Neumarkt in der Steiermark

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Marktgemeinde
Neumarkt in der Steiermark
Wappen Österreichkarte
Wappen von Neumarkt in der Steiermark
Neumarkt in der Steiermark (Österreich)
Neumarkt in der Steiermark (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Murau
Kfz-Kennzeichen: MU
Hauptort: Neumarkt in Steiermark
Fläche: 163,52 km²
Koordinaten: 47° 4′ N, 14° 25′ OKoordinaten: 47° 4′ 15″ N, 14° 25′ 22″ O
Einwohner: 4.920 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 30 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 8812, 8820, 8822, 9323, 9360
Gemeindekennziffer: 6 14 39
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptplatz 4
8820 Neumarkt in Steiermark
Website: neumarkt-steiermark.gv.at
Politik
Bürgermeister: Josef Maier (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(25 Mitglieder)
10
4
3
2
2
10 
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Neumarkt in der Steiermark im Bezirk Murau
Lage der Gemeinde Neumarkt in der Steiermark im Bezirk Murau (anklickbare Karte)KrakauMühlenMurauNeumarkt in der SteiermarkNiederwölzOberwölzRantenSankt Georgen am KreischbergSankt LambrechtSt. Peter am KammersbergScheiflingSchöderStadl-PredlitzTeufenbach-KatschSteiermark
Lage der Gemeinde Neumarkt in der Steiermark im Bezirk Murau (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Der Markt Neumarkt in Steiermark
Der Markt Neumarkt in Steiermark
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Neumarkt in der Steiermark ist seit Jahresbeginn 2015 eine Gemeinde im Bezirk Murau in der Steiermark. Sie entstand im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark[1] aus den vormals eigenständigen Gemeinden Dürnstein in der Steiermark, Neumarkt in Steiermark, Kulm am Zirbitz, Mariahof, Perchau am Sattel, Sankt Marein bei Neumarkt und Zeutschach.

Grundlage dafür war das Steiermärkische Gemeindestrukturreformgesetz (StGsrG).[2] Eine Beschwerde, die von den Gemeinden Dürnstein und Neumarkt gegen die Zusammenlegung beim Verfassungsgerichtshof eingebracht wurde, war nicht erfolgreich.[3]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neumarkt in der Steiermark liegt am niedrigsten Pass zwischen Steiermark und Kärnten, dem Neumarkter Sattel (894 m), den auch die Rudolfsbahn benutzt. Die Straße überquert den Perchauer Sattel (995 m), der ebenfalls auf Gemeindegebiet liegt. Im Westen steigt das Land zu den Gurktaler Alpen an. Die höchste Erhebung ist der Grebenzen (1892 m). Im Osten liegen die Seetaler Alpen. Die höchsten Gipfel von Neumarkt sind Wenzelalpe (2151 m), Kreiskogel (2306 m) und Scharfes Eck (2364 m).

Die Gemeinde hat eine Fläche von 163,52 Quadratkilometer. Davon entfallen 32 Prozent auf landwirtschaftliche Nutzfläche, 57 Prozent auf Wald und 5 Prozent sind Almen.[4]

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende zehn Ortschaften (Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[5]):

Die Gemeinde besteht aus zehn Katastralgemeinden (Fläche Stand 2015[6]):

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teufenbach-Katsch Scheifling Judenburg (MT)
Sankt Lambrecht Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Obdach (MT)
Friesach (SV Kärnten) Mühlen

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um das Jahr 1000 gehörte das Gebiet von Neumarkt, das damals Graslupp hieß, dem Erzbistum Salzburg. Im Jahr 1224 wird erstmals die Burg Forchtenstein als novo castro erwähnt.[7]

Um 1100 errichtete das Herzogtum Kärnten die Festung Dürnstein auf einem „dürren“ (kahlen) Felsen am Eingang des engen Tales der Olsa zum Neumarkter Sattel. Sie war das Gegenstück zur Befestigung der Salzburger Erzbischöfe. Die erste urkundliche Erwähnung datiert auf 1129. Die Burg konnte weder von den Türken noch von den Ungarn eingenommen werden. Nachdem das Gebäude nach 1610 nicht mehr bewohnt wurde, begann der Verfall. Am Ende des 20. Jahrhunderts schenkte das Bistum Gurk die Ruine der Gemeinde Dürnstein. Sie ist an einen privaten Burgverein verpachtet, der den Wiederaufbau betreibt.[8]

Zu Beginn des 12. Jahrhunderts wurde das Steinschloss auf einem steil abfallenden Felskopf 466 Meter über der Mur erbaut, wobei vermutlich schon ein älterer Bau bestand. Die Burg wurde bis ins 18. Jahrhundert gepflegt, seit 1786 jedoch nicht mehr bewohnt und verfiel nach mehreren Blitzeinschlägen.[9]

Auch der Ort Neumarkt selbst war befestigt, die Ringmauer wurde schon 1394 urkundlich erwähnt. Drei der Befestigungstürme bestehen noch heute und sind bewohnt.[10]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Forchtenstein
Schloss Oberdorf
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Neumarkt in der Steiermark

Das Kulturleben der Marktgemeinde Neumarkt zeichnet sich durch eine Vielfalt an traditionellen Vereinen, wie Musikvereinen, Landjugenden, Sportvereinen und Chören aus.[11] Die Sängerrunde Pöllau, die in der Katastralgemeinde St. Marein heimisch ist, konnte 2016 die ORF-Sendung die Große Chance der Chöre für sich entscheiden.[12]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaftssektoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Anzahl der Betriebe und der Beschäftigten in den Wirtschaftssektoren:[13][14][15]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2021[16] 2011 2001 2021[16] 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 182 - - 239 267 268
Produktion 64 70 49 351 297 280
Dienstleistung 304 289 205 1176 960 897

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021

Tourismusverband[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Mühlen und St. Lambrecht den Tourismusverband „Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen“. Dessen Sitz ist in Neumarkt in der Steiermark.[17]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof Neumarkt in Steiermark liegt an einem Teilstück der Rudolfsbahn.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marktgemeindeamt (seit 2018), hier auf einer Aufnahme von 2012

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2015 Regierungskommissär Florian Plank
  • seit 2015 Josef Maier (ÖVP)[20]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Vorgängergemeinden hatten ein Gemeindewappen. Wegen der Gemeindezusammenlegung verloren diese mit 1. Jänner 2015 ihre offizielle Gültigkeit.

Die Neuverleihung des Gemeindewappens für die Fusionsgemeinde erfolgte mit Wirkung vom 30. Juni 2016.[21]

Blasonierung (Wappenbeschreibung):

„In blauem Schild eine silberne, mit grüner Tanne auf grünem Berg belegte Spitze, oben beseitet von je einer goldenen heraldischen Lilie mit Staubgefäßen.“

Im Zentrum steht der Tannenbaum der Altgemeinde Neumarkt. Die goldenen Lilien in romanischer Form stehen als Sinnbild für die Marienkirchen in Mariahof und St. Marein. Perchau und Zeutschach finden sich in der Farbe Blau wieder. Die Landesfarbe Grün war auch in den Wappen von Kulm am Zirbitz und Dürnstein enthalten.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Neumarkt in der Steiermark – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Steiermärkische Gemeindestrukturreform.
  2. § 3 Abs. 7 Z 2 des Gesetzes vom 17. Dezember 2013 über die Neugliederung der Gemeinden des Landes Steiermark (Steiermärkisches Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG). Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 2. April 2014. Nr. 31, Jahrgang 2014. ZDB-ID 705127-x. S. 3.
  3. Erkenntnis des VfGH vom 24. November 2014, G 62/2014, G 141/2014.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Neumarkt in der Steiermark, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. September 2021.
  5. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  6. Katastralgemeinden Stmk. 2015 (Excel-Datei, 128 kB); abgerufen am 29. Juli 2015
  7. Forchtenstein (Stmk). In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl;
  8. Dürnstein (Steiermark). In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl;
  9. Steinschloss. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl;
  10. Historische Bauten. Marktgemeinde Neumarkt in der Steiermark, abgerufen am 7. September 2021.
  11. Stolz Public Relations, www.stolz.cc: Marktgemeinde Neumarkt in der Steiermark, Vereine. Abgerufen am 27. November 2017.
  12. ORF-Show : Sängerrunde Pöllau gewinnt die „Große Chance der Chöre“. In: www.kleinezeitung.at. (kleinezeitung.at [abgerufen am 27. November 2017]).
  13. Ein Blick auf die Gemeinde Neumarkt in der Steiermark, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 2. November 2023.
  14. Ein Blick auf die Gemeinde Neumarkt in der Steiermark, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 2. November 2023.
  15. Ein Blick auf die Gemeinde Neumarkt in der Steiermark, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 2. November 2023.
  16. a b STATcube. Statistik Austria, abgerufen am 2. November 2023.
  17. Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück. Nr. 312. ZDB-ID 1291268-2 S. 627.
  18. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Neumarkt in der Steiermark. Land Steiermark, 22. März 2015, abgerufen am 29. Juni 2020.
  19. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Neumarkt in der Steiermark. Land Steiermark, 28. Juni 2020, abgerufen am 29. Juni 2020.
  20. Gemeinderat. Marktgemeinde Neumarkt in der Steiermark, abgerufen am 7. September 2021.
  21. 70. Verlautbarung der Steiermärkischen Landesregierung vom 16. Juni 2016 über die Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens an die Marktgemeinde Neumarkt in der Steiermark (politischer Bezirk Murau), abgerufen am 16. Oktober 2016