Morogoro (Region)

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Morogoro
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Lage
Basisdaten
Staat Tansania
Hauptstadt Morogoro
Fläche 70.624 km²
Einwohner 3.197.104 (2022)
Dichte 45 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 TZ-16
Koordinaten: 8° 0′ S, 37° 0′ O

Morogoro ist eine der 31 Regionen in Tansania, der Sitz der Verwaltung ist in der Stadt Morogoro.

Stadt Morogoro mit dem Uluguru-Gebirge im Hintergrund
Südliches Hochland
Uluguru-Gebirge

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Region Morogoro hat eine Größe von 70.624 Quadratkilometer und rund 3,2 Millionen Einwohner (Volkszählung 2022).[1][2] Sie ist nach Tabora die zweitgrößte Region von Tansania.

Das Gebiet wird in drei Zonen eingeteilt:

  • Flachland: Weite Teile des Distrikts Kilombero liegen unter 300 Meter über dem Meeresniveau, ebenso die Täler der Flüsse Luwegu und Luhombero.
  • Hochebene: Die Hochebene liegt zwischen 300 und 600 Meter über dem Meer und beinhaltet den Distrikt Kilosa und weite Teile der zentralen und südlichen Region.
  • Hochland: Das Hochland umfasst nicht zusammenhängende Gebiete über 600 Meter, wie das Nguru Gebirge im Norden, den Udzungwa Gebirgszug im zentralen Teil und die Ubena Berge östlich der Stadt Morogoro.[3] Die höchsten Erhebungen sind der Uluguru und der Kimhondu, beide über 2600 Meter hoch.[4]

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Morogoro gibt es zwei Regenzeiten, eine dauert von Oktober bis Mitte Januar, die zweite von Februar bis Ende Mai. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt zwischen 600 Millimeter im Tiefland und 1200 Millimeter im Hochland.[5] Durch diese hohe Niederschlagsmenge gibt es 143 Flüsse, die das ganze Jahr über Wasser führen.[6] Das Klima ist tropisch, Aw nach der effektiven Klimaklassifikation.[7]

Klimatabelle Morogoro
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 26,5 26,5 26,4 25,2 23,7 22 21,5 22,5 23,4 24,8 26 26,5 24,6
Mittl. Tagesmax. (°C) 31,8 31,9 31,7 29,8 28,4 27,5 27,4 28,6 29,9 31,3 32 32,3 30,2
Mittl. Tagesmin. (°C) 21,3 21,2 21,2 20,7 19,1 16,5 15,6 16,4 17 18,4 20 21,5 19,1
Niederschlag (mm) 116 100 135 191 73 20 16 13 21 42 83 125 Σ 935
T
e
m
p
e
r
a
t
u
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31,8
21,3
31,9
21,2
31,7
21,2
29,8
20,7
28,4
19,1
27,5
16,5
27,4
15,6
28,6
16,4
29,9
17
31,3
18,4
32
20
32,3
21,5
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
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135
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73
20
16
13
21
42
83
125
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: climate-data.org

Nachbarregionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Manyara Tanga
Dodoma

Iringa

Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Pwani
Njombe Ruvuma Lindi

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1961, als Tanganjika die Unabhängigkeit erlangte, war die heutige Region Morogoro Teil der Ostprovinz, zusammen mit Daressalam und dem Küstengebiet. Ein Jahr später wurde die Region Morogoro gegründet, sie bestand aus den drei Distrikten Morogoro, Kilosa und Ulanga.[5]

Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Region Morogoro wird in neun Distrikte unterteilt:[8][5][9]

Distrikt Einwohner 1988 Einwohner 2002 Einwohner 2012 Einwohner 2016 Einwohner 2022
Kilosa 346.526 346.184 438.175 481.418 617.032
Morogoro DC 430.202 263.012 286.248 169.740 387.736
Morogoro MC 117.601 227.921 315.866 347.038 471.409
Kilombero 2) 3) 187.593 321.611 407.880 448.133 aufgelassen
Ifakara TC 3) 144.758 290.424
Ulanga 138.642 193.280 265.203 165.903 232.895
Malinyi - - - 1) 125.472 225.126
Mvomero - 259.347 312.109 342.911 421.741
Gairo - 142.007 193.011 212.059 258.205
Mlimba 2) - - - - 292.536

1) Der Distrikt Malinyi wurde nach 2012 von Ulanga abgespaltet

2) Der Distrikt Mlimba entstand zwischen 2016 und 2022 aus dem westlichen Teil von Kilombero

3) Der östliche Teil von Kilombero kam zwischen 2016 und 2022 zu Ifakara TC

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Region leben vor allem Waluguru, Wasagara, Wakaguru, Wandamba und Wapogoro.[10] Die Bevölkerungspyramide zeigt eine Geschlechterverteilung von 97 Männer auf hundert Frauen, wobei das Verhältins auf dem Land 99:100 und in der Stadt 93:100 ist. Der Anteil der Analphabeten bei den über Fünfjährigen liegt bei 28 Prozent. Während im städtischen Bereich 86 Prozent Lesen und Schreiben können, sind es auf dem Land nur 65 Prozent (Stand 2012).[11]

Einrichtungen und Dienstleistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bildung: In der Region gibt es 879 Grundschulen, 840 werden staatlich geführt und 39 sind privat. Von den 336 weiterführenden Schulen sind 181 öffentliche Schulen und 55 Privatschulen.[12] Die Anzahl der Schüler in der ersten Klasse der Grundschule stieg von 43.909 im Jahr 2016 auf 82.795 im Jahr 2018. In diesem Jahr kamen auf einen Lehrer 58 Schüler.[13]
  • Gesundheit: Für die medizinische Versorgung der Bevölkerung stehen dreizehn Krankenhäuser und 56 Gesundheitszentren zur Verfügung. Von den Krankenhäusern sind neun privat geführt, von den Gesundheitszentren sechzehn. In der Region gibt es 325 Apotheken.[12] Speziell für Mütter mit Kindern wurden 336 Zentren eingerichtet, die Schwangerschaftsuntersuchungen, Geburtshilfe, Betreuung nach der Geburt und Beratung zur Empfängnisverhütung anbieten. Gab es im Jahr 2016 noch 125 Todesfälle je 100.000 Geburten, so sank dieser Wert auf 106,5 im Jahr 2018.[14]
  • Wasserversorgung: Im Jänner 2019 hatten 69 Prozent der Einwohner Zugang zu sauberem und sicherem Wasser.[15]
Ackerbau nahe der Stadt Morogoro
Gemüseanbau

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der wichtigste Wirtschaftszweig der Region ist die Landwirtschaft, drei Viertel der Bevölkerung leben von ihr.[6]

Landwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Region hat mehr als zwei Millionen Hektar Ackerland, von denen vierzig Prozent kultiviert werden. Für den Eigenbedarf werden vor allem Mais, Reis, Hirse, Maniok, Süßkartoffeln, Bohnen und Bananen angebaut, für den Verkauf bestimmt sind Mandeln, Sonnenblumen, Cashewnüsse, Baumwolle, Obst und Gemüse. Die Produktion konnte in der Zeit von 2016 bis 2018 deutlich gesteigert werden:[6]

Produkt 2016

Tonnen

2018

Tonnen

Baumwolle 217 5141
Cashewnüsse 49 5743
Kakao 422 1128
Sonnenblumenkerne 18.310 29.773

Von den 500.000 Haushalten in der Region hielten fast 200.000 Nutztiere, 16 Prozent der Stadtbewohner und 84 Prozent der Landbewohner. Die wichtigsten Haustiere waren Geflügel und Kühe. Im Jahr 2017 wurden von Jänner bis November 6,6 Millionen Liter Milch produziert und 340.000 Paletten Eier verkauft.[16][17]

Fischerei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Zentrum der Fischerei ist der Fluss Kilombero. Es beschäftigt sich landesweit aber nur ein halbes Prozent der Haushalte mit Fischfang.[18][19]

Fremdenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obwohl es einige Sehenswürdigkeiten gibt, ist der Fremdenverkehr gering. Am Bekanntesten sind der Mikumi-Nationalpark und das Selous Wildreservat.[20]

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Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eisenbahn nach Mbeya im Selous Wildreservat
  • Eisenbahn: Durch die Region führen zwei wichtige Eisenbahnlinien. Die Tanganjikabahn, die von Daressalam nach Dodoma und weiter quer durch Tanzania nach Westen verläuft, verläuft durch die Stadt Morogoro und hat auch einen Bahnhof in Kilosa, wo eine Stichbahn nach Süden abzweigt. Die zweite Linie verbindet Daressalam mit Mbeya im Südwesten der Republik.[21] Die Strecke von Daressalam nach Morogoro wird auf elektrifizierte Normalspur umgebaut (Stand 2019).[22]
  • Straßen: Der Tanzam Highway, das ist die Nationalstraße T1, von Daressalam nach Sambia führt durch die Stadt Morogoro. Hier zweigt die Nationalstraße T3 nach Dodoma ab. Von Mikumi führt die T18 durch die Region nach Süden.[23]
Selous Wildreservat nahe dem Fluss Rufiji
Baobab Bäume im Mikumi-Nationalpark

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mikumi-Nationalpark: Der 3230 Quadratkilometer große Nationalpark hat eine große Vielfalt an Wildtieren und bietet auch Wandersafaris. Gesehen werden können Flusspferde, Zebras, Giraffen, Elefanten, Impalas, Gnus, Hyänen, Büffel und Löwen.[24][25]
  • Selous Wildreservat: Der insgesamt 50.000 Quafdratkilometer große Nationalpark liegt im Südosten der Region und erstreckt sich auch über die Regionen Lindi und Ruvuma. Er ist das größte unbewohnte Gebiet von Afrika, wo man Tausende Elefanten bei ihrer jährlichen Wanderung beobachten kann und Millionen von Gnus die Hochebene bevölkern. Auch die seltenen Wildhunde können hier gesehen werden.[25]
  • Udzungwa Nationalpark: Dieser Gebirgspark ist 1990 Quadratkilometer groß und liegt im Westen an der Grenze zur Region Iringa. Er bietet Wanderungen in ursprünglichen Wäldern, Wasserfälle und Höhen bis 2500 Meter.[24][26]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tanzania: Regions and Cities. Citypopulation, abgerufen am 18. Dezember 2022.
  2. Tanzania Regional Profiles, 04 Morogoro Regional Profile. (pdf) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 16, abgerufen am 22. November 2019.
  3. Morogoro Region, Socio-Economic Profile. (pdf) The United Republic of Tanzania, Dezember 1997, S. 27, abgerufen am 23. November 2019.
  4. Tanzania in Figures 2018. (pdf) The United Republic of Tanzania, Juni 2019, S. 6, abgerufen am 23. November 2019.
  5. a b c Maelezo ya Mkoa | Mkoa wa Morogoro. Abgerufen am 23. November 2019 (Suaheli).
  6. a b c Huduma za Kilimo | Mkoa wa Morogoro. Abgerufen am 23. November 2019 (Suaheli).
  7. Klima Morogoro: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm für Morogoro - Climate-Data.org. Abgerufen am 23. November 2019.
  8. Home | Malinyi District Council. Abgerufen am 17. Februar 2020.
  9. Makadirio ya Idadi ya Watu katika Majimbo ya Uchaguzi kwa Mwaka 2016. (PDF) United Republic of Tanzania, April 2016, S. 7, abgerufen am 21. April 2022.
  10. Morogoro Region, Socio-Economic Profile. (pdf) Dezember 1997, S. 2, abgerufen am 23. November 2019.
  11. Tanzania Regional Profiles, 04. Morogoro Regional Profile. (pdf) The United Republic of Tanzania, S. 19, 63, abgerufen am 23. November 2019.
  12. a b Statistics | Mkoa wa Morogoro. Abgerufen am 23. November 2019 (Suaheli).
  13. Huduma za Elimu | Mkoa wa Morogoro. Abgerufen am 23. November 2019 (Suaheli).
  14. Huduma za Afya | Mkoa wa Morogoro. Abgerufen am 23. November 2019 (Suaheli).
  15. Huduma za Maji | Mkoa wa Morogoro. Abgerufen am 23. November 2019 (Suaheli).
  16. Tanzania Regional Profiles, 04 Morogoro Regional Profile. (pdf) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 130–131, abgerufen am 22. November 2019.
  17. Huduma za Mifugo | Mkoa wa Morogoro. Abgerufen am 23. November 2019 (Suaheli).
  18. Huduma za Uvuvi | Mkoa wa Morogoro. Abgerufen am 23. November 2019 (Suaheli).
  19. Tanzania Regional Profiles, 04 Morogoro Regional Profile. (pdf) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 134, abgerufen am 22. November 2019.
  20. Vivutio vya Utalii | Mkoa wa Morogoro. Abgerufen am 24. November 2019 (Suaheli).
  21. Trunk Roads Network. (pdf) Abgerufen am 24. November 2019.
  22. LOK Report - Tansania: Bau der Normalspurbahn Dar es Salaam - Morogoro zu 42% fertiggestellt. Abgerufen am 24. November 2019 (deutsch).
  23. Tanzania Trunk Road Network. (pdf) The United Republic of Tanzania, abgerufen am 24. November 2019.
  24. a b Tanzania in Figures 2018. (pdf) The Uniteed Republic of Tanzania, Juni 2019, S. 8–9, abgerufen am 23. November 2019.
  25. a b Top 10 Best National Parks in Tanzania – Overview | Bookmundi. Abgerufen am 24. November 2019 (englisch).
  26. Udzungwa National Park – Tanzania Tourism. Abgerufen am 24. November 2019.