Mint Condition

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Mint Condition, 2014

Mint Condition ist eine amerikanische R&B- und Funkband aus Minneapolis, Minnesota, deren größte Hits Breakin’ My Heart (Pretty Brown Eyes) (1991), U Send Me Swingin’ (1993), What Kind of Man Would I Be (1996) und If You Love Me (1999) sind.

Bandgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leadsänger Stokley Williams begann bereits im Alter von vier Jahren, klassische westafrikanische Musikinstrumente zu spielen. Gitarrist Homer O’Dell sang mit seinem Vater, der auch Blues-Bass spielte, in einer Familienband. Keyboarder Larry Waddell spielte in einer Schulband und erlernte sein Instrument durch das Hören der Musik von Jazzgrößen wie Oscar Peterson und Herbie Hancock. Keyboarder und Saxophonist Jeff Allen wurde durch die umfangreiche Jazz-Sammlung seines Vaters inspiriert und spielte bereits während seiner Highschoolzeit in lokalen Bands. Keyboarder, Gitarrist und Perkussionist Keri Lewis beherrschte seine Instrumente bereits als Schüler. Gitarrist und Bassist Rick Kinchen kam hauptsächlich durch seine Familie, in der alle Mitglieder Instrumente spielten, zur Musik. Beim Entwickeln seiner Fähigkeiten half das Hören der Musik von Stanley Clarke und Louis Johnson. Nachdem er in einigen lokalen Bands seiner Heimatstadt Chicago und bei Aufnahmen im Kennedy–King College spielte, zog er in die Twin Cities. Dort lernten sich die Musiker kennen und gründeten Anfang der 1980er Jahre Mint Condition.

Nach einem Auftritt bei den Minnesota Black Musician Awards im Jahr 1986 wuchs die Popularität der Gruppe. Durch ihre energiegeladenen Liveshows gewann die Band schnell Anhänger in einem Gebiet, das Minnesota, Wisconsin, Iowa, Nord- und Süddakota sowie Nebraska umfasste. Nach einem Auftritt im Jahr 1989 wurden die aus Minnesota stammenden R&B-Produzenten Jimmy Jam und Terry Lewis auf Mint Condition aufmerksam, woraufhin die Gruppe einen Plattenvertrag bei dem zu A&M Records gehörenden Label Perspective unterschrieb. Das Debütalbum erhielt den Titel Meant to Be Mint, erschien 1991 und kletterte auf Platz 13 der R&B- und Platz 63 der Popcharts. Nachdem die erste Auskopplung Are You Free Platz 55 der Billboard R&B-Charts erreichte, gelang im Herbst des Jahres mit der Folgesingle Breakin’ My Heart (Pretty Brown Eyes) der endgültige Durchbruch. Der Titel kam auf Platz 3 der R&B- sowie auf Platz 6 der Popcharts und wurde mit Gold ausgezeichnet. Mit Forever in Your Eyes platzierte sich auch die dritte Single des Albums in den Top 10 der R&B-Charts (Platz 7), in den Popcharts ging es nicht über Platz 81 hinaus.

Das Album From the Mint Factory verfehlte die US-Top-100 auf Platz 104 nur knapp, in den R&B-Charts schaffte es Platz 18. Mit Nobody Does It Betta, U Send Me Swingin’, Someone to Love und So Fine sind darauf vier R&B-Charthits zu finden, wovon U Send Me Swingin’ die erfolgreichste Auskopplung ist und es neben Platz 2 der R&B-Charts auch auf Platz 33 der Popcharts schaffte. Definition of a Band, das 1996 erschien, ist das dritte und letzte Album, bei dem Jimmy Jam und Terry Lewis als Executive Producer tätig wurden. Die Platte erreichte Platz 13 der R&B- sowie Platz 76 der Popcharts und erhielt, ebenso wie die erste Auskopplung What Kind of Man Would I Be, eine Goldene Schallplatte. Diese Single stieg neben Platz 2 der R&B- und Platz 17 der US-Popcharts auch in die britische Hitparade ein und schaffte es dort auf Platz 38. Die Folgesingle You Don’t Have to Hurt No More kam auf Platz 10 der R&B- und Platz 32 der Popcharts. Mit Let Me Be the One, das sich nur durch Airplay auf Rang 70 R&B-Charts platzieren konnte, gelang Mint Condition das zweite und letzte Mal der Sprung in die UK-Charts, diesmal auf Platz 63.

Stokley Williams, 2014

Vor dem Wechsel ins 21. Jahrhundert unterschrieb die Gruppe bei Elektra und war somit in dieser Zeit die einzige hochkarätige R&B- und Popband mit einem Plattenvertrag bei einem Major-Label. In dieser Zeit entstand das Album Life’s Aquarium, das Ende 1999 erschien und Platz 7 der R&B- sowie Platz 64 der Popcharts erreichte. Die erste Single daraus, If You Love Me, wurde auf Platz 5 zum letzten R&B-Top-10-Hit und auf Platz 30 zum letzten Track der Gruppe in den Popcharts. Is This Pain Our Pleasure folgte Anfang 2000 auf Rang 42 der R&B-Hitliste. Trotzdem Life’s Aquarium das erste Top-10-Album Mint Conditions war, verlor die Formation den Major-Label-Vertrag und veröffentlichte fortan bei kleineren Labels wie Image Entertainment, CagedBird und dem Independent-Label Shanachie.

Bis 2012 platzierten sich mit Livin’ the Luxury Brown (2005), E-Life (2008), 7 … (2011) und Music @ the Speed of Life (2012) vier weitere Mint-Condition-Alben auf oberen Rängen der R&B- und mittleren Rängen der Popcharts. Mit insgesamt fünf ausgekoppelten Singles, darunter allein drei von E-Life, gelang der Einstieg in die R&B-Charts. Healing Season wurde 2015 das erste Studioalbum, das sich in keiner Hitliste platzieren konnte, erhielt jedoch 2017 eine Grammy-Nominierung als bestes R&B-Album.

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[1][2][3]
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK  US  R&B
1992 Meant to Be Mint
Perspective 1001
US63
(22 Wo.)US
R&B13
(35 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 1. Juni 1991
Executive Producer: Jimmy Jam, Terry Lewis
Produzenten: Jellybean Johnson, Mint Condition
1993 From the Mint Factory
Perspective 9005
US104
(13 Wo.)US
R&B18
(42 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 5. Oktober 1993
Executive Producer: Jimmy Jam, Terry Lewis
Produzenten: Mint Condition
1996 Definition of a Band
Perspective 9028
US76
Gold
Gold

(25 Wo.)US
R&B13
(42 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 24. September 1996
Executive Producer: Jimmy Jam, Terry Lewis
Produzenten: Mint Condition
1999 Life’s Aquarium
Elektra 62353
US64
(9 Wo.)US
R&B7
(22 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 16. November 1999
Produzenten: Mint Condition
2005 Livin’ the Luxury Brown
Image Entertainment 0474
US45
(5 Wo.)US
R&B11
(19 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 26. April 2005
Produzenten: Mint Condition
2008 E-Life
CagedBird 3636
US119
(2 Wo.)US
R&B8
(59 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 6. Mai 2008
Produzenten: Mint Condition
2011 7 …
Shanachie 5789
US33
(4 Wo.)US
R&B12
(14 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 5. April 2011
Produzenten: Mint Condition
2012 Music @ the Speed of Life
Shanachie 5803
US60
(2 Wo.)US
R&B9
(11 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 11. September 2012
Produzenten: Mint Condition

Weitere Studioalben

  • 2015: Healing Season (Mint Condition Music 001; VÖ: 16. Oktober)

Kompilationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[1][2]
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK  US  R&B
1998 The Collection: 1991–1998
Perspective 9039
R&B78
(2 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 9. Juni 1998
Produzenten: Mint Condition, Jellybean Johnson

Weitere Kompilationen

  • 2005: Mint Condition Live from the 9:30 Club (The Image Music Group 057)
  • 2006: 20th Century Masters: The Best of Mint Condition (Hip-O / A&M B0006881; VÖ: 6. Juni)

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[1][2][4]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK  US  R&B
1991 Are You Free
Meant to Be Mint
R&B55
(8 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Juni 1991
Autor: Stokley Williams
Breakin’ My Heart (Pretty Brown Eyes)
Meant to Be Mint
US6
Gold
Gold

(24 Wo.)US
R&B3
(34 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 24. September 1991
Autoren: Stokley Williams, Jeffrey Allen, Lawrence Waddell
1992 Forever in Your Eyes
Meant to Be Mint
US81
(8 Wo.)US
R&B7
(18 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: April 1992
Autoren: Stokley Williams, Lawrence Waddell
1993 Nobody Does It Betta
From the Mint Factory
R&B45
(13 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: September 1993
Autor: Stokley Williams
U Send Me Swingin’
From the Mint Factory
US33
(16 Wo.)US
R&B2
(29 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: November 1993
Autor: Keri Lewis
1994 Someone to Love
From the Mint Factory
R&B28
(20 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: April 1994
Autor: Lawrence Waddell
1995 So Fine
From the Mint Factory
R&B29
(20 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Dezember 1994
Autoren: Stokley Williams, Homer O’Dell
1996 What Kind of Man Would I Be
Definition of a Band
UK38
(2 Wo.)UK
US17
Gold
Gold

(24 Wo.)US
R&B2
(41 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 30. August 1996
Autoren: Stokley Williams, Jeffrey Allen, Lawrence Waddell
1997 You Don’t Have to Hurt No More
Definition of a Band
US32
(16 Wo.)US
R&B10
(20 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: März 1997
Autor: Keri Lewis
Make Me Say It Again Girl
The 6th Man (Soundtrack)
R&B67
(2 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Mai 1997
als Stokley of Mint Condition
nur durch Airplay in den R&B-Charts platziert
vom Soundtrack des Films Der Teamgeist
Let Me Be the One
Definition of a Band
UK63
(2 Wo.)UK
R&B70
(3 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Juli 1997
nur durch Airplay in den R&B-Charts platziert
Autoren: Stokley Williams, Lawrence Waddell
1999 If You Love Me
Life’s Aquarium
US30
(20 Wo.)US
R&B5
(32 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: August 1999
Autor: Keri Lewis
2000 Is This Pain Our Pleasure
Life’s Aquarium
R&B42
(17 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Februar 2000
Autoren: Stokley Williams, Keri Lewis
2005 I’m Ready
Livin’ the Luxury Brown
R&B49
(16 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: April 2005
Autor: Stokley Williams
2008 Nothing Left to Say
E-Life
R&B27
(34 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Mai 2008
Autoren: Stokley Williams, Lawrence Waddell
2011 Caught My Eye
E-Life
R&B51
(20 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Januar 2011
Autoren: Stokley Williams, Lawrence Waddell
Walk On
E-Life
R&B66
(17 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: August 2011
Autoren: Stokley Williams, Jeffrey Allen, Lawrence Waddell
2012 Believe in Us
Music @ the Speed of Life
R&B64
(7 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: August 2012
feat. Bobby Ross Avila (Talkbox)
Autoren: Stokley Williams, Ricky Kinchen

Weitere Singles

  • 1992: Single to Mingle – Live! (Promo)
  • 1998: What You Bring to the Party (Promo)
  • 2007: Baby Boy Baby Girl (feat. Anthony Hamilton)

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Chartquellen: UK Billboard Hot 100 Billboard 200 R&B-Alben (ab 1999) Billboard R&B-Songs (ab 2011)
  2. a b c Gold-/Platin-Datenbank US
  3. Joel Whitburn: Top R&B Albums 1965–1998, ISBN 0-89820-134-9
  4. Joel Whitburn: Hot R&B Songs 1942–2010: 6th Edition, ISBN 978-0-89820-186-4

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]