Nicolaj Siggelkow

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Nicolaj Siggelkow (* 1970) ist ein deutsch-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Vater von Siggelkow war Buchhändler.[1] Nicolaj Siggelkow besuchte das Gymnasium Lohbrügge in Hamburg. Als Jugendlicher verbrachte er als Austauschschüler ein Jahr an einer High School in Kalifornien. Nach seiner Rückkehr nach Hamburg wiederholte er eine Klassenstufe. In der Oberstufe belegte er die Leistungskurse Mathematik und Physik. Daneben war er Hamburger Jugendmeister im Badminton.[1] 1990 legte er am Gymnasium Lohbrügge das Abitur ab. Mit einer Abschlussnote von 0,6 (899 von 900 Punkten) war er jahrgangsbester Abiturient in Hamburg.[1]

Siggelkow studierte Volkswirtschaftslehre an der Stanford University, wo er 1993 den B. Sc. erhielt. Darauf folgten fünf Jahre an der Harvard University, wo Siggelkow 1998 in angewandter Volkswirtschaftslehre („business economics“) promoviert wurde. Er setzte sich in seiner Doktorarbeit mit Fonds zur Geldanlage auseinander.[2] 1998 wurde er zum Professor für Strategisches Management an der Wharton School berufen, der Business School der University of Pennsylvania in Philadelphia. Siggelkow hat zusätzlich zur deutschen auch die amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen.[3]

Nicolaj Siggelkow erhielt 2004 an der Wharton School die unbefristete Anstellung („tenure“), seit 2009 hat er dort die David-M.-Knott-Professur inne. In seiner Forschung befasst er sich mit Organisationsstrukturen von Unternehmen in Bezug auf deren Eignung für Wandel und Innovation. Er widmete sich in seiner wissenschaftlichen Arbeit des Weiteren dem Begriff des Wettbewerbsvorteils, erarbeitete eine dreistufige „Leiter des Wettbewerbsvorteils“ und regte an, mit dieser die zuvor gängigen Begriffserläuterungen abzulösen.[4] Gemeinsam mit Christian Terwiesch befasste er sich mit Veränderungen in Geschäftsbeziehungen zwischen Kundschaft und Unternehmen, darunter den Einsatz von Datentechnik und eine rund um die Uhr erfolgende Kundenbindung.[5]

Siggelkow wurde mehrmals für seine Lehrtätigkeit ausgezeichnet.[6] Er war an der Entwicklung von auf unternehmerische Führungskräfte ausgerichtete Fortbildungen im Themenbereich Strategie beteiligt.[7] Im Wintersemester 2008/09 weilte er als Gastwissenschaftler am Pfadkolleg im Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Freien Universität Berlin.[8]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mit Christian Terwiesch: Connected strategy : building continuous customer relationships for competitive advantage. Harvard Business Review Press, Boston 2019, ISBN 978-1-63369-700-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Kristian Stemmler: Unglaublich, aber wahr: das 0,6-Abitur! In: Hamburger Abendblatt, 16. Juni 1990. (Digitalisat der Seite 4, auf Seite 1 die Punktezahl)
  2. Nicolaj Siggelkow: Benefits of focus, evolution of fit, and agency issues in the mutual fund industry. In: Harvard Library. 1998, abgerufen am 7. November 2022.
  3. Vom GyLoh-Schüler zum Professor in den USA. In: Jahrbuch 2017. Gymnasium Lohbrügge, Hamburg 2017, S. 67. (Online)
  4. Nicolaj Siggelkow, Phebo Wibbens: A Ladder of Competitive Advantage. In: Nicolaj Siggelkow, Research, The Wharton School. Abgerufen am 7. November 2022.
  5. Christian Terwiesch, Nicolaj Siggelkow: Die neue Art der Kundenbindung. In: Manager Magazin. 25. Juni 2020, abgerufen am 7. November 2022.
  6. Nicolaj Siggelkow, PhD. In: The Trustees of the University of Pennsylvania. Abgerufen am 7. November 2022.
  7. Wharton Executive Education; Nicolaj Siggelkow, PhD. In: The Wharton School. Abgerufen am 7. November 2022.
  8. Gastwissenschaftler. In: Freie Universität Berlin. 25. Mai 2012, abgerufen am 7. November 2022.