Oxetan

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Strukturformel
Struktur von Oxetan
Allgemeines
Name Oxetan
Andere Namen
  • 1,3-Epoxypropan
  • Trimethylenoxid
  • Oxacyclobutan
Summenformel C3H6O
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 503-30-0
EG-Nummer 207-964-3
ECHA-InfoCard 100.007.241
PubChem 10423
ChemSpider 9994
Wikidata Q418107
Eigenschaften
Molare Masse 58,08 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[1]

Dichte

0,89 g·cm−3 (20 °C)[2]

Schmelzpunkt

−97 °C[2]

Siedepunkt

48 °C[2]

Dampfdruck
  • 350 hPa (20 °C)[2]
  • 528 hPa (30 °C)[2]
  • 773 hPa (40 °C)[2]
Löslichkeit

löslich in Wasser (681 g·l−1 bei 25 °C)[2]

Brechungsindex

1,3961 (20 °C)[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 225​‐​302+312+332
P: 210​‐​280​‐​301+312+330​‐​302+352+312​‐​304+340+312[2]
Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−110,8 kJ/mol[5]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Oxetan ist eine organische Verbindung. Oxetan ist der einfachste Vertreter der heterocyclischen Vierringe mit einem Sauerstoffatom im Ring und zählt deshalb zu den cyclischen Ethern.

Oxetan ist eine reaktive, farblose, leichtflüchtige Flüssigkeit.

Synthese[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Reaktion von 3-Chlorpropylacetat mit Kaliumhydroxid bei ca. 140 – 150 °C.[6]

Synthese von Oxetan aus 3-Chlorpropylacetat
Synthese von Oxetan aus 3-Chlorpropylacetat

Die Ausbeute liegt allerdings nur bei etwas über 40 %, weil sich etliche Nebenprodukte bilden.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, 3-Chlorpropan-1-ol mit einer starken Base zu cyklisieren.

Synthese von Oxetan aus 3-Chlorpropan-1-ol
Synthese von Oxetan aus 3-Chlorpropan-1-ol

Dabei ist die Ausbeute aber noch niedriger als bei der ersten Reaktion.[6]

Eine weitere Möglichkeit ist es, Oxetane durch eine Paternò-Büchi-Reaktion herzustellen.

Reaktivität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lewis-Säuren wie Bortrifluorid (BF3) können an ein nichtbindendes Elektronenpaar am O-Atom des Oxetans addiert werden. In Dichlormethan als Lösungsmittel findet dann eine Cyclooligomerisierung statt. Als Hauptprodukt entsteht das Cyclotrimer 1:[7]

Synthese des Oxetan-Cyclotrimers
Synthese des Oxetan-Cyclotrimers

Unter anderen Reaktionsbedingungen, besonders in der Gegenwart von Wasser, entstehen lineare Polyether.[7]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Datenblatt Oxetan bei Merck, abgerufen am 18. Januar 2011.
  2. a b c d e f g h i Eintrag zu 1,3-Epoxypropan in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
  3. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Physical Constants of Organic Compounds, S. 3-408.
  4. Eintrag zu 1,2-epoxypropane im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-24.
  6. a b C. R. Noller: Trimethylene Oxide In: Organic Syntheses. 29, 1949, S. 92–93, doi:10.15227/orgsyn.029.0092; Coll. Vol. 3, 1955, S. 835 (PDF).
  7. a b Theophil Eicher, Siegfried Hauptmann, Andreas Speicher: The Chemistry of Heterocycles, Wiley-VCH, 2012, ISBN 978-3-527-32747-8, S. 45–48.