Mit Leib und Seele (1955)

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Film
Titel Mit Leib und Seele
Originaltitel The Long Gray Line
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1955
Länge 136 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie John Ford
Drehbuch Edward Hope
Produktion Robert Arthur
Musik George Duning
Kamera Charles Lawton jr.
Charles Lang
Schnitt William A. Lyon
Besetzung
Synchronisation

Mit Leib und Seele ist eine US-amerikanische Filmbiografie aus dem Jahr 1955 von John Ford. Der Film wurde von Columbia Pictures produziert und behandelt die Geschichte des irisch-stämmigen Offiziers Martin Maher. Er basiert auf seiner Autobiografie Bringing Up the Brass: My 50 Years at West Point, die er zusammen mit Nardi Reeder Campion 1951 verfasste.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei einem Treffen mit Präsident Eisenhower beklagt sich der Offizier Martin Maher, dass er nach 50 Jahren Dienst an der Militärakademie West Point in den Ruhestand gehen soll. Martin erinnert sich an die Anfänge.

Gerade aus Irland eingewandert beginnt Martin an der Militärakademie West Point als Kellner zu arbeiten. Seine Disziplinlosigkeit und sein mangelnder Respekt bringen ihn oft in Schwierigkeiten. Er erfährt, dass eingeschriebene Kadetten besser bezahlt werden als angestellte Außenstehende. Sofort lässt Martin sich rekrutieren.

Martin verdächtigt fälschlicherweise Corporal Heinz des Betruges an einem Kadetten. Es kommt zu einem Faustkampf zwischen den beiden, Martin endet in einer Arrestzelle. Als er freikommt, will Captain Koehler, der von Martins boxerischen Fähigkeiten beeindruckt ist, dass Martin ihm beim Athletiktraining assistiert. Schon bald leitet Martin das Boxtraining. Er lernt Koehlers Köchin Mary O’Donnell kennen und verliebt sich sofort in sie. Doch Mary zieht sich von ihm zurück. Verärgert macht er ihr einen Heiratsantrag, den sie zu seiner Überraschung annimmt.

In der folgenden Zeit wird Martin befördert, er bringt es zum Corporal. Mary sorgt dafür, dass Martins Vater und sein Bruder Dinny nach Amerika kommen können. Dinny macht schnell Karriere als Geschäftsmann. Martin will West Point verlassen und in dem Unternehmen seines Bruders arbeiten. Als Mary schwanger wird, lässt sich Martin jedoch wieder an der Akademie einschreiben. Mary bringt einen Jungen zur Welt, Martin Maher III, der jedoch Stunden nach der Geburt stirbt. Mary kann keine Kinder mehr bekommen. Der bei den Kadetten hoch angesehene Martin und seine Frau bekommen von ihnen moralische Unterstützung in ihrer Trauerzeit.

Der Kadett Red Sundstrom befürchtet, auf Grund seiner schlechten Leistungen von der Akademie verwiesen zu werden. Martin und Mary geben Red in die Obhut von Kitty Carter, die ihm Nachhilfe gibt. Die beiden werden später ein Paar und heiraten. Als die USA 1917 in den Ersten Weltkrieg eintreten, wollen sich Martin und sein Vater zum Dienst an der Front melden. Doch Koehler, mittlerweile Colonel, hält beide für zu wertvoll für die Akademie. Als Martin erfährt, dass Red gefallen ist, will er West Point verlassen. Kitty erhält die Medal of Honor, mit der Red posthum ausgezeichnet wurde. Dazu kommt ein Aufnahmeschreiben der Militärakademie für ihren kleinen Sohn James. Martin erklärt der verbitterten Kitty, was die Akademie ihrem Mann Red bedeutet hat.

Jahre später dient Martin immer noch in West Point. Mittlerweile unterrichtet er die Söhne früherer Kadetten, unter ihnen auch den jungen James Sundstrom. Als die Nachricht vom japanischen Angriff auf Pearl Harbor eintrifft, gesteht James Martin, dass er den Akademiekodex verletzt habe, indem er heimlich geheiratet und später die Ehe annulliert habe. Mary bittet Martin, die Sache nicht an die Öffentlichkeit zu bringen. Doch Martin ist von James Verhalten so enttäuscht, dass er seinen Dienst quittieren will. James und Kitty kommen hinzu. James verkündet, dass er die Akademie verlässt und sich der US Army anschließen wird. Kurz darauf wird James auf einem Truppentransporter eingeschifft. Mary ist gesundheitlich angeschlagen und stirbt. Martin verbringt den Weihnachtsabend alleine. Plötzlich erscheinen Kitty und James. James ist zum Captain befördert worden und möchte, dass Martin ihm die Schulterklappen anbringt.

Zurück in der Gegenwart beendet Martin seine Lebensgeschichte und sagt dem Präsidenten, dass West Point sein Leben sei. Martin darf an der Akademie bleiben. Bei seiner Rückkehr wird er von den Kadetten empfangen, die ihm zu Ehren irische Lieder singen. Alle Leute, die Martin wichtig sind, lebend und auch tot, stimmen mit ein.

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedreht wurde der Film vom 15. März bis zum 17. Mai 1954 in der Militärakademie West Point.

Produzent Jerry Wald plante, Mahers Biografie zu verfilmen, als er noch bei RKO Pictures unter Vertrag stand. RKO lehnte aber ab, die Filmrechte zu kaufen. Nach der Auflösung seiner Produktionsfirma Wald-Krasna wechselte Wald als ausführender Produzent (executive producer) zu Columbia Pictures. Columbia sicherte sich die Filmrechte an Mahers Autobiografie und beauftragte Robert Arthur mit der Produktion. Als sich die Produktion verzögerte, wechselte Arthur zu Universal-International. Nachdem John Ford als Regisseur und Tyrone Power für die Hauptrolle verpflichtet wurden, wurde Arthur von Universal ausgeliehen.[1]

Stab und Besetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Robert Peterson war der Art Director, Frank A. Tuttle der Szenenbildner. Jean Louis entwarf die Kostüme. John P. Livadary und George Cooper waren für den Ton verantwortlich. Morris Stoloff war der Dirigent des Studioorchester.

In kleinen nicht im Abspann erwähnten Nebenrollen traten Don Barclay, Ken Curtis, Steve Forrest, Robert Hoy, Martin Milner, Harold G. Moore, Jean Moorhead, Jack Pennick und Norm Van Brocklin auf.

Für Robert Francis war es der letzte Auftritt in einem Film. Am 31. Juli 1955 kam er bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Betsy Palmer gab hier ihr Filmdebüt.

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rolle Schauspieler Deutscher Synchronsprecher
Martin Maher Tyrone Power Hans Nielsen
Mary O’Donnell Maureen O’Hara Maria Wimmer
James Sundstrom Robert Francis Herbert Stass
Martins Vater Donald Crisp Eduard Wandrey
Cpt. Koehler Ward Bond Wolf Martini
Kitty Carter Betsy Palmer Tilly Lauenstein
Chuck Dotson Philip Carey Martin Held
Red Sundstrom William Leslie Horst Niendorf
Präsident Eisenhower Harry Carey jr. Gerd Martienzen
Abner Overton Patrick Wayne Wolfgang Draeger
Dinny Maher Sean McClory Clemens Hasse
Cpl. Heinz Peter Graves Wolfgang Borchert
General Pershing Milburn Stone Peter Elsholtz
Mrs. Koehler Erin O’Brien-Moore Friedel Schuster
Major Thomas Willis Bouchey Hans Wiegner
Nell Lisa Davis Renate Danz
Superintendent Philip Kieffer Walter Altenkirch
Jim O’Carberry Martin Milner Michael Chevalier
Priester Pat O’Malley Peter Elsholtz
Pirelli Robert Roark Wolfgang Gruner
Präsident Elbert Steele Paul Wagner

Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Premiere des Films fand am 4. Januar 1955 in Japan statt. Die US-Premiere erfolgte am 9. Februar 1955 in Washington, D.C. In der Bundesrepublik Deutschland kam er am 26. August 1955 in die Kinos, in Österreich im September 1955. In der Schweiz war er im August 1955 beim Locarno Film Festival zu sehen.

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Lexikon des internationalen Films schrieb: „Mit Hilfe vortrefflicher Darsteller ein sehr effektvoll-festlich herausgeputztes, patriotisches Soldatendenkmal.“[2]

Die Filmzeitschrift Cinema befand: „Patriotisch, oft rührend und ausgezeichnet besetzt. Fazit: Patrioten-Porträt im John-Ford-Stil“[3]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

John Ford wurde 1955 für den Directors Guild of America Award nominiert.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Angabe im Katalog des American Film Institutes (engl.)
  2. Mit Leib und Seele im Lexikon des internationalen Films
  3. Mit Leib und Seele bei cinema