Muhammad Asif Mohseni

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Großayatollah Muhammad Asif Mohseni (* 26. April 1935 in Qandahar, Afghanistan; † 5. August 2019 in Kabul) Qandahari Persisch: آیت‌الله العظمی محمد آصف محسنی, DMG Āyatullāh al-ʿaẓamī Muḥammad Āṣif Muḥsini, war ein afghanischer islamisch-schiitischer Gelehrter paschtunischer Volkszugehörigkeit, Verfechter der Nähe zwischen islamischen Konfessionen, Vorsitzender des Rates der schiitischen Gelehrten in Afghanistan und Gründer des Islamischen Seminars an der Khatam Al-Nabieen Universität in Kabul. Außerdem war er Mitglied des Höheren Rates der Ahl al-bait-Weltversammlung, ehemaliger Führer der Islamischen Bewegung Afghanistans und Gründer des religiösen Fernsehsenders Tamadon TV.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Muhammad Asif Mohseni wurde als Sohn von Muhammad Mirza Mohseni und Enkel von Mohammad Mohseni geboren. Mohsenis Vater arbeitete für die Regierung, ebenso wie sein Großvater väterlicherseits. Seine Großmutter väterlicherseits spielte eine große Rolle in seiner Entwicklung. Sie war Analphabetin, aber betete viel und legte Mohseni nahe, die islamischen Wissenschaften zu studieren. Im Alter von zehn Jahren brachte Mohsenis Vater ihm Lesen und Schreiben bei. Dieser hielt nichts von staatlichen Schulen und war der Überzeugung, dass diese die Moral der Kinder ruiniere und ihnen nichts beibringen würde.[1] Im Alter von vierzehn Jahren zog er mit seiner Familie nach Pakistan, wo er in Quetta Urdu lernte. Nach seiner Rückkehr nach Afghanistan arbeitete er in einem Elektrizitätsunternehmen und begann 1951 in der Handelskammer von Kandahar zu arbeiten. Jedoch lag ihm diese Arbeit nicht, wie er später in einem Interview berichtete.[2]

Studium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mohseni studierte sechs Monate die Grundlagen des Islam in Kandahar und ging dann in ein Dorf in Jaghori in der Provinz Ghazni, wo er sich acht Monate lang mit den religiösen Lehren von al-Hidaya, al-Suyuti, Hashiya Mulla `Abd Allah und Ma’alim sowie al-Lum’a beschäftigte. Nach seinem Studium in Jaghori versuchte Mohseni zum Studium in den Iran zu gelangen. Aufgrund des damaligen Widerstands der Regierung, welche Bürger des Landes daran hinderte, ins Ausland zu reisen, fälschte Mohseni seinen Pass und versuchte damit, eine Aufenthaltserlaubnis für den Iran zu erhalten. Doch sein Plan ging nicht auf und er ging stattdessen nach Nadschaf im Irak. Im Juli 1953 reiste er dorthin, wo er den Rest seines Zwischenstudiums innerhalb von drei Jahren abschloss.[3]

Neben Religion interessierte sich Mohseni außerdem für Philosophie. Doch da Philosophie in Nadschaf verpönt war, beschäftigte er sich selbstständig mit ihr und schrieb Kommentare zu Al-Bab al-hadi ashar, einem der berühmtesten schiitischen theologischen Werke von Al-ʿAllāma al-Hillī. Außerdem studierte er weitere philosophische Werke wie Al-Hikma al-muta'aliya fi l-asfar al-'aqliyya al-arba'a, einem philosophischen Werk von Sadr al-Din Shiraz (Mulla Sadra). Er debattierte häufig mit wichtigen Gelehrten der schiitischen Theologie wie Shaykh Qurban’ali Muhaqqiq Kabuli und Shaykh Isma’il Muhaqqiq al-Karaki.[4]

Er sprach fließend Persisch, Arabisch, Urdu und Paschtu.[5]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1961 kehrte Mohseni nach Kandahar zurück und heiratete dort die Tochter seiner Tante väterlicherseits. Zusammen hatten sie drei Söhne: Abd Allah, Hafiz und Habib. Der Name seiner Ehefrau ist nicht überliefert. Zwei Jahre nach seiner Hochzeit (1963) beantragte er einen Pass, um nach Nadschaf zurückzukehren. Zu jener Zeit regierte Mohammad Zahir Shah als König von Afghanistan.

Nach dem Staatsstreich am 27. April 1978, als die Demokratische Volkspartei Afghanistans die Macht übernahm, verließ Muhammad Asif Mohseni Afghanistan. Er reiste zuerst nach Saudi-Arabien, um dort die islamische Pilgerfahrt Haddsch durchzuführen. Anschließend ging er nach Syrien und lehrte islamische Wissenschaften in Damaskus.[6]

Religiöse und Politische Aktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Subh-i Danish-Bewegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den 1960er Jahren gründete Mohseni die Bewegung Subh-i Danish („Beginn des Wissens“). Zusammen mit einer Gruppe von weiteren afghanischen Intellektuellen und Schriftstellern rief er die Bewegung ins Leben, um sich für die Förderung von Bildung, Aufklärung und kritischem Denken in Afghanistan einzusetzen.

Neben den Bereichen Literatur, Kunst und Philosophie konzentrierte sich die Bewegung auch auf Wissenschaft und veröffentlichte zahlreiche Bücher, Zeitschriften und andere Publikationen, um das Wissen und die Ideen der afghanischen Intellektuellen zu verbreiten. Darüber hinaus wurden Bildungsprogramme und Initiativen ins Leben gerufen, um die Bildungschancen für Kinder und Erwachsene in Afghanistan zu verbessern. Die Subh-i-Danish-Bewegung hat außerdem eine wichtige Rolle in der Förderung der Gleichberechtigung der Geschlechter gespielt. Sie hat sich für die Stärkung der Rechte von Frauen und Mädchen eingesetzt und Bildungsprogramme entwickelt, um ihre Teilnahme am öffentlichen Leben zu fördern.[7]

Islamische Bewegung Afghanistans[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1978 gründete Mohseni die Islamische Bewegung Afghanistans (Harakat-I Islami-yi Afghanistan), eine schiitische antisowjetische Widerstandsbewegung und politische Partei, die verschiedene kleinere Gruppen mit zahlreichen Stützpunkten innerhalb und außerhalb des Landes vereinte und sich militärische Auseinandersetzungen mit der damaligen kommunistischen Regierung Afghanistans lieferte. Zu seinen Truppen gehörten hauptsächlich sogenannte Mudschaheddin.[8]

Imed Eddin Hamrouni, Leiter des Ahl-ul-Bayt-Instituts in Paris, und Mohammad Mohaqiq und Qais Khazali beim Treffen der Gäste der weltweiten Konferenz über Liebhaber von Ahl al-Bayt und der Takfiris-Frage mit Ayatollah Ali Khamenei in Teheran – November 2017

Ahl al-Bayt-Weltversammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Asif Mohseni war Mitglied der Ahl al-Bayt-Weltversammlung. Er nahm an Konferenzen, Seminaren und Veranstaltungen teil.[9]

Logo des Fernsehsenders Tamadon TV

Fernsehsender Tamadon TV[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Asif Mohseni gründete im Jahr 2007 Tamadon TV („Zivilisation“), wobei er 1 Million US-Dollar in dessen Aufbau investierte. Der Sender ist überwiegend im Besitz von Angehörigen der ethnischen Minderheit der Hazara und wird von diesen betrieben.[10]

Inhaltlich wird dabei über politische und aktuelle Themen berichtet, mit der auch die schiitische Minderheit in Afghanistan angesprochen werden soll. Der Sender unterhält enge Verbindungen zur iranischen Regierung und sendet sowohl in Dari, als auch in Paschtu, den beiden am weitesten verbreiteten Sprachen in Afghanistan, um sicherzustellen, dass die Inhalte für ein breites Publikum zugänglich sind.

Mohseni gründete den TV-Sender in der Absicht, religiöse Überzeugungen an die Bevölkerungen weiterzugeben, weshalb er umfangreiche finanzielle Unterstützung von Geschäftsleuten und religiösen Kreisen im Iran erhielt.[11]

Einführung des Schiitischen Familienrechts 2009[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2009 entwarf Asif Mohseni ein Familiengesetzbuch für die schiitische Minderheit in Afghanistan, das sogenannte Shia Personal Status Law. Das Gesetz wurde im März 2009 von Präsident Hamid Karzai in Kraft gesetzt, nachdem sich schiitische Geistliche und einige weitere Führer der Hazara-Gemeinschaft dafür eingesetzt hatten.[12]

Dieser Gesetzesentwurf[13] verlieh schiitischen Männern in Afghanistan weitreichende Macht über ihre Ehefrauen.

Die Einführung dieses Gesetztes löste internationale Empörung aus und wurde von führenden Politikern der Welt, unter anderem dem damaligen US-Präsident Barack Obama, stark kritisiert. Dieser bezeichnet das Gesetz als „verabscheuungswürdig“. Auch die ehemalige Bundeskanzlerin Deutschlands Angela Merkel forderte Präsident Hamid Karzai dazu auf, das Gesetz zurückzunehmen, weil es „der Gleichberechtigung von Mann und Frau grundlegend“ widerspreche.[14]

Am 15. April 2009 protestierten zwischen 200 und 300 afghanische Frauen vor Mohsenis Moschee und Seminar gegen den Gesetzesentwurf.[15] Die Demonstranten forderten die Aufhebung dieser diskriminierenden Bestimmungen und die Anerkennung der grundlegenden Rechte und Gleichberechtigung von Frauen in Afghanistan.

Der Generalsekretär der NATO warnte, dass bei einer Umsetzung eines solchen Gesetzes keine Möglichkeit bestehe, Soldaten nach Afghanistan zu schicken.[16]

Obwohl das Gesetz nur für Schiiten gelten sollte, warnte Soraya Sobhrang, Beauftragte für Frauenrechte bei der unabhängigen afghanischen Menschenrechtskommission, dass das vorgeschlagene Familiengesetz einen Einfluss auf die sunnitische Mehrheit in Afghanistan haben und zu Gewalt gegen Frauen führen könnte, es solle einen Weg für mehr Diskriminierung ebnen.

Noch vor der Umsetzung des Gesetzes im August 2009 wurden einige Artikel des Gesetzes aufgrund der internationalen Kritik erneut durch das Justizministerium geprüft und überarbeitet. Vor allem diejenigen Passagen, welche die Demonstrationen auslösten und für internationale Empörung sorgten, wurden als Verstoß gegen das Völkerrecht anerkannt.[17]

Zwölfer-Schia offizielle Konfession[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Asif Mohseni setzte sich aktiv dafür ein, die Zwölfer-Schia als eine offizielle Konfession in Afghanistan zu etablieren. Als prominenter schiitischer Geistlicher und politischer Aktivist setzte er sich außerdem für die gesellschaftliche und rechtliche Anerkennung der schiitischen Gemeinschaft in Afghanistan ein.[18]

Khatam al-Nabiyyin-Universität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Khatam al-Nabiyyin-Institut für höhere Bildung ist ein unter der Leitung Mohsenis erbaute private Universität über 40.000 Quadratmetern in Kabul und wurde 2008 eröffnet. Der Komplex umfasst ein islamisches Seminar, eine Universität, eine Bibliothek und eine Moschee. Die Universität ist vollständig vom Ministerium für Hochschulbildung akkreditiert.[19]

Im Jahr 2009 übergab Mohseni die Leitung der Universität an Haj Mohammad Javad Mohseni und Seyyed Abdul Qayyum Sajjadi.

In dieser Einrichtung werden Schiiten und Sunniten gemeinsam unterrichtet und es gibt sowohl männliche als auch weibliche Studierende, was eines der besonderen Merkmale des Bildungszentrums ist.

Auch die Ausrichtung des Bildungszentrums unterscheidet sich stark von klassischen Religionsschulen und anderen Einrichtungen im Bildungssystem. Das Khatam al-Nabiyyin-Institut besitzt zehn Fakultäten. Neben Wirtschaft, Sozialwissenschaft, Informatik, Ingenieurwesen, Medizintechnik, Hebammenwesen und Rechtswissenschaft wird auch Zahnmedizin und Politikwissenschaft gelehrt. Außerdem werden die Masterstudiengänge Internationale Beziehungen, Internationales Recht und Strafrecht angeboten. An der Universität studieren nach eigenen Angaben mehr als 6.000 Studierende.[20]

Tod[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Muhammad Asif Mohseni starb am 5. August 2019 in Folge einer Krankheit in Kabul. Er wurde am 6. August 2019 im Khatam al-Nibiyyin-Seminar in Kabul beigesetzt.[21]

Bücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach eigenen Angaben schrieb Muhammad Asif Mohseni 100 Bücher, von denen 65 veröffentlicht wurden. Aufgrund der Begutachtung dieser Arbeiten verlieh die Afghanische Akademie der Wissenschaften Mohseni die Akademikermedaille, die höchste Gelehrtenmedaille Afghanistans.

Seine Werke wurden auf Persisch und Arabisch verfasst und umfassen eine Vielzahl von Themen, darunter Hadithwissenschaft, Rechtswissenschaft, Glauben und Politik.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kabuler Fragen, Antworten auf hundert religiöse, soziale und politische Fragen, 1994
  • Ein Bild der islamischen Regierung in Afghanistan, veröffentlicht von der Islamischen Bewegung Afghanistans, 1993
  • Islamischer Monotheismus und eine Sicht auf den Wahhabismus.
  • Religion und Leben, Kabul 2007
  • Genehmigung der Verfassung in der Loya Jirga von 1382
  • Fawaid Damaskus, Kabul 2006
  • Überzeugungen des Islam in Bezug auf Wissenschaft und Philosophie, vierte Auflage, herausgegeben von der Afghanistan Islamic Movement Cultural Association
  • Die Vorteile der Religion im Leben, Kabul, zweite Auflage, 2015 Verschiedene Kurzgeschichten und Heute, Band 1 und 2, 1999
  • Die Pflicht unserer Religionsgelehrten, zum Anhang der Abhandlung über soziale Beziehungen im Islam, Kabul 2003
  • nützliche Reihenfolge; Eine kurze Revisionsmeinung zu unseren wissenschaftlichen Gebieten in der Gegenwart und Zukunft, Kabul, 2001
  • Islamische Solidarität und ihre Feinde, Kabul, Asad 1994
  • Erläuterung medizinischer Fragen oder der Scharia-Pflicht von Ärzten und Patienten, 1997
  • Funktionen von Körperteilen, Islamabad, 1996
  • Überzeugungen, Ethik und Rechtsprechung

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Barnett Rubin: The fragmentation of Afghanistan – State formation and collapse in the international system. Yale University Press, New Haven und London 1989 S. 222 f.
  • Oliver Roy: Islam and Resistance in Afghanistan. Cambridge University Press, Cambridge 1990. S. 146 f.
  • Yahia Baiza: Education in Afghanistan – Developments, Influences and Legacies Since 1901. Routledge, Oxfordshire 1998. S. 138 f.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. گفتگوی با آیت الله شیخ محمد آصف محسنی | مرکز فرهنگی ایمان. Abgerufen am 22. August 2023 (fa-IR).
  2. Abu Mehdi: گفتگوی با آیت الله شیخ محمد آصف محسنی. In: stichtingiman.nl. 16. November 2018, abgerufen am 29. November 2023 (persisch).
  3. گفتگوی با آیت الله شیخ محمد آصف محسنی | مرکز فرهنگی ایمان. Abgerufen am 22. August 2023 (fa-IR).
  4. گفتگوی با آیت الله شیخ محمد آصف محسنی | مرکز فرهنگی ایمان. Abgerufen am 22. August 2023 (fa-IR).
  5. آیت‌الله آصف محسنی، روحانی پرنفوذ شیعه افغان درگذشت. In: BBC. 5. August 2019, abgerufen am 29. November 2023 (persisch).
  6. گفتگوی با آیت الله شیخ محمد آصف محسنی | مرکز فرهنگی ایمان. Abgerufen am 22. August 2023 (fa-IR).
  7. Rubin, Barnett: The fragmentation of Afghanistan: State formation and collapse in the international system. Yale University Press, New Haven 1995, ISBN 0-300-05963-9, S. 222 ff.
  8. 9 حزب مشهور افغانستان؛ جریان‌هایی که بیش‌تر در زمان جهاد علیه شوروی شکل گرفته اند |. 11. November 2018, archiviert vom Original am 11. November 2018; abgerufen am 17. August 2023.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/khabarnama.net
  9. Afghanistan’s nation should be proud of having Ayatollah Asif Mohseni: Ayatollah Ramazani. In: ahl-ul-bayt.org. 27. August 2022, abgerufen am 30. November 2023 (englisch).
  10. About Tamadon TV. In: afghanlive.tv. Abgerufen am 29. November 2023 (englisch).
  11. Tamadon TV auf YouTube. Abgerufen am 30. November 2023.
  12. Afghanistan: Versprechen gegenüber afghanischen Frauen einhalten. In: Human Rights Watch. 6. Dezember 2009, abgerufen am 22. August 2023.
  13. US Aid (Hrsg.): ENGLISH TRANSLATION  SHIITE PERSONAL STATUS LAW  APRIL 2009. (refworld.org [PDF]).
  14. Europa und die Welt. Abgerufen am 17. August 2023.
  15. Angry crowd chases off women's rights protesters. 15. April 2009, abgerufen am 24. August 2023 (englisch).
  16. قانون احوال شخصیه شیعیان افغانستان بازنگری می شود. 7. April 2009, abgerufen am 17. August 2023 (persisch).
  17. قانون احوال شخصیه شیعیان از دو دیدگاه متفاوت. 9. April 2009, abgerufen am 17. August 2023 (persisch).
  18. Momen, Moojan: An Introduction to Shiʿi Islam. Yale University Press, New Haven 1985, S. 121 ff.
  19. Webseite der Khatal-al-Nabiyyin-Universität. Abgerufen am 30. November 2023 (englisch).
  20. Mohammad Amin Resalat: Introduction and History – Khatam Al-nabien University. 10. September 2022, abgerufen am 17. August 2023 (amerikanisches Englisch).
  21. اطلاعات روز: پیکر رییس شورای علمای شیعه‌ی افغانستان به خاک سپرده شد. In: اطلاعات روز. 6. August 2019, abgerufen am 17. August 2023 (fa-IR).