Oedenreuth

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Oedenreuth
Markt Roßtal
Koordinaten: 49° 23′ N, 10° 55′ OKoordinaten: 49° 22′ 50″ N, 10° 54′ 36″ O
Höhe: 402 m ü. NHN
Einwohner: 212 (1. Jan. 2023)[1]
Postleitzahl: 90574
Vorwahl: 09127

Oedenreuth (fränkisch: Ejdn-raid[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Roßtal im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).[3]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

0,25 km östlich des Dorfes entspringt der Zwieselbach, der ein linker Zufluss der Rednitz ist. Im Osten liegen die Tränkäcker und im Süden der Oedenreuther Wald. Gemeindeverbindungsstraßen führen zur Staatsstraße 2409 (0,7 km nordwestlich), die St 2409 kreuzend nach Kastenreuth (0,7 km nördlich), zur Bundesstraße 14 (0,5 km südlich) und zu einer Gemeindeverbindungsstraße bei Wimpashof (1,1 km westlich).[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde 1413 als „Klein Rewt“ erstmals urkundlich erwähnt. Erst seit 1741 wurde der Ort „Oedenreuth“ genannt. Das Grundwort -reuth verweist darauf, dass der Ort eine Rodungssiedlung war. Das Bestimmungswort Klein- diente zur Unterscheidung von dem älteren und wahrscheinlich auch größeren Kastenreuth, das damals einfach nur „Rewt“ genannt wurde. Das neuerliche Bestimmungswort Öden- leitet sich vom Adjektiv öde ab.[5]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Oedenreuth sechs Anwesen (drei Güter, ein Gütlein, eine Schmiede). Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Richteramt Roßtal aus. Der Nürnberger Eigenherr von Kreß war alleiniger Grundherr.[6] 1802 gab es im Ort fünf Anwesen.[7]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Cadolzburg. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Oedenreuth dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Buchschwabach und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Weitersdorf zugeordnet. Zwei Anwesen unterstanden in der freiwilligen Gerichtsbarkeit von 1818 bis 1830 dem Patrimonialgericht Kraftshof.[8]

Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde Oedenreuth am 1. Mai 1978 nach Roßtal eingemeindet.

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Am Dorfplatz 2: altes Schloss
  • Wimpashofer Str. 1: erdgeschossiges Wohnstallhaus
  • Wirtschaftsgebäude
  • Haus Nr. 6: Gastwirtschaft; erdgeschossiges, langgestrecktes Satteldachhaus, massiv, verputzt; Mitte des 18. Jahrhunderts; dreigeschossiger Ostgiebel aus Fachwerk (K-Streben, Andreaskreuze)[9]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 001997 002007 002018 002023
Einwohner 67 73 93 105 86 85 125 124 138 179 221* 230* 224* 212*
Häuser[10] 11 11 22 19 19 20 24 44
Quelle [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [1] [1] [1] [1]
 
Angaben fehlen
* 
inklusive Zweitwohnsitzen

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Laurentius (Roßtal) gepfarrt.[6] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Christkönig (Roßtal) gepfarrt.[19][22]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Einwohnerzahlen. In: rosstal.de. Abgerufen am 12. Juli 2023.
  2. W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 71. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „eidnraid“.
  3. Gemeinde Roßtal, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 16. Juli 2023.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 16. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 71.
  6. a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 158.
  7. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 4, Sp. 243.
  8. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 235.
  9. A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Fürth, S. 138. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
  10. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  11. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 69 (Digitalisat).
  12. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 70 (Digitalisat).
  13. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1032, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1198, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1128 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1196 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1234 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1066 (Digitalisat).
  19. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 782 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 174 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 337 (Digitalisat).
  22. Pfarrei Roßtal. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 22. März 2023.