Michelle Schatzman

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Michelle Véra Schatzman (* 8. Dezember 1949 in Paris; † 20. August 2010 in Lyon) war eine französische Mathematikerin. Sie war auf angewandte Mathematik spezialisiert. Sie war Directrice de recherche am CNRS und Professorin an der Universität Lyon I.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michelle Schatzman wurde in eine säkulare jüdische Familie hineingeboren. Ihr Vater war der Astrophysiker Evry Schatzman.[1] Ihre Mutter Ruth Schatzman geb. Fisher (1920–2020)[2] unterrichtete Russisch zunächst am Lycée, ab 1968 im Hochschulbereich, und war anerkannte Expertin für russische Märchen und Volkssagen.[3]

Michelle Schatzman heiratete 1975 Yves Pigier. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, Claude Mangoubi und René Pigier.[4] Sie ließen sich 1988 scheiden.

Studium und Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michelle Schatzman wurde 1968 als Primus in die École normale supérieure de jeunes filles aufgenommen. Sie erhielt 1971 unter der Leitung von Haïm Brezis die Agrégation und einen Doktortitel und 1979 unter der Leitung von Jacques-Louis Lions den Doktortitel Doctorat d’État.[1]

Von 1972 bis 1984 forschte sie am Laboratoire d'analyse numérique der Universität Paris 6, heute Laboratoire Jacques-Louis Lions, und ab Frühjahr 1981 am Centre de Mathématiques appliquées (Zentrum für angewandte Mathematik) der École polytechnique.[1]

1984 wurde sie Universitätsprofessorin an der Universität Lyon I.[1]

Sie kehrte 2005 als Directrice de recherche zum CNRS zurück, ohne jedoch ihre Lehrtätigkeit aufzugeben.[1]

Im Laufe der Jahre verfasste sie mehr als 70 wissenschaftliche Artikel, von denen viele bahnbrechend waren und immer noch ausführlich zitiert werden.[5]

Preise und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • « Analyse numérique, Une approche mathématique », erstmals 1991 bei Masson erschienen und 2001 bei Dunod neu aufgelegt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Sylvie Benzoni, Stéphane Descombes, Clair Poignard, Magali Ribot: Michelle Schatzman, 1949-2010. In: math.u-bordeaux.fr. 2010, abgerufen am 2. März 2024 (französisch).
  2. Eintrag zu Ruth Fisher in Fichier des personnes décédées.
  3. Sylvie Archaimbault: Ruth Schatzman. In: Revue des études slaves. Band 92, Nr. 2, 15. September 2021, ISSN 0080-2557, S. 387–389, doi:10.4000/res.4543 (openedition.org [abgerufen am 15. März 2024]).
  4. Family Group Sheet for Pigier Yves, Marc, Roland / Schatzman Michelle (F45019): Les Fleurs de l'Orient. Abgerufen am 15. März 2024.
  5. Michelle Schatzman's research while affiliated with Claude Bernard University Lyon 1 and other places. In: researchgate.netresearchgate.net. Abgerufen am 2. März 2024 (englisch).
  6. Décret du 31 décembre 2008 portant promotion et nomination. In: Légifrance. 1. Januar 2009, abgerufen am 3. März 2024 (französisch).
  7. Lauréats 2006 des Prix de l’Académie des sciences. Abgerufen am 3. März 2024 (französisch).
  8. Luigi Ambrosio, Edoardo Mainini, Sylvia Serfaty: Gradient flow of the Chapman–Rubinstein–Schatzman model for signed vortices. In: Annales de l'Institut Henri Poincaré C, Analyse non linéaire. Band 28, Nr. 2, 1. März 2011, ISSN 0294-1449, S. 217–246, doi:10.1016/j.anihpc.2010.11.006 (sciencedirect.com [abgerufen am 2. März 2024]).