Nathalie Birli

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Nathalie Birli (* 27. Juni 1992) ist eine österreichische Radrennfahrerin, Triathletin und ein Entführungsopfer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Birli stammt aus Wiener Neustadt. An der Fachhochschule Wiener Neustadt absolvierte sie das Studium „Training und Sport“.[1] Sie ist Mitglied des österreichischen Triathlonverbands.

Als Triathletin erreichte sie 2014 den zweiten Platz beim Ausee Triathlon sowie 2015 den zweiten Platz beim Neufelder Triathlon und den dritten Platz beim Linz-Triathlon. Als Radsportlerin startete sie in den Jahren 2015 und 2016 für das Team Vitalogic Astrokalb Radunion Nö, nahm in diesen beiden Jahren an internationalen Radrennen teil und wurde 2018 Neunte bei den Österreichischen Straßenradmeisterschaften.

Sie ist mit Martin Schöffmann liiert. Beide sind seit 2019 Eltern eines Sohnes.[2]

Entführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Abend des 23. Juli 2019 wurde Birli, während sie in der Nähe ihres Wohnortes bei Graz Rad fuhr, von einem Mann überfallen und entführt. Er brachte sie mit seinem Auto in sein in der Nähe gelegenes Haus und hielt sie dort für mehrere Stunden fest. Während dieser Zeit versuchte er mehrmals, sie umzubringen. Nach sieben Stunden gelang es ihr, den Entführer zu überreden, sie freizulassen und zurückzufahren. Medizinische Untersuchungen nach der Entführung ergaben, dass der Täter ihr keine sexuelle Gewalt zugefügt hatte.[3][4][5]

Bereits während der Entführung überzeugten Birlis Partner und ihre Mutter die Polizei davon, nach der Verschwundenen zu suchen, obwohl dies eigentlich erst zwölf Stunden nach dem Zeitpunkt, zu dem eine vermisste Person zuletzt gesehen wurde, möglich ist. Nach der Tat konnte die Polizei mithilfe der Auswertung der Daten von Birlis Fahrradcomputer das Haus ausfindig machen, in das sie verschleppt worden war. Dort wurde der Täter, der 34-jährige Christoph K., festgenommen. Er gestand die Tat.[6][7]

Im März 2020 verurteilte das Landesgericht für Strafsachen Graz Christoph K. wegen schwerer Körperverletzung, Nötigung und Freiheitsentziehung zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren. Es ordnete außerdem seine Unterbringung in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher an, was der Sicherungsverwahrung in Deutschland entspricht.[8][9]

Ein ORF/ARD-Degeto-True-Crime-Thriller, der auf der Entführung von Nathalie Birli beruht und den Arbeitstitel Du kriegst mich nicht trägt, wurde ab August 2023 in der Steiermark unter der Regie von Esther Rauch gedreht. Das Entführungsopfer Nathalie Birli wird dabei von Luise von Finckh gespielt. Die Premiere ist für 2024 geplant.[10][11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. SeverN: Das Entführungsopfer Nathalie Birli im Porträt. 25. Juli 2019, abgerufen am 22. Februar 2024.
  2. Radsportlerin Nathalie Birli spricht über ihre Entführung. In: RTL. 31. Juli 2019, abgerufen am 4. März 2024.
  3. FRAG EINE ENTFÜHRTE | Nathalie über den schlimmsten Tag ihres Lebens. Abgerufen am 21. Februar 2024 (deutsch).
  4. Angefahren, gefesselt und entführt: Triathletin in der Steiermark verschleppt. 24. Juli 2019, abgerufen am 21. Februar 2024.
  5. Entführt, gefoltert, nach Hause gefahren: Nathalie Birli überredete ihren Peiniger zur Aufgabe. 25. Juli 2019, abgerufen am 21. Februar 2024.
  6. Anna Ernst: Entführung von Nathalie Birli - Mann gesteht. 26. Juli 2019, abgerufen am 21. Februar 2024.
  7. Österreich: Radsportlerin Nathalie Birli entkommt Entführer. In: Der Spiegel. 25. Juli 2019, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 21. Februar 2024]).
  8. Entführer von Triathletin Nathalie Birli zu sieben Jahren Haft verurteilt. In: Der Spiegel. 6. März 2020, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 21. Februar 2024]).
  9. Radfahrerin angefahren und entführt: 7 Jahre Haft. Abgerufen am 21. Februar 2024.
  10. Salzburger Nachrichten: "Du kriegst mich nicht": Film über eine Entführung. 5. September 2023, abgerufen am 2. März 2024.
  11. Drehstart für ORF/ARD-Degeto-True-Crime-Thriller „Du kriegst mich nicht“ (AT) in der Steiermark. Abgerufen am 2. März 2024.