Moritz Bauer (Musiker)

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Moritz Max Bauer (geboren 8. April 1875 in Hamburg; gestorben 31. Dezember 1932 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Mediziner, Musikwissenschaftler und Komponist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauers Vater war der Hamburger Kaufmann Moses Max Bauer. In zweiter Ehe war er mit der Niederländerin Clara Elisabeth van Praag verheiratet. Beide waren wie ihr Sohn jüdisch. Seine Reifeprüfung legte er am Wilhelm-Gymnasium (Hamburg) ab. Anschließend studierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Kaiser-Wilhelms-Universität Straßburg und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Medizin. 1900 wurde er in Freiburg zum Dr. med. promoviert.[1] Anschließend studierte er am Leipziger Konservatorium bei Hermann Kretzschmar Musikwissenschaften. In Zürich erfolgte seine zweite Promotion zum Dr. phil.[2] Anschließend machte er eine Ausbildung an Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt am Main. Iwan Knorr bildete ihn in Musiktheorie aus, Siegmund von Hausegger in Dirigieren.

Nach dem Staatsexamen diente er ein Jahr lang als Militärarzt. Von 1906 bis 1926 war er Lehrer am Hochschen Konservatorium. In dieser Zeit leitete er außerdem das Klavierpädagogische Institut in Frankfurt. 1914 habilitierte er sich.[3] Er erhielt ein Extraordinariat für Musikwissenschaften an der Frankfurter Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften, einem Vorgänger Institut der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Im Ersten Weltkrieg musste er 1914–1916 als Arzt dienen. Ab 1923 wurde er Universitätsmusikdirektor und Leiter des Frankfurter Collegium musicum. Er begründete das musikwissenschaftliche Institut der Universität. Bauer war viele Jahre Vorsitzender der Frankfurter Bachgemeinde.

Bauer war seit 1904 mit Johanne Adeline Meißner (1876–1907) verheiratet. Ihr gemeinsamer Sohn Klaus Jürgen Bauer (1905–1937) wurde Physiker und Komponist.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Musikwissenschaftliche Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Lieder Franz Schuberts. Leipzig 1915.
  • Iwan Knorr. Ein Gedenkblatt. Frankfurt am Main 1916.
  • Einleitende Worte zur Schubertfeier der Universität Frankfurt am 27.11.1928. Frankfurt am Main 1928.
  • Franz Schubert und die Ballade. Festvortrag vor der Ortsgruppe Ffm der Deutschen Musikgesellschaft und der Frankfurter Gesellschaft der Goethe-Freunde am 09.12.1928 im Frankfurter Hof.
  • Gedächtnisrede gehalten anlässlich des 100-jährigen Geburtstages von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Frankfurt am Main 1909.
  • Zur Form in den sinfonischen Werken Anton Bruckners, in: Festschrift Hermann Kretzschmar zum 70. Geburtstag, 1918. S. 12–14.

Kompositionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zwei Lieder für tiefe Stimme mit Begleitung des Pianoforte (op 1.). München 1900.
  • Sechs Lieder von Theodor Storm für eine mittlere Stimme mit Begleitung des Pianoforte (op. 2). München 1900.
  • 28. Psalm „Wenn ich rufe zu Dir, Herr, mein Gott“ für dreistimmigen Frauenchor, Sopran-Solo mit Begleitung der Orgel und des Pianoforte (op. 3). Leipzig 1903.
  • Sieben Lieder für eine mittlere Singstimme mit Pianoforte-Begleitung (op. 4). Leipzig 1905.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Medizinische Dissertation: Beitrag zur Histologie des Muskelmagens der Vögel.
  2. Philosophische Dissertation: Beiträge zur anthropologischen Untersuchung des harten Gaumens.
  3. Habilitationsschrift: Beiträge zur Kenntnis der Lieder Franz Schuberts.