Nike Oregon Project

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Nike Oregon Project
(NOP)
Gründung 2001 in Beaverton, Oregon
Sitz Beaverton
Schwerpunkt Eliten-Laufgruppe
Website nikeoregonproject.com

Das Nike Oregon Project (NOP) (auch Nike’s Oregon Project) war eine von dem Sportartikelhersteller Nike gesponserte Eliten-Lauftrainingsgruppe, welche 2001 in Beaverton, Oregon gegründet wurde.[1] Im Oktober 2019 beendete Nike, nach Dopingermittlungen und einer vierjährigen Sperre gegen den Cheftrainer Alberto Salazar, das Projekt.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Nike Oregon Project wurde von dem damaligen Nike-Vizepräsident Thomas E. Clarke ins Leben gerufen, nachdem er seit Anfang der 1980er Jahre mit der Leistung amerikanischer Athleten im Langstreckenlauf unzufrieden war. Während dieser Zeit hatte Alberto Salazar (später Cheftrainer des Oregon-Projekts) 1980, 1981 und 1982 drei New York City Marathons in Folge gewonnen.

So kam es, dass Clarke Salazar für das Projekt gewann. Zu Beginn wählte Salazar bekannte Läufer jener Zeit aus, von denen er glaubte, dass sie ihr Potenzial noch nicht gänzlich ausgeschöpft hatten. Schließlich kam er jedoch zu dem Schluss, dass die Trainingsgewohnheiten der Sportler fest verankert und schwer zu überwinden waren. Dies führte dazu, dass Salazar das Projekt auf jüngere Athleten auslegte.[3]

Im Jahr 2006 wurde das Project von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), welche behauptete, ihre Methoden können mit Blutdoping gleichgesetzt werden, eingehender überprüft.[4]

Am 19. Mai 2017 schrieb The New York Times einen Artikel über einen USADA-Bericht, in dem behauptet wurde, Salazar habe mit Sportlern zusammengearbeitet, um ihren L-Carnitin-Spiegel zu erhöhen. Die Anschuldigung lautete, dass die intravenöse Methode möglicherweise gegen die Anti-Doping-Bestimmungen der USADA verstoßen hätte, sofern die infundierte Menge zu hoch gewesen ist.[5]

Am 1. Oktober 2019, während der Leichtathletik-Weltmeisterschaften, verbot die USADA Alberto Salazar für vier Jahre jegliche Ausübung seines Traineramtes (sogenannte „Dopingsperre für Trainer“), weil er angeblich Testosteron gehandelt, eine verbotene Menge L-Carnitin infundiert und versucht haben soll, Dopingkontrollen zu manipulieren. Salazar bestreitet die Vorwürfe und plante, gegen das Verbot Einspruch einzulegen.[6][7] Mehrere Sportler betonten, zu keinem Zeitpunkt gedopt gewesen zu sein und verwiesen auf zahlreiche Kontrollen.[8]

Am 10. Oktober 2019 erklärte Nike-Chef Mark Parker die Beendigung des Oregon-Projekts.[9]

Im November 2019 erhob die 23-jährige Athletin Mary Cain in einem für die New York Times verfassten Artikel schwere Vorwürfe gegen das Team und Nike.[10] Später erhoben weitere Athleten aus dem Projekt ähnliche Vorwürfe.[11]

Die Laufgruppe wurde unter der Leitung von Pete Julian weitergeführt.[12]

Einrichtung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Läufer lebten in der Gegend von Portland, Oregon und trainierten auf dem Hauptcampus von Nike, der sich etwas außerhalb des Vororts von Portland, in Beaverton, befindet.[1] Einige der Läufer der Gruppe lebten in einem speziell für sie entworfenen Haus, in dem Sauerstofffilter verbaut waren, um das Leben in großer Höhe zu simulieren. Studien haben ergeben, dass Menschen durch das Leben in der Höhe mehr rote Blutkörperchen entwickeln und so das körperliche Leistungspotenzial gesteigert ist.[13] Zusätzlich zum simulierten Höhentraining und moderner Leistungsdiagnostik standen den Athleten Unterwasser- und Anti-Schwerkraftlaufbänder sowie eine Kryosauna zur Verfügung.[14]

Athleten (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auflistung einiger ehemaligen Mitglieder[15]

Trainerstab[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Dick Patrick: Choosing running over college In: USA Today, 11. Februar 2005. Abgerufen am 21. August 2016 
  2. Alberto Salazar: Nike Oregon Project closed down after head coach’s ban. In: bbc.com. BBC, 11. Oktober 2019, abgerufen am 12. Oktober 2019 (englisch).
  3. Our Story. In: Nike Oregon Project. Archiviert vom Original am 18. August 2016; abgerufen am 6. Oktober 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/nikeoregonproject.com
  4. The safety and ethics of Hypoxic Altitude Systems. In: Altitude for All. Abgerufen am 15. August 2008.
  5. Matt Hart: ‘This doesn’t sound legal’: Inside Nike’s Oregon Project, 19. Mai 2017 
  6. Jan Göbel: Dopingskandal um Lauftrainer Salazar: Im Zeichen des Totenkopfs. In: Spiegel Online. 2. Oktober 2019, abgerufen am 6. Oktober 2019.
  7. Nike Coach Alberto Salazar Is Hit With 4-Year Doping Ban. In: NPR.org. Abgerufen am 1. Oktober 2019 (englisch).
  8. Taylor Dutch, Cindy Kuzma, Sarah Lorge Butler: Past and Present Salazar Athletes Face Scrutiny in Chicago. In: runnersworld.com. 11. Oktober 2019, abgerufen am 8. August 2021 (amerikanisches Englisch).
  9. Nike beendet nach Dopingfall „Oregon Project“. In: orf.at, 11. Oktober 2019, abgerufen 11. Oktober 2019.
  10. Neue Vorwürfe gegen Nike Oregon Project – „Ich wurde vom System geistig und körperlich misshandelt“. 8. November 2019.
  11. Shalise Manza Young: Eight Nike Oregon Project athletes confirm Mary Cain's allegations of abuse to Sports Illustrated. In: yahoo - sports. 11. März 2019, abgerufen am 8. August 2021 (amerikanisches Englisch).
  12. „Das geht in Richtung Anorexia athletica“. In: www.tagesspiegel.de. Abgerufen am 8. August 2021.
  13. Alan Zarembo: Into thinner air In: The Los Angeles Times, 14. Mai 2007. Abgerufen am 8. September 2008 
  14. Andrew Tilin: The ultimate running machine. In: Wired News. August 2002, abgerufen am 15. August 2008.
  15. Team. In: Nike Oregon Project.
  16. Kara Goucher left Nike Oregon Project because Alberto Salazar ignored anti-doping rules, she says In: Denver Post, 3. Juni 2015