Nils Politt

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Nils Politt
Nils Politt (2022)
Nils Politt (2022)
Zur Person
Geburtsdatum 6. März 1994
Nation Deutschland Deutschland
Disziplin Straße
Fahrertyp Klassikerspezialist
Zum Team
Aktuelles Team UAE Team Emirates
Funktion Fahrer
Verein(e) / Renngemeinschaft(en)
2005–2012 RV Komet-Delia 09 Köln e. V.
Internationale Team(s)
2013–2015
2016–2019
2020
2021–2023
2024–
Team Stölting
Team Katusha Alpecin
Israel Start-Up Nation
Bora-hansgrohe
UAE Team Emirates
Wichtigste Erfolge
Letzte Aktualisierung: 14. Januar 2024
Politt (r.) mit Philippe Gilbert bei Paris–Roubaix 2019 acht Kilometer vor dem Ziel

Nils Politt (* 6. März 1994 in Köln) ist ein deutscher Radrennfahrer. Im Jahr 2021 gewann Politt die 12. Etappe der Tour de France sowie die Gesamtwertung der Deutschland Tour.

Sportliche Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Politt startete zunächst für den RV Komet-Delia 09 Köln e. V.[1] 2011 wurde er deutscher Meister in der Mannschaftsverfolgung bei den Junioren, gemeinsam mit Stefan Schneider, Nils Schomber und Ruben Zepuntke. Im Zweier-Mannschaftsfahren belegte er gemeinsam mit Stefan Schneider Platz zwei. 2012 wurde er deutscher Vizemeister (U19) im Einzelzeitfahren, Zweiter von Köln-Schuld-Frechen und gemeinsam mit Nils Schomber deutscher Junioren-Meister im Zweier-Mannschaftsfahren.

In der Saison 2013 war Politt für das Continental Team Stölting aktiv[2] und wurde deutscher Vize-Meister im Einzelzeitfahren (U23). Im Jahr darauf errang er den Titel in dieser Disziplin.[3] Im Jahr 2015 wurde er wiederum Vizemeister im Zeitfahren der U23 und gewann nach einer Soloflucht die deutsche Straßenmeisterschaft der U23. Zum Saisonende fuhr er für das UCI WorldTeam Katusha als Stagiaire und erhielt für 2016 einen regulären Vertrag.[4] In seinen ersten Rennen für diese Mannschaft belegte er nach einer Soloflucht beim Eintagesrennen Le Samyn Platz fünf.[5] Im gleichen Jahr platzierte er sich in den Gesamtwertungen der Etappenrennen Driedaagse van West-Vlaanderen und Driedaagse van De Panne-Koksijde auf den Rängen drei und neun.

2017 startete Politt erstmals bei der Tour de France und machte als Mitglied einer Ausreißergruppe während der dritten Etappe auf sich aufmerksam.[6] Er beendete die Rundfahrt auf Platz 98. Im Jahr darauf belegte er bei der Flandern-Rundfahrt als bester Deutscher Platz 17. Eine Woche später beendete er Paris–Roubaix auf Platz sieben, ebenfalls als bester Deutscher.[7] Auf der vierten Etappe der Deutschland Tour 2018 gewann Politt den Sprint einer 15-köpfigen Spitzengruppe und damit sein erstes internationales Eliterennen. In der Gesamtwertung der Rundfahrt wurde er Zweiter.[8]

Nachdem Politt zu Beginn der Saison 2019 Sechster der E3 BinckBank Classic und Fünfter der Flandern-Rundfahrt geworden war, belegte er bei Paris-Roubaix den zweiten Rang im Zweiersprint hinter Philippe Gilbert, der als einziger einer kleinen Spitzengruppe Politts Attacke 14 Kilometer vor dem Ziel folgen konnte.[9] Bei seiner dritten Teilnahme bei der Tour de France im Jahre 2019 stellte er während der 18. Etappe mit 101,5 km/h bei der Abfahrt vom Col de Vars einen Geschwindigkeitsrekord innerhalb dieser Tour-Ausgabe auf.[10] Im selben Jahr errang er bei Weltmeisterschaft mit der Mixed-Staffel die Silbermedaille. Im Januar 2020 gewann er gemeinsam mit dem Belgier Kenny De Ketele das Bremer Sechstagerennen.

Politt gelang mit dem Sieg auf der 12. Etappe der Tour de France 2021 sein bis dahin größter Karriereerfolg, nachdem er sich zwölf Kilometer vor dem Ziel von seinen letzten beiden Begleitern einer frühen Ausreißergruppe absetzen konnte.[11] Im folgenden August gewann er die Gesamtwertung und eine Etappe der Deutschland Tour. 2022 gewann er sein Heimrennen Rund um Köln.[12] Ebenfalls als Solist wurde er im Sauerland deutscher Straßenmeister 2022.[13]

2023 wurde er deutscher Meister im Einzelzeitfahren[14] und startete bei der Tour de France 2023 als Helfer, bei der er auf der 19. Etappe in einer Fluchtgruppe Chancen auf einen Etappensieg hatte, aber von einem Defekt zurückgeworfen wurde.[15]

Zur Saison 2024 wechselte Politt zum UAE Team Emirates. Für seine neue Mannschaft wurde er Zweiter beim Omloop Het Nieuwsblad und Dritter der Flandern-Rundfahrt. Bei der Flandernrundfahrt rückte er von Rang vier vor, nachdem Michael Matthews, der ihn im Sprint der Verfolger um Platz zwei behindert hatte, von der Jury distanziert wurde.[16] Paris–Roubaix beendeter er als Vierter.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2011 wurde Nils Politt als „Junioren-Sportler des Jahres“ seiner Heimatstadt Hürth geehrt,[17] und 2014 als „Sportler des Jahres“.[18]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Transparent für Politt beim Start der Tour de France 2017 in Düsseldorf
Politt bei den Deutschen Straßen-Radmeisterschaften 2017
Nils Politt als „Kamerakind“ vor dem Start der 2. Etappe der Deutschland Tour 2018 in Bonn (r.: Rick Zabel)
2011
2012
2014
2015
2017
2018
2019
2020
2021
2022
2023

Wichtige Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grand Tour20162017201820192020202120222023
Maglia Rosa Giro d’ItaliaGiro
Gelbes Trikot Tour de FranceTour958764120505562
Rotes Trikot Vuelta a EspañaVuelta
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung nicht klassifiziert.
Monument201620172018201920202021202220232024
Mailand–Sanremo612721
Flandern-Rundfahrt8942175192249203
Paris–RoubaixDNF2772DNF22354
Lüttich–Bastogne–Lüttich
Lombardei-Rundfahrt
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung nicht klassifiziert.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Nils Politt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Deutscher Meister!!! – RV Komet Delia 09 e. V. In: komet-delia.de. 21. August 2012, abgerufen am 1. April 2024.
  2. Team Stölting schnappt sich Top-Junioren. In: radsport-news.com. 29. Oktober 2012, abgerufen am 1. April 2024.
  3. Brennauer verteidigt Titel im Zeitfahren. Bund Deutscher Radfahrer, 27. Juni 2014, archiviert vom Original am 8. Dezember 2015; abgerufen am 27. Juni 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bdr-medienservice.de
  4. Nicht nur durch starke Zeitfahren für den Profivertrag empfohlen. radsport-news.com, 28. November 2015, abgerufen am 28. November 2015.
  5. Politt gibt Bewerbung für die Flandern-Rundfahrt ab. radsport-News.com, 2. März 2016, abgerufen am 18. Mai 2016.
  6. Stephan Klemm: Tour de France: Kölner Politt zeigt sich bei seinem Debüt. In: berliner-zeitung.de. 6. Juli 2017, abgerufen am 6. Juli 2017.
  7. Sagan gewinnt „Königin der Klassiker“, Politt Siebte. In: radsport-news.com. 6. April 2018, abgerufen am 8. April 2018.
  8. Politt macht in Stuttgart alles richtig, Mohoric holt Gesamtsieg. In: radsport-news.com. 26. August 2018, abgerufen am 26. August 2018.
  9. Gilbert fährt das “perfekte Rennen“ und gewinnt Roubaix. In: radsport-news.com. 14. April 2019, abgerufen am 14. April 2019.
  10. Nieuwe topsnelheid in de Tour de France. In: standaard.be. 25. Juli 2019, abgerufen am 26. Juli 2019 (niederländisch).
  11. Politt stürmt als Solist in Nimes zu seinem größten Erfolg. In: radsport-news.com. 8. Juli 2021, abgerufen am 8. Juli 2021.
  12. Radsport: Nils Politt feiert Heimsieg bei "Rund um Köln". In: WDR.de. Westdeutscher Rundfunk, 22. Mai 2022, abgerufen am 26. Mai 2022.
  13. Politt feiert beeindruckenden Solosieg vor Arndt und Geschke. In: radsport-news.com. 26. Juni 2022, abgerufen am 13. August 2023.
  14. Politt nun auch Deutscher Meister im Zeitfahren. In: radsport-news.com. Abgerufen am 13. August 2023.
  15. 19. Etappe der Tour de France: Mohoric gewinnt Fotofinish gegen Asgreen. In: sportschau.de. 23. Juni 2023, abgerufen am 13. August 2023.
  16. Peter Maurer: Erst Frust, dann Riesenjubel: Politt Dritter der Ronde. In: radsport-news.com. 31. März 2024, abgerufen am 1. April 2024.
  17. Jahresrückblick der RC Schmitter 2011, abgerufen am 13. Februar 2013.
  18. aktuelles. In: rc-schmitter.de. 30. Januar 2014, abgerufen am 18. Mai 2016.