Michail Nikolajewitsch Koschljakow

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Michail Nikolajewitsch Koschljakow (russisch Михаил Николаевич Кошляков; englisch Mikhail Koshlyakov; * 29. November 1930 in Leningrad, Russische SFSR, Sowjetunion; † 30. Juli 2021[1]) war ein sowjetischer und russischer Ozeanograph und Hochschullehrer.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koschljakow, Sohn des Mathematikers Nikolai Sergejewitsch Koschljakow, schloss das Studium an der geographischen Fakultät der Universität Leningrad 1953 mit Auszeichnung ab.[2]

Darauf arbeitete Koschljakow im Moskauer Institut für Ozeanologie der Akademie der Wissenschaften der UdSSR (AN-SSSR, seit 1991 Russische Akademie der Wissenschaften (RAN)). Dort absolvierte er zunächst die Aspirantur bei Wladimir Borissowitsch Stockmann mit abschließender Verteidigung seiner Kandidat-Dissertation.[2] In der Mitte der 1960er Jahre lieferte er eine genaue hydrodynamische Begründung für die bekannte Reservoir-Methode der Ozeanologie. 1976 wurde er zum Doktor der physikalisch-mathematischen Wissenschaften promoviert. Ein Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit wurden die Meereswirbel.[3] Ein Anwendungsfall waren die Meereswirbel im POLYMODE-Gebiet bei den Bermudainseln.[4] 1975–1981 war er Mitglied des sowjetisch-US-amerikanischen POLYMODE-Organisationskomitees. Auch war er am Projekt Megapolygon-87 im nordwestlichen Pazifik beteiligt.[5]

Am 1966 gegründeten Lehrstuhl für Thermohydromechanik des Moskauer Instituts für Physik und Technologie hielt Koschljakow von Beginn an seine Vorlesung über Physikalische Ozeanographie.[2]

Ab 1989 leitete Koschljakow das Laboratorium für Meeresströmungen. 1990 folgte die Ernennung zum Professor. Er wurde 1990 Mitglied der WOCE-Gruppe für den Südlichen Ozean und leitete sie 1993–1996. Vorsitzender des russischen Komitees des WOCE war er 1993–1997. Er war der erste Preisträger des 1996 von der RAN gestifteten Makarow-Preises für Ozeanologie.[6] 1999 wurde er als Verdienter Wissenschaftler der Russischen Föderation geehrt. 2006 gab er die Laboratoriumsleitung ab und blieb Hauptmitarbeiter des Laboratoriums.[2]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ушел из жизни Михаил Николаевич Кошляков. In: ocean.ru. 30. Juli 2021, abgerufen am 31. Juli 2021 (russisch).
  2. a b c d e Институт океанологии им. П.П. Ширшова Российской академии наук: Кошляков Михаил Николаевич (abgerufen am 5. Oktober 2018).
  3. V.M. Kamenkovich, M.N. Koshlyakov, A. S. Monin (Hrsg.): Synoptic Eddies in the Ocean. D. Reidel Publishing Company, Dordrecht 1986, ISBN 90-277-1925-X.
  4. Yu. M. Grachev, B. V. Khar'kov: Dynamics of the mesoscale cyclonic eddy in the POLYMODE area. In: Soviet journal of physical oceanography. Band 2, Nr. 1, 1991, S. 1–10, doi:10.1007/BF02197413.
  5. Nikolai A. Maximenko, Mikhail N. Koshlyakov, Yury A. Ivanov, Maxim I. Yaremchuk, Gleb G. Panteleev: Hydrophysical experiment “Megapolygon-87” in the northwestern Pacific subarctic frontal zone. In: Journal of Geophysical Research. Band 106, C7, 15. Juli 2001, S. 14,143–14,163 (hawaii.edu [PDF; abgerufen am 5. Oktober 2018]).
  6. RAN: Кошляков Михаил Николаевич (abgerufen am 5. Oktober 2018).