wurde er am 18. Februar 1958 zum Generaloberst der Artillerie befördert und war zugleich zwischen August 1958 und Mai 1961 Mitglied des Militärrates des Leningrader Militärbezirks. Er befand sich von Mai bis August 1961 in einer weiteren Wartestellung zur besonderen Verfügung des Oberbefehlshabers der Landstreitkräfte der UdSSR, Marschall Wassili Iwanowitsch Tschuikow,[11] und fungierte zuletzt von August 1961 bis zu seinem Tode am 26. April 1964 als Leiter der 1. Abteilung der Leningrader Artillerie-AkademieMichail Iwanowitsch Kalinin“.[3] Nach seinem Tode wurde er auf dem Bogoslowskoje-Friedhof in Leningrad beigesetzt.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrundliteratur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Charles D. Pettibone: The Organization and Order of Battle of Militaries in World War II. Union of Soviet Socialist Republics, Band V, Buch B, 2009, ISBN 978-1-4269-7815-9

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Roger R. Reese: Red Commanders. A Social History of the Soviet Army Officer Corps, 1918–1991, 2005, ISBN 978-0-7006-1397-7, S. 268 (Onlineversion (Auszug))
  2. Stalin and the Soviet-Finnish War, 1939–1940, 2014, ISBN 978-1-1352-8301-8 (Onlineversion (Auszug))
  3. a b c Parsegov, Mikhail Artemevich. In: Generals from Soviet Union (generals.dk). Abgerufen am 12. Dezember 2023 (englisch).
  4. Victor Kamenir: The Bloody Triangle. The Defeat of Soviet Armor in the Ukraine, June 1941, 2009, ISBN 978-1-6167-3239-4, S. 48 (Onlineversion (Auszug))
  5. Podlas, Kuzma Petrovich. In: Generals from Soviet Union (generals.dk). Abgerufen am 12. Dezember 2023 (englisch).
  6. Germany at War. 400 Years of Military History, 4 Bände, 2014, ISBN 979-8-2160-8977-3 (Onlineversion (Auszug))
  7. Stephen Robinson: Panzer Commander Hermann Balck. Germany’s Master Tactician, 2019, ISBN 978-1-7755-9421-5, S. 192 (Onlineversion (Auszug))
  8. Robert Forczyk: Stalingrad 1942–43. The German Advance to the Volga, 2021, ISBN 978-1-4728-4263-3, S. 24, 35 (Onlineversion (Auszug))
  9. Karel Margry: The Battle of Stalingrad. Then and Now, 2023, ISBN 978-1-3990-4630-5, S. 10 (Onlineversion (Auszug))
  10. Popov, Markian Mikhailovich. In: Generals from Soviet Union (generals.dk). Abgerufen am 12. Dezember 2023 (englisch).
  11. Chuikov, Vasilii Ivanovich. In: Generals from Soviet Union (generals.dk). Abgerufen am 12. Dezember 2023 (englisch).