Olympische Winterspiele 2002/Shorttrack – 1000 m (Frauen)

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Sportart Shorttrack
Disziplin 1000 m
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 28 Athletinnen aus 16 Ländern
Wettkampfort Salt Lake Ice Center
Wettkampfphase 20. Februar 2002 (Vorläufe)
23. Februar 2002 (Finalrunden)
Siegerzeit 1:36,391 min Olympischer Rekord
Medaillengewinnerinnen
China Volksrepublik Yang Yang (A) (CHN)
Korea Sud Ko Gi-hyun (KOR)
China Volksrepublik Yang Yang (S) (CHN)
1998 2006
Wettbewerbe im Shorttrack bei den
Olympischen Winterspielen 2002
500 m Frauen Männer
1000 m Frauen Männer
1500 m Frauen Männer
3000 m Staffel Frauen
5000 m Staffel Männer

Der Wettkampf über 1000 m Shorttrack der Frauen bei den Olympischen Winterspielen 2002 wurde am 20. und am 23. Februar im Salt Lake Ice Center ausgetragen. Olympiasiegerin wurde die Chinesin Yang Yang (A) vor Ko Gi-hyun und Yang Yang (S).

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 1000-Meter-Finale schloss am 23. Februar die Shorttrack-Wettbewerb der Frauen bei den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City ab. Eine Woche zuvor hatte Yang Yang (A) über 500 Meter die erste chinesische Goldmedaille bei Winterspielen in der olympischen Geschichte des Landes gewonnen. Auch auf der doppelten Distanz galt Yang – amtierende Weltmeisterin und Siegerin der 1000-Meter-Weltcupwertung – als Favoritin: Sowohl die Journalisten der Associated Press als auch das Magazin Sports Illustrated tippten auf einen Sieg der Chinesin, ebenso die am Olympiaort ansässige Salt Lake Tribune. Neben Yang handelten die amerikanischen Medien ihre gleichnamige Teamkollegin Yang Yang (S), Ewgenija Radanowa aus Bulgarien sowie die beiden Südkoreanerinnen Ko Gi-hyun und Choi Eun-kyung zu den Anwärterinnen auf olympische Medaillen.[1] Ko und Choi hatten am ersten Shorttrack-Wettkampftag der Winterspiele über 1500 Meter einen Doppelsieg gefeiert, zudem hatten die Südkoreanerinnen Gold im Staffelrennen gewonnen.

Wettbewerb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vorläufe zum 1000-Meter-Wettkampf wurden am Mittwoch, den 20. Februar 2002, ab 18:45 Uhr Ortszeit gelaufen, die Finalrunden fanden am Samstag, den 23. Februar 2002, ab 18:58 Uhr Ortszeit statt. Die 28 Athletinnen verteilten sich zunächst auf acht Vorläufe mit drei bis vier Teilnehmerinnen, von denen sich die beiden ersten für die vier Viertelfinalläufe qualifizierten. Dort galt das gleiche Prozedere für das Weiterkommen ins Halbfinale. Die beiden Siegerinnen jedes Halbfinals rückten in das A-Finale auf, dessen Ergebnis maßgeblich für die Medaillenvergabe war. Die Dritten und Vierten eines Halbfinallaufs bestritten ein zusätzliches B-Finale um die weiteren Plätze. Das Halbfinale begannen am Samstagabend um 19:42 Uhr und die Finalläufe um 20:19 Uhr Ortszeit.[2]

Den während der Olympischen Winterspiele 2002 gültigen Weltrekord hielt Yang Yang (A) mit einer Zeit von 1:31,191 Minuten (aufgestellt am 3. Februar 2002). Yang war auch Halterin des olympischen Rekords, den sie 1998 in Nagano mit einer Zeit von 1:31,991 gelaufen war. Sie verbesserte 2002 im Viertelfinale ihren eigenen olympischen Rekord auf 1:31,235 Minuten.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die beiden deutschen Starterinnen Yvonne Kunze und Christin Priebst schieden im Viertelfinale aus und belegten im Endklassement die Plätze 14 und 16. Die als Mitfavoritinnen gehandelten Ewgenija Radanowa und Choi Eun-kyung verpassten den Einzug ins A-Finale und platzierten sich auf der fünften und der sechsten Position des Gesamtresultats. Im Finale überholte Yang Yang (A) zwei Runden vor Schluss Yang Yang (S) und gewann das Rennen vor Ko Gi-hyun und Yang (S). Damit wurde sie zur ersten Shorttrackerin, die bei den gleichen Winterspielen zwei Goldmedaillen gewann.[3]

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Q – Qualifikation für die nächste Runde
ADV – Advanced
DSQ – Disqualifikation

Vorläufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lauf Rang Athletin NOK Zeit (min) Anmerkungen
1 1 Yang Yang (S) China Volksrepublik China 1:40,632 Q
2 Marie-Ève Drolet Kanada Kanada 1:40,646 Q
3 Christy Ren Hongkong Hongkong 1:50,094
2 1 Ewgenija Radanowa Bulgarien Bulgarien 1:49,496 Q
2 Christin Priebst Deutschland Deutschland 1:49,569 Q
3 Natalja Dmitrijewa Russland Russland 1:50,132
3 1 Joanna Williams Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:39,672 Q
2 Nina Jewtejewa Russland Russland 1:46,673 Q
3 Cordia Po Yee Tsoi Hongkong Hongkong 1:48,445
4 Erin Porter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1:56,409
4 1 Choi Eun-kyung Korea Sud Südkorea 1:37,609 Q
2 Caroline Hallisey Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1:37,716 Q
3 Anna Krastewa Bulgarien Bulgarien 1:39,195
NC Katia Zini Italien Italien DSQ
5 1 Yang Yang (A) China Volksrepublik China 1:37,039 Q
2 Stéphanie Bouvier Frankreich Frankreich 1:37,684 Q
3 Szandra Lajtos Ungarn Ungarn 1:40,688
6 1 Ko Gi-hyun Korea Sud Südkorea 1:42,093 Q
2 Sarah Lindsay Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:42,157 Q
3 Katalin Kristo Rumänien Rumänien 1:42,276
4 Kateřina Novotná Tschechien Tschechien 1:42,495
7 1 Alanna Kraus Kanada Kanada 1:33,622 Q
2 Mara Zini Italien Italien 1:33,697 Q
3 Ikue Teshigawara Japan Japan 1:33,855
4 Marianna Nagy Ungarn Ungarn 1:39,648
8 1 Chikage Tanaka Japan Japan 1:42,332 Q
2 Yvonne Kunze Deutschland Deutschland 1:42,389 Q
3 Olga Danilov Israel Israel 1:42,767

Viertelfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lauf Rang Athletin NOK Zeit (min) Anmerkungen
1 1 Yang Yang (A) China Volksrepublik China 1:31,235 Q, OR
2 Ko Gi-hyun Korea Sud Südkorea 1:31,349 Q
3 Caroline Hallisey Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1:33,007
4 Nina Jewtejewa Russland Russland 1:36,519
2 1 Alanna Kraus Kanada Kanada 1:36,683 Q
2 Ewgenija Radanowa Bulgarien Bulgarien 1:36,727 Q
3 Sarah Lindsay Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:36,753
4 Christin Priebst Deutschland Deutschland 1:36,848
3 1 Choi Eun-kyung Korea Sud Südkorea 1:34,842 Q
2 Chikage Tanaka Japan Japan 1:34,960 Q
3 Stéphanie Bouvier Frankreich Frankreich 1:35,409
4 Yvonne Kunze Deutschland Deutschland 1:35,830
4 1 Yang Yang (S) China Volksrepublik China 1:33,561 Q
2 Marie-Ève Drolet Kanada Kanada 1:33,578 Q
3 Mara Zini Italien Italien 1:33,880
4 Joanna Williams Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:34,373

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lauf Rang Athletin NOK Zeit (min) Anmerkungen
1 1 Marie-Ève Drolet Kanada Kanada 1:37,916 QA
2 Yang Yang (A) China Volksrepublik China 1:38,037 QA
3 Chikage Tanaka Japan Japan 1:38,269 QB
4 Choi Eun-kyung Korea Sud Südkorea 1:38,523 QB
2 1 Yang Yang (S) China Volksrepublik China 1:35,072 QA
2 Ko Gi-hyun Korea Sud Südkorea 1:35,172 QA
3 Alanna Kraus Kanada Kanada 1:35,510 QB
4 Ewgenija Radanowa Bulgarien Bulgarien 1:35,607 QB

B-Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Athletin NOK Zeit (min) Anmerkungen
1 Ewgenija Radanowa Bulgarien Bulgarien 1:34,702
2 Choi Eun-kyung Korea Sud Südkorea 1:34,808
3 Chikage Tanaka Japan Japan 1:35,125
4 Alanna Kraus Kanada Kanada 1:35,642

A-Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Athletin NOK Zeit (min) Anmerkungen
1 Yang Yang (A) China Volksrepublik China 1:36,391
2 Ko Gi-hyun Korea Sud Südkorea 1:36,427
3 Yang Yang (S) China Volksrepublik China 1:37,008
4 Marie-Ève Drolet Kanada Kanada 1:37,563

Endklassement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten Ränge im Endklassement wurden von den A- und B-Finalistinnen belegt, in der Reihenfolge, in der sie das Ziel ihres jeweiligen Finallaufs erreicht hatten. Dahinter platzierten sich die weiteren Athletinnen gemäß der Platzpunkte (Seeding Points), die sie im Halbfinale und in den Vorläufen erreicht hatten: Ein erster Platz war dabei 34 Punkte wert, ein zweiter 21 Punkte, ein dritter 13 Punkte, ein vierter 8 Punkte, ein fünfter 5 Punkte und ein sechster 3 Punkte. Zwischen punktgleichen Sportlerinnen entschied die schnellere im gesamten Wettkampf gelaufene Zeit.

Rang Athletin NOK Pkt. Beste Zeit (min)
1 Yang Yang (A) China Volksrepublik China A(1) 1:31,235 (OR)
2 Ko Gi-hyun Korea Sud Südkorea A(2) 1:31,349
3 Yang Yang (S) China Volksrepublik China A(3) 1:33,561
4 Marie-Ève Drolet Kanada Kanada A(4) 1:33,578
5 Ewgenija Radanowa Bulgarien Bulgarien B(1) 1:34,702
6 Choi Eun-kyung Korea Sud Südkorea B(2) 1:34,808
7 Chikage Tanaka Japan Japan B(3) 1:34,960
8 Alanna Kraus Kanada Kanada B(4) 1:33,622
9 Joanna Williams Vereinigtes Konigreich Großbritannien 42 1:34,373
10 Caroline Hallisey Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 34 1:33,007
11 Mara Zini Italien Italien 34 1:33,697
12 Stéphanie Bouvier Frankreich Frankreich 34 1:35,409
13 Sarah Lindsay Vereinigtes Konigreich Großbritannien 34 1:36,753
14 Yvonne Kunze Deutschland Deutschland 29 1:35,830
15 Nina Jewtejewa Russland Russland 29 1:36,519
16 Christin Priebst Deutschland Deutschland 29 1:36,848
17 Ikue Teshigawara Japan Japan 13 1:33,855
18 Anna Krastewa Bulgarien Bulgarien 13 1:39,195
19 Szandra Lajtos Ungarn Ungarn 13 1:40,688
20 Katalin Kristo Rumänien Rumänien 13 1:42,276
21 Olga Danilov Israel Israel 13 1:42,767
22 Cordia Po Yee Tsoi Hongkong Hongkong 13 1:48,445
23 Christy Ren Hongkong Hongkong 13 1:50,094
24 Natalja Dmitrijewa Russland Russland 13 1:50,132
25 Marianna Nagy Ungarn Ungarn 8 1:39,648
26 Kateřina Novotná Tschechien Tschechien 8 1:42,495
27 Erin Porter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 8 1:56,409
NC Katia Zini Italien Italien 0 DSQ

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. And the Winners Will Be ...; From alpine to short-track, The Associated Press writers pick the following for medals at the Salt Lake City Winter Olympics. In: The Record [Kitchener, Ontario], 7. Februar 2002, S. F5. Abgerufen am 31. Dezember 2021 via ProQuest; Who'll Win: Can Jean Racine and Gea Johnson overcome controversy to take the first women's bobsledding gold? Will there be any big surprises? Here are SI's fearless medal picks. In: Sports Illustrated. 4. Februar 2002. Abgerufen am 2. Januar 2022; Michael C. Lewis: 2 Skaters Are Breaking the Ice. In: The Salt Lake Tribune, 20. Februar 2002, S. O11. Abgerufen am 3. Januar 2022 via ProQuest.
  2. Ergebnis des 1500-Meter-Wettkampfs im Official Results Book der Olympischen Winterspiele 2002 (S. 17–22). Abgerufen am 3. Januar 2022.
  3. David Wallechinsky: The complete book of the Winter Olympics. 2009, S. 145.