Olivenfarbige Sandrennnatter

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Olivenfarbige Sandrennnatter

Olivenfarbige Sandrennnatter
(Psammophis mossambicus)

Systematik
ohne Rang: Toxicofera
Unterordnung: Schlangen (Serpentes)
Überfamilie: Elapoidea
Familie: Psammophiidae
Gattung: Sandrennnattern (Psammophis)
Art: Olivenfarbige Sandrennnatter
Wissenschaftlicher Name
Psammophis mossambicus
(Peters, 1882)

Die Olivenfarbige Sandrennnatter oder auch Mosambik-Sandrennnatter (Psammophis mossambicus) ist eine Schlangenart aus der Gattung der Sandrennnattern innerhalb der Familie Psammophiidae.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kopf einer Olivenfarbigen Sandrennnatter
Frontalansicht
In Mosambik

Die Olivenfarbige Sandrennnatter hat eine durchschnittliche Gesamtlänge von etwa 80 Zentimetern, kann aber auch eine Körperlänge von 1,8 Metern erreichen.[1] Der Körper ist dorsal braun bis olivfarben und im hinteren Körperbereich oft gelblich. Ventral ist er gelblich bis weiß. Die Beschuppung weist 82 bis 122 Subcaudalia auf und 154 bis 188 Ventralia (Bauchschuppen) sowie am Kopf meist 8 Supralabialia (Oberlippenschilde) und 10 Infralabialia (Unterlippenschilde). Auf den Supralabialia befinden sich jeweils dunkle Flecken mit blassem Zentrum. Der Analschild ist geteilt.[2] Die Pupillen sind bei Sandrennnattern rund.[3] Die Art ähnelt der Schwesterart Psammophis brevirostris.[1]

Das Gift der Olivenfarbigen Sandrennnnatter ist schwach und hat auf den Menschen nur eine geringe Wirkung. Durch die Art, wie sie ihren Kopf hebt, wird die Olivenfarbige Sandrennnatter jedoch manchmal mit für den Menschen gefährlichen Giftschlangen wie der Schwarzen Mamba oder einer weiblichen Boomslang verwechselt.[1]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Olivenfarbige Sandrennnatter ist tagaktiv und ovipar. Sie kann gut klettern und bewegt sich schnell fort. Zu ihrer Beute gehören Eidechsen, Frösche, kleine Säugetiere, Vögel und andere, auch giftige Schlangen.[1] Die Art kommt von Meereshöhe bis 1.500 Meter in einer Vielzahl von Lebensräumen vor, darunter Feuchtsavannen und Grasland, Kulturflächen, Sümpfe und insbesondere in Uferlebensräumen wie Röhricht.[2] Nicht zu finden ist sie in trockeneren Halbwüsten, wüstennahen Gebieten, geschlossenen Wäldern und montanen Lebensräumen.[4]

Verbreitung und Gefährdungsstatus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Verbreitungsgebiet der Olivenfarbigen Sandrennnatter liegt in Subsahara-Afrika. Dort kommt sie vom Südsudan bis Südafrika und nach Westen bis Namibia und Angola vor. In Südafrika ist sie dabei im Norden der Provinz Mpumalanga und in KwaZulu-Natal zu finden. Sie fehlt im Westen des Landes sowie im Süden Namibias und Botswanas. Im Kongobecken Zentralafrikas ist sie ebenfalls nicht verbreitet.[4]

Die IUCN stuft die Art aufgrund ihres großen Verbreitungsgebiets als nicht gefährdet (least concern) mit stabilem Populationstrend ein.[4] Auf der nationalen Roten Liste Südafrikas wird die Art ebenfalls als nicht gefährdet eingestuft.[5]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Olivenfarbige Sandrennnatter ist eine Art aus der Gattung der Sandrennnattern. Sie wurde 1882 von dem deutschen Naturforscher Wilhelm Peters erstbeschrieben. Der Artname leitet sich von der Typuslokalität der Mosambikinsel ab.[6]

In der Literatur verwendete Synonyme sind nach erster Verwendung zeitlich sortiert:[6]

  • Psammophis sibilans var. mossambica Peters, 1882
  • Psammophis sibilans var. tettensis Peters, 1882
  • Psammophis sibilans var. intermedius Fischer, 1884
  • Psammophis irregularis Sauvage, 1884
  • Psammophis thomasi Gough, 1908
  • Psammophis sibilans var. occidentalis Werner, 1919
  • Psammophis notostictus Witte, 1933
  • Psammophis brevirostris Witte, 1933
  • Psammophis sibilans phillipsii Loveridge, 1940
  • Psammophis sibilans sibilans Bogert, 1940
  • Psammophis subtaeniatus Witte, 1941
  • Psammophis subtaeniatus sudanensis Laurent, 1956
  • Psammophis sibilans phillipsii Witte, 1962
  • Psammophis phillipsi Joger, 1982
  • Psammophis subtaeniatus Joger, 1990
  • Psammophis phillipsi occidentalis Hughes & Wade, 2004
  • Psammophis mossambicus Branch, 1998
  • Psammophis occidentalis Chirio & Lebreton, 2007

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jean-François Trape, Pierre-André Crochet, Donald G. Broadley, Patricia Sourouille, Youssouph Mané, Marius Burger, Wolfgang Böhme, Mostafa Saleh, Anna Karan, Benedetto Lanza & Oleg Mediannikov: On the Psammophis sibilans group (Serpentes, Lamprophiidae, Psammophiinae) north of 12°S, with the description of a new species from West Africa. In: Bonn zoological Bulletin. Band 68, Nr. 1, 2019, S. 61–91, doi:10.20363/BZB-2019.68.1.061 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Psammophis mossambicus – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Olive Grass Snake. African Snakebite Institute, abgerufen am 12. Dezember 2022 (englisch).
  2. a b Jean-François Trape, Pierre-André Crochet, Donald G. Broadley, Patricia Sourouille, Youssouph Mané, Marius Burger, Wolfgang Böhme, Mostafa Saleh, Anna Karan, Benedetto Lanza & Oleg Mediannikov: On the Psammophis sibilans group (Serpentes, Lamprophiidae, Psammophiinae) north of 12°S, with the description of a new species from West Africa. In: Bonn zoological Bulletin. Band 68, Nr. 1, 2019, S. 61–91, doi:10.20363/BZB-2019.68.1.061 (englisch).
  3. Arthur Loveridge: Revision of the African snakes of the genera Dromophis and Psammophis. In: Bulletin of the Museum of Comparative Zoology. Band 87, Nr. 1, 1940, S. 1–70 (biodiversitylibrary.org).
  4. a b c Psammophis mossambicus (LC) in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN. Eingestellt von: G.J. Alexander, K.A. Tolley & W. Conradie, 2019. Abgerufen am 9. Dezember 2022.
  5. Psammophis mossambicus. In: Red List of South African Species. South African National Biodiversity Institute, Juni 2017, abgerufen am 17. Dezember 2022 (englisch).
  6. a b Psammophis mossambicus In: The Reptile Database; abgerufen am 5. Dezember 2022.