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Nectandra

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Nectandra

Nectandra angustifolia

Systematik
Unterabteilung: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Magnoliids
Ordnung: Lorbeerartige (Laurales)
Familie: Lorbeergewächse (Lauraceae)
Gattung: Nectandra
Wissenschaftlicher Name
Nectandra
Rol. ex Rottb.

Nectandra ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Lorbeergewächse (Lauraceae). Die etwa 117 Arten sind in der Neotropis weitverbreitet.[1]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Borke von Nectandra cissiflora
Zweig mit einfachen Laubblättern von Nectandra cissiflora
Illustration aus Flore médicale des Antilles, ou, Traité des plantes usuelles, Tafel 213 von Nectandra pichurim
Illustration von Nectandra pichurim
Blüten im Detail von Nectandra coriacea
Steinkerne von Nectandra puberula

Erscheinungsbild und Laubblätter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nectandra-Arten sind immergrüne Sträucher oder Bäume. Die dunkel rötlich-braune, braune oder graue Borke besitzt kleine, warzenähnliche Lentizellen.[2]

Die meist wechselständig, selten fast gegenständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind meist in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die einfachen, pergamentartigen oder ledrigen Blattspreiten sind fiedernervig. Die Blattflächen sind unterschiedlich behaart. Es sind keine Domatien vorhanden.[2][3]

Blütenstände, Blüten und Früchte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In seiten- und/oder fast endständigen, meist rispigen Blütenständen sind meist viele Blüten zusammengefasst.[2] Es sind Blütenstiele vorhanden.[3]

Die zwittrigen Blüten sind dreizählig mit doppelter Blütenhülle. Die Blütenhüllblätter beider Kreise sind gleich oder die des äußeren Kreises sind größer. Die Blütenhüllblätter können verwachsen sein. Die fleischigen Blütenhüllblätter sind während der Anthese zurückgebogen oder ausgebreitet und fallen danach meist ab. Grundsätzlich sind drei Kreise mit je drei Staubblättern vorhanden. Die Staubblätter der beiden äußeren Kreise sind fleischig, papillös und oft kronblattartig. die des inneren Kreises sind quadratisch oder zu kleinen, Staminodien reduziert oder können sogar fehlen. Die Staubbeutel sind sitzend oder es sind Staubfäden vorhanden. Der meist kahle Fruchtknoten ist ei- oder fast kugelförmig, selten ellipsoid. Der meist kurze Griffel endet einer auffälligen, fast kopfigen oder scheibenförmigen, selten dreieckigen oder dreieckig-schildförmigen Narbe.[3]

Der vergrößerte Fruchtstiel geht in einen mehr oder weniger hohen Fruchtbecher über, der einen glatten Rand besitzt oder manchmal durch Reste der Blütenhüllblätter gelappt ist. Auf dem Fruchtbecher sitzt die Steinfrucht. Die meist ellipsoiden oder fast kugeligen, manchmal länglichen oder verkehrt-eiförmigen Steinfrüchte sind bei Reife blau bis schwarz.[2][3]

Systematik und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nectandra lineata

Die Gattung Nectandra wurde 1778 durch Daniel Rolander in Christen Friis Rottbøll: Acta Literaria Universitatis Hafniensis, 1, S. 279 aufgestellt. Typusart ist Nectandra sanguinea Rol. ex Rottb.[4][5].[6] Der Name Nectandra Rol. ex Rottb. nom. cons. wurde nach den Regeln der ICBN konserviert (Vienna ICBN Art. 14.10 & App. III) gegenüber dem früher veröffentlichten Homonym (Vienna ICBN Art. 53) Nectandra P.J.Bergius nom. rej., der in Peter Jonas Bergius: Descriptiones Plantarum ex Capite Bonae Spei, …, 1767, S. 131 veröffentlicht wurde.[7] Der Gattungsname Nectandra leitet sich aus dem lateinischen Wort nectar vom griechischen nektar für Nektar und vom griechischen Wort andro für männlich ab.[2]

Die etwa 175 Nectandra-Arten sind in der Neotropis weitverbreitet. In Südamerika kommen etwa 125 Arten vor, von Florida über Mexiko bis Zentralamerika gibt es etwa 34 Arten und auf den Karibischen Inseln sind etwa 15 Arten beheimatet. In Panama gibt es etwa 18 Arten.[3] 30 Arten kommen etwa in Ecuador vor. In Florida ist nur eine Art heimisch.

Es gibt bei Rohwer 1993 etwa 114 bis Rohwer 2012 etwa 117[1] oder Flora of Panama 2012 etwa 175[3] Arten in der Gattung Nectandra (Auswahl):[8]

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einige Arten liefern gutes Holz für örtliche Tischlereien und als Bauholz.[3]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Jens G. Rohwer: Nectandra ovatocaudata, a New Species of Lauraceae from Cajamarca, Peru. In: Novon: A Journal for Botanical Nomenclature, Volume 22, Issue 2, 2012, S. 220–222: doi:10.3417/2011099
  2. a b c d e Henk van der Werff: Lauraceae.: Nectandra – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico, Volume 3 – Magnoliidae and Hamamelidae, Oxford University Press, New York und Oxford, 1997, ISBN 0-19-511246-6.
  3. a b c d e f g Caroline K. Allen, 2012: Nectandra bei Tropicos.org. In: Flora of Panama (WFO). Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 13. Januar 2014.
  4. Typusmaterial von Nectandra sanguinea Herbarbeleg hinterlegt im US National Herbarium.
  5. Pedro Luís Rodrigues De Moraes, James Dobreff, Lars Gunnar Reinhammar & Olof Ryding: Current Taxonomic Status of Daniel Rolander's Species Published by Rottbøll in 1776. In: Harvard Papers in Botany, Volume 15, Issue 1, 2010, S. 179–188: Volltext-PDF.
  6. Nectandra bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 13. Januar 2014.
  7. a b c d e f g Nectandra im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 12. Juni 2018.
  8. M. M. Grandtner & Julien Chevrette: South America: Nomenclature, Taxonomy and Ecology. In: Dictionary of Trees. Volume 2. Academic Press, 2013, ISBN 978-0-12-396490-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Nectandra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien