Oscar Bondy

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Oscar Bondy (* 19. Oktober 1870 in Wien; † 3. Dezember 1944 in New York) war ein österreichischer Unternehmer und Kunstsammler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oscar Bondy, auch Zucker-Bondy genannt, besaß Zuckerfabriken in Zdic und in České Meziříčí in der Tschechoslowakei, hatte aber seine Geschäfts- und Privatadresse in Wien. Auch seine umfangreiche Kunst- und Musikinstrumentensammlung, die unter anderem die Mappenwerke von Pieter Brueghel dem Älteren und das Familienbildnis von Martin Johann Schmidt enthielt,[1] befand sich in der Wohnung am Schubertring 3 in Wien. 1922 beerbte Oscar Bondy Nellie Bly.[2]

Bondy war jüdischer Herkunft. Als 1938 der Anschluss Österreichs stattfand, war er gerade in der Tschechoslowakei. Er konnte in die Schweiz fliehen und wanderte später in die USA aus, wo er 1944[3] starb. Seine Sammlung wurde arisiert. Die Zentralstelle für Denkmalschutz übergab den größten Teil der Kunstwerke dem Zentraldepot des Kunsthistorischen Museums in der Neuen Burg.[4] Nach dem Ende des Dritten Reichs wurden seiner Witwe Elisabeth die meisten Sammelstücke restituiert, es gab jedoch Auflagen gegen den Export aus Österreich.

Bondy hatte eine uneheliche Tochter. Sein Urenkel Gerd von Seggern hielt es für wahrscheinlich, dass Teile seiner Sammlung in den Besitz der Familie Gurlitt geraten sein könnten.[5]

Werke aus der Sammlung Bondys waren in der Ausstellung Sammlerfreuden zu sehen, die 2013 in der Abegg-Stiftung in Riggisberg stattfand.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „‚Hoch entzückt‘ über NS-Raubkunst“, derstandard.at, 31. März 2008
  2. Nellie Bly's Will Filed, New York Times, 21. März 1922
  3. Diverse Quellen nennen unterschiedliche Todesjahre.
  4. Lebensdaten auf lostart.de
  5. Karsten Kolloge, Kunstfund strahlt auf Ganderkesee aus, auf: nwzonline.de, 14. November 2013
  6. Stephanie Christ, Jedem Töpfchen sein Deckelchen, auf: bernerzeitung.ch, 2. Mai 2013